Samstag, 30. November 2019
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Anime-Review: Kokkoku - Zeitstopp
Zeit. Sie ist in der Popkultur Amerikas wie auch Japans seit vielen Jahren ein so überbehandeltes Thema, dass es schwer fällt, aus ihr überhaupt noch Innovationen herauszuholen - Zeitreise, Zeitschleife, Butterfly-Effekt, hatten wir alles schon noch und nöcher. Der Anfang 2018 erschienene und in 12 Episoden abgeschlossene Anime Kokkoku besticht allerdings dadurch, dass er nicht nur sehr bodenständig und übersichtlich ist, sondern dem Zeitmanipulationsthema eine zentrale Plotrolle einräumt, die dennoch gar nicht unbedingt so wichtig ist. Die der Geschichte zugrunde liegende Idee aber ist sicher nicht schlecht und sorgt dafür, dass dieser äußerst ruhige Anime zu einer definitiv bemerkenswerten Seherfahrung wird.
Die Story
Juri Yukawa ist eine gewöhnliche junge Frau mit einem ungewöhnlich beschissenem Tag: 19 gescheiterte Bewerbungen in Folge zerstören ihre Hoffnung, endlich aus ihrem nervenaufreibenden Elternhaus zu entkommen, dass sich mit Charakteren wie ihrem arbeits-, und antriebslosen Vater, ihrem NEET-Bruder und ihrem exzentrischen Großvater als Krisenherd versteht. Der Einzige in der Familie bei dem Juri noch Hoffnung sieht ist ihr kleiner Neffe Makoto - Ein aufgeweckter Junge, der bald von einer dubiosen Organisation entführt werden wird. Ihr Großvater wird ihr und ihrem Vater ein altes Familiengeheimnis offenbaren - Dass sie in der Lage sind, die Zeit anzuhalten und sich als einzige Personen in der stillstehenden Welt der 'Stasis' zu bewegen... nun ja, als Einzige außer besagter Organisation, deren Ziele zunächst unklar erscheinen.
Kokkokus Geschichte ist Fluch und Segen - Während die handlungsgebende Idee, Welt und Umsetzung der Stasis als angehaltene Dimension in der nichts lebt und sich nichts bewegt, inklusive Wasser, Toiletten, Snackautomaten oder geworfener Gegenstände, wirklich erfrischend kreativ und doch so simpel ist, gestaltet sich die Handlung eher träge. Definitiv wird mit der Stasis eine menge interessanter Sachen angestellt und man merkt, dass die Schreiber viel Wert darauf gelegt haben, das Konzept auszuloten, wenn etwa immer wieder zu sehen ist, dass Charaktere statisches Wasser aus einer Flasche als Block herunterschlucken müssen weil es eben still steht oder sie Sachen werfen können, welche dann einfach in der Luft hängen bleiben. Aber wie ich sagte macht die Handlung daraus am Anfang nicht viel.
Das Pacing der ersten sechs Episoden ist gemächlich, um es mal nett auszudrücken. Die Stasis als durchaus normale und bekannte Umgebung, die aber in einem ewigen Abend gefangen ist, macht als Kulisse zunächst wenig her, man gewöhnt sich aber im Laufe der Serie an die eigenartige Welt mit ihren eigenen Regeln. Unsere Charaktere durchlaufen ihre Nachbarschaft in dieser Umgebung immer wieder, jagen die Mitglieder der Genuine Love Society, wie die Entführersekte sich nennt, liefern sich kleine Außeinandersetzungen mit diesen, erfahren mehr über die Stasis und die sogenannten 'Heralde', mächtige mystische Wesen, die alle Personen töten, die versuchen einem angehaltenen Menschen zu schaden. Und während das alles sehr interessant ist und solide unterhält, hat man irgendwann auch mal genug trockene Theorie gehört und sich an japanischen Vorstadthäusern in der Abendsonne satt gesehen - Der Schauplatz von Kokkoku ist beinahe 12 Episoden lang der Selbe. Große Actionsequenzen gibt es in den ersten 6 Episoden so gut wie keine. Der Hauptreiz in Sachen Spannung entsteht dadurch, dass Juri und ihr Großvater bald herausfinden, dass sie die Fähigkeit besitzt, andere Personen mit einer Berührung aus der Stasis zu werfen - Und somit zu einer ernstzunehmenden Bedrohung für die gewaltbereite Genuine Love Society avanciert.
Während ich also bereits mehrmals mit dem Gedanken gespielt habe, den Anime abzubrechen, zieht die zweite Hälfte enorm an, geht etwas weg von seinem semi-realistischen Setting und wird mehr Fantasy, wird Drama, wird (auch) Action. Es gibt interessante Charakterentwicklungen und spannende Konflikte, Kokkoku wird im späteren Verlauf also durchaus 'verdaulicher'.
Das Ende beziehungsweise der Weg dorthin ist für mich das Glanzstück des Anime. Ohne zu viel verraten zu wollen hat man das darin präsentierte Konzept schon in der einen oder anderen Form mal gesehen, es ist aber immer wieder interessant,wie es neuinterpretiert wird - Und so wie bei Kokkoku ist es selten passiert. Man fährt emotionale, psychologische und moralische Tiefe auf, schließt die Geschichte dankenswerterweise ohne irgendwelche Cliffhanger rund ab und lässt dennoch Raum für eigene Gedanken zu. Mit seinen letzten vier Episoden stimmte Kokkoku mich sehr versöhnlich!
Die Charaktere
Offen hesagt gibt es in den ersten Episoden nicht wirklich jemanden, der sonderlich heraussticht oder fürden man sich investieren könnte - Juri's Familie besteht wie sie selbst es weiß aus gescheiterten Existenzen und antriebslosen Taugenichtsten, die gesichtslosen Handlanger der Sekte hingegen haben in etwa so viel Charisma wie ein zeitgestoppter Piss-Strahl. Herausstechend sind höchstens Juri und ihr Gegenstück auf Antagonistenseite, Shouko Majima, die für die Sekte arbeitet um eigene Ziele zu erreichen. Während man also ohne bestimmte Identifikationsfigur zusieht, wie die Ereignisse von statten gehen, dümpeln die Charaktere so vor sich hin. Ab Episode 6 jedoch gibt es durchaus Entwicklungen bei vielen der aktiven Personen, manche werde sympathischer, manche wechseln die Seiten, dieser und jener wird genauer beleuchtet oder trifft eine schwere Entscheidung.
Gerade gegen Ende wird die Entwicklung von Protagonisten und Antagonisten ungeahnt vielschichtig und während nicht alles davon nur gut ist, musste ich persönlich einräumen, dass Kokkokus Charaktercast am Ende doch einen Eindruck hinterlassen hat, zumindest die wichtigsten Personen. Auf Klischees verzichtet man.
Optik
Der Zeichenstil ist genau wie der Rest vom Anime maximal-unspektakulär und solide gehalten, nichts was im Gedächtnise bleibt aber auch keine Beleidigung fürs Auge. Die wenigen Effekte sehen ordentlich aus, erst später gibt es mit Juri's Rausschmiss-Fähigkeit oder grotesken Körperveränderungen aufwendigere Szenen, die dann auch gut funktionieren und hübsch anzusehen sind. Dadurch, dass die Stasis ein japanisches Stadtviertel in der Abendsonne einfriert, wird man der Umgebung und der gelborangebraunen Lichtstimmung leider sehr schnell überdrüssig, das ändert sich bis zum Schluss auch nicht.
Dennoch, gerade die visuellen Anomalien der Stasis wie die in der Luft gefrorenen Gegenstände oder die eindrucksvollen Heralde, sorgen dafür, dass wir hier nicht nur Häuser und umherlaufende Leute zu sehen bekommen.
Soundtrack
Zum Soundtrack selbst kann ich nicht viel sagen, weil er so unglaublich beliebig, unaufdringlich und austauschbar ist, dass da nichts hängen blieb - Das meine ich nicht unbedingt negativ, denn er ist mir nie störend aufgefallen, nur werdet ihr Kokkoku vermutlich nicht für die Musik mögen lernen.
Erwähnenswert ist das Opening 'Flashback', welches ein ganz typiscger Fall von 'Beim ersten Mal anhören grauenhaft, beim fünften Mal anhören ein Ohrwurm' ist. Ich fand es zunächst wirklich furchtbar, es wächst jedoch mit der Handlung, beinhaltet wirklich gutes Foreshadowing und hat einen flippigen Style und einen coolen Refrain. Das Ending kann man leider wie so oft vergessen, der Gesang ist in meinen Ohren nicht nur unmelodisch und antiklimatisch gewesen, die Lyrics sind auch beschämend bescheuert.
Fazit
Ich habe Kokkoku immer auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn gesehen und für diesen Zweck war der Anime auch in Ordnung. Ich glaube, hätte ich mir Zuhause die Zeit dafür genommen, hätte ich bei den sperrigen ersten Episoden und der immergleichen Umgebung ohne große Entwicklungen vielleicht die Lust verloren. Die Zeitmanipulations-Thematik bekommt hier tatsächlich einen neuen Dreh auf eine Weise, die nach all den Behandlungen nochmal ganz spannend ist, die Charaktere sind aber allesamt nichts Besonderes. Letztendlich will und wollte Kokkoku wie ich vermute nie mit den großen Animegiganten konkurrieren, stattdessen ist es eine kleine, ruhige Timethriller-Serie mit entspanntem Pacing und guter Entwicklung in der zweiten Hälfte. Muss man nicht gesehen haben, da verpasst man nicht viel. Es tut aber auch wirklich nicht weh, sich die 12 zwanzigminütigen Episoden einzuverleiben. Nicht mal in einer sich bewegenden Welt.
5/10 Flashbacks für Kokkoku
- Yoraiko
Retrospektiv - Smoke Attack (PC)
Anfang der 2000er Jahre war unsere Computerspiel-Auswahl noch sehr begrenzt: In den dazumal noch gängigen Videospielzeitschriften erfuhren wir davon, was es so weniges Neues gab und wann genau es uns in Deutschland erreichen würde. Angenehmer und verbreiteter waren aber jene Magazine, die neben den Informationen auch gleich noch eine CD mit allerlei Gratis-Spielen mitlieferten - Allen voran die gute, alte BRAVO Screenfun. Der Quell wie vieler hunderter, mittelmäßiger Pixelspiele für wie viele zehntausend Menschen war dieses Magazin damals? Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen und wir informierten uns nicht tagtäglich über hunderte hochpolierter Games die wir vielleicht mal spielen würden, auf jeder CD waren 5-8 kleine Spielchen und die nahmen wir dankbar an. Auf diesem Wege gelangte auch die mir so nahe, deutsche RPG Maker-Szene zu einem vorübergehenden Ruhm und Boom, indem die Redaktion der Bravo Screenfun ohne die Ersteller zu fragen ihre RPGs auf die CD packte, allen voran die Klassiker der Makerentität Kelven. Das waren natürlich auch meine ersten Erfahrungen mit dem RPG Maker, aber hier geht es um etwas Anderes - Es gibt so einige Spiele dieser Zeit, die ich noch grob im Hinterkopf habe ohne sie wirklich bennenen zu können und auf die ich mal wieder Lust hätte, aber ein Titel der mich nie verlassen hat und über alle Maßen unbekannt war und ist, ist SMOKE ATTACK.
Smoke Attack ist das das dritte Gesundheits-Aufklärungs-Spiel der Moorhuhn-Macher gewesen und konnte somit unter Spielekundigen bereits einige Vorschusslorbeeren einheimsen - Ich als kleiner Racker wusste das natürlich nicht und habe einfach losgespielt. Das Prinzipist maximal simpel: Held Oxy muss in insgesamt 10 Leveln mit blauen Sauerstoffkugeln die wenig ansehlichen 'Smokes' beschießen, um diese zu Nichtrauchern zu konvertieren - Aber wie Raucher nunmal so sind schießen sie statt einzulenken mit brennenden Zigaretten zurück, die bei dem armen Oxy zum Tod führen können und werden. Das Spiel erscheint zunächst sehr einfach, wird aber später durchaus etwas knackiger, wenn man plötzlich von zwei Dutzend Gegnern umringt ist.
Ich habe erst sehr viel später erfahren, dass hinter Smoke Attack ein bildender Gedanke steckt. Selten aber wurde eine wertvolle Message in dieser Zeit so spaßig und sympathisch verpackt wie in diesem wirklich, wirklich tollen Retrospiel. Das Prinzip von Smokes die man bekämpfen muss während man selbst nicht von ihnen getroffen wird hat mich zusammen mit Elementen wie den als Heilpunkten fungierenden Luftstationen und strategischen Mitteln wie verschließbaren Türen als Kind sehr schnell süchtig nach dem Spiel gemacht, dem man seine virtuosen Entwickler deutlich anmerkt - Alles funktioniert einfach toll, greift wunderbar ineinander und spielt sich auch heute noch flüssig. Außerdem ist auch die Grafik von Smoke Attack mehr oder weniger in Würde gealtert.
Warum das Spiel nach wenigen Jahren sehr schnell in Vergessenheit geriet kann ich nicht genau sagen, aber so erging es vielen Perlen dieser Zeit, das explodierende Überangebot der späten 2000er verdrängte sie und machte Raum für Internet & Konsolengeneration. Außerdem ist und bleibt Smoke Attack ein Bildungsspiel, dabei kann einem das so ganz und gar egal sein - Es macht einfach unheimlichen Spaß! Smoke Attack ist gratis und legal überall zu haben und ich kann wirklich jedem nur empfehlen, mal eine Runde reinzuspielen, die ersten Level nehmen nur wenige Minuten in Anspruch.
Mit 10 Leveln ist das Spiel leider auch sehr kurz, was angesichts seiner Qualität bei mir für großen Frust sorgte, bis ich das Spiel wieder und wieder anging. Noch heute würde ich mich über ein Remake mit dreißig oder vierzig Leveln freuen, schlichtweg weil das Prinzip so gut funktioniert.
Es gab natürlich einen zweiten Teil - Dieser bekam ein gewöhnunsbedürftiges Western-Setting übergestülpt und führte neue Elemente wie dicke Zigarren-Smokes ein, konnte alles in allem aber nicht an den Charme und das ausgezeichnete Leveldesign des Erstlings anknüpfen.
Es war mir eine Herzensangelegenheit(Haha versteht ihr wegen Rauchen ach vergesst es) dieses ganz besondere Game vergangener Tage, das einen besonderen Platz in meinen Erinnerungen hat und das ich heute noch immer gerne zwischendurch mal einwerfe vorzustellen, damit vielleicht der eine oder andere von euch auch noch erleben kann wie lustig es ist, Raucher nicht nur mit bösen Blicken, Verbotszonen und Krebs-Vorwürfen sondern auch mit tatsächlicher (Sauerstoff-)Munition zu beschießen.
IHR BÖSEN, BÖSEN SMOKES!
- Yoraiko
Montag, 25. November 2019
Manga-Review: Ousama Game - Spoiler: Lest es nicht.
Manchmal fragt man mich, warum ich meine Zeit darauf verschwende über Sachen zu schreiben, die ich gar nicht mag. Oft lässt sich das mit Leideschaft, brennendem Zorn oder tiefliegender Enttäuschung erklären. Bei Ousama Game ist dieser Beitrag aber einfach nur ein literarisches Kopfschütteln, das ich mit allen Menschen teilen möchte, die dieses konkurrenzlose Fertigsuppen-Schweißgemisch aus beschissener Story und noch mehr beschissener Ausführung ebenfalls gelesen haben. Und mit denen, die es hoffentlich nicht mehr lesen - Lasst es bitte sein. Das ist die Quintessenz dieses Beitrags. Eine wertvollere Verschwendung eurer Zeit wäre es, jemanden zu entführen, einen scheiß Baum zu pflanzen der eh in ein paar Jahren von einem Bauprojekt platt gewalzt wird oder euch lustige Gifs von in den Tod stürzenden Kindern auf Reddit anzusehen. Da auch ich freilich Besseres zu tun habe, als einen großen Haufen Hundekot vorne an der Tafel zu erklären, halte ich mich kurz. Nein, wirklich. Und ich werde einfach eine vollkommen spoilerhaltige Zusammenfassung der Ereignisse wiedergeben um euch zu zeigen, dass Ousama Game so unglaublich bescheuert ist, dass man es schon wieder respektieren muss. Ich mach nur Spaß, dieser Dreck verdient alles, aber keinen Respekt. Haha.
2. All supernatural or preternatural agencies are ruled out as a matter of course.
Was das ist? Das ist die 2. der 10 Mystery-Regeln des Ronald Knox, einem Mystery-Autor des frühen 20. Jahrhunderts, der eben jene Regeln für alle Krimis und Mystery-Geschichten aufstellte. Selbst wenn wir diese Regeln nicht kennen, beachten wir sie doch unbewusst - Nichts, aber auch wirklich gar nichts ist ein solches No-Go wie einen ernsthaft aufgebauten Thriller mit "MAGIEEE!!WUHUUUU~" zu erklären.
Ihr ahnt es:
Ousama Game hats nicht beachtet. Weder das noch irgend eine andere Regel des Storytellings oder auch nur gesunde Menschenverstandes.
Der Plot ist denkbar simpel:
Die 32 jugendlichen Schüler einer Klasse bekommen eine SMS des geheeeeeeeimnisvollen Ousama, der sie zu einem Königsspiel zwingt - Fortan erteilt er ihnen auf diesem Wege immer extremere Befehle, die sie ausführen müssen - Oder sie sterben. An diesem Setting ist wirklich nichts neu oder kreativ, aber als grundsolider Thriller kann das schon funktionieren - Hat es hier nur leider nicht, weil der Autor Nobuaki Kanazawa, der den Protagonisten übrigens 1:1 nach sich benannt hat(!) offensichtlich nicht voraus geplant sondern einfach drauf los geschrieben hat. Über vier Bände lang entspinnt er einen 'WER AUS DER KLASSE IST OUSAMA?'-Plot, der auch tatsächlichtrotz seiner Flachheit 2-3 Bände lang einigermaßen gut funktioniert - Auch wenn mir bereits auf den ersten paar Seiten klar war, wen der Autor ursprünglich als Täter geplant hatte, bevor er beschloss einfach auf die Logik zu scheißen und Magie zu benutzen - Protagonistenfreundin Chiemi. Das wird in den ersten drei Bänden überall stark angedeutet und ist einfach ein so uraltes Klischee, dass die dem Helden nahestendste, unschuldigste Person der Täter ist, dass das hier unvermeidbar erschien. Aber selbst das wäre weniger schlimm als die tatsächliche Lösung gewesen. Schnell merkt man, dass es keine realistische Lösung für die immer absurderen Tode der Schüler geben kann - Da verbrennt einer aus dem Nichts, dem Nächsten fällt der Kopf ab und wiederum einem Anderen platzen Hände und Füße. Während man sich bei den ersten Toden durch Erhängen oder Selbstmord noch den Kopf darüber zermartern kann, wie Ousama das bewerkstelligt hat, stellt sich schnell heraus, dass jeder logische Gedanke hier verschwendet ist - MAGIC.
Es ist keine Person, die hinter dem Todesspiel steckt - Wie wir in einer schnell zusammengekritzelten Erklärung auf den letzten Seiten des fünften Bandes erfahren, ist es eine virusartige Künstliche Intelligenz, welche die Weltherrschaft erlangen will und die mit Suggestion, ja Suggestion die Tode derer verursacht, die die Befehle lesen - Natürlich, wer kennt es nicht, Suggestion kann dafür sorgen, dass wir in Flammen aufgehen, erblinden, sich unsere Hälse wie Schraubstöcke verdrehen und unsere Köpfe platzen. Natürlich, warum sich auch die Arbeit machen, sein aufgebautes Mysterium sinnvoll zu erklären? Klar - Dass die Schüler vier Bände lang Nachforschungen und Ausschluss-Verfahren wie Spiele und psychologische Tricks anwenden, um den Ousama in der Klasse zu enttarnen und den Leser miträtseln zu lassen, ist im Kontext, dass das alles ja eigentlich vollkommen bedeutungslos und unwichtig war vielleicht ein gaaaanz kleeeiiiiin wenig KACKENDREIST, bedenkt man, dass der Manga sonst buchstäblich nichts hat, das man ihm positiv auslegen könnte -
Die Zeichnungen sind nicht horrend hässlich, aber auch ein oder zwei Kontinente entfernt von prachtvoll, was sie in die wenig ruhmreiche Schublade der Mittelmäßigkeit steckt. Zwar versucht der Autor, sich mit den durchtriebenen und wahnhaften Gesichtsausdrücken der unter Todesdruck stehenden Teenager von anderen Genrewerken abzuheben, die Tatsache, dass diese jedoch genau wie das Verhalten der handelnden Personen maßlos überzeichnet und comichaft komödiantisch sind, macht die Darstellungen nicht nur albern sondern unfreiwillig komisch und lässt ihn gleich wieder auf dem Arsch landen.
Der Realismus und die Nachvollziehbarkeit der Charaktere ist von Anfang an - Selbst bevor es surrealistisch und schwachsinnig wird - quasi nicht gegeben, womit Ousama Game sich ganz klar als überspitzte Satire lesen ließe, wenn es sich nur nicht so schrecklich ernst nehmen würde. Klar, die Schüler dieser Klasse befinden sich im Klassenraum einer Schule, die wie so oft in solchen Settings VERLASSEN von Lehrern oder anderen Lebewesen zu sein scheint - Unterricht gibt es nicht. Reagiert irgendjemand außer ihnen darauf, dass einer nach dem anderen spektakulär abkratzt? Irgendwelche GERINGFÜGIG GRANTIGEN Eltern oder die Polizei? Nein, selbstverständlich nicht. Die Polizei tut das, was sie in rettungslos-bescheuerten Mangakrimis immer tut -
Ähm aber liebe Polizei, was hat das mit Glauben zu tun? Ihr könnt Handys untersuchen, Daten zurückverfolgen, MIT ANSEHEN WIE EIN JUGENDLICHER NACH DEM ANDEREN AUS DERSELBEN SCHULKLASSE DAS ZEITLICHE SEGNET - Fällt euch da nicht ein Muster auf? Sicher, dass man den Schülern nicht glauben kann und einfach Däumchen drehen sollte? Die Existenz von Gott, einer Autorität die sich in den letzten 5000 Jahren verdächtig selten auf öffentlichen Veranstaltungen der Kirche hat sehen lassen hat was mit Glauben zu tun, das systematische Abschlachten von psychologisch-instabilen Teenagern ist ein beobachtbarer Fakt, selbst wenn das Schulgebäude verlassen ist und irgendwo im Nirgendwo stehen muss.
Abgesehen davon habe ich auch schon nach dem ersten Band in ein Forum geschrieben, dass das Verhalten der Jugendlichen selbst auch nicht besser ist - Es sind kaum zwei Befehle im Ousama Game vergangen, da DREHEN die Ersten Schüler vollkommen ab und werden zu psychopathischen Grenzfällen, bei denen man sich fragt, warum sie nicht gleich bei der Geburt in eine unter Starkstrom stehende Gummizelle geworfen wurden. Nein lieber Nobuaki Kanazawa, Menschen funktionieren nicht so. Nein, auch nicht in Extremsituationen. Wir rasten nicht gleich aus und gehen uns alle an die Gurgel wie läufige Gorillas in der Paarungszeit, wir verhalten uns wie zivilisierte Menschen und gehen zur Polize-ACH VERDAMMT!!
Auch die Tatsache, dass alle Schüler bereits nach den ersten Erhängungs-Selbstmorden der Klasse das Ousama Game als unumgänglichen Zwang wahrnehmen, der sie in jeder Situation und mit jedem Mittel töten kann, sich gleichwohl aber sicher sind, dass der Täter unter ihnen in der Klasse ist, ist vollkommen bummsbescheuert - Sie ERKENNEN SOMIT AKTIV DIE TATSACHE AN, DASS ES EINEN GOTT UNTER IHNEN GIBT, DER HERZSCHLÄGE, SPONTANE SELBSTENZÜNDUNGEN UND GLIEDMASSENABTRENNUNGEN verursachen kann. Was, ist das hier die Welt von Death Note? Man sollte meinen, echte Menschen würden zunächst nach rationalen Erklärungen suchen als sich wie die Überlebenden einer Apokalypse dem Spiel zu unterwerfen. Und ja, alle 32 sind altbekannte, käseflache Stereotypen ohne nennenswerte Tiefe oder Sympathie, es gibt im Manga keinen Charakter, dem man die Daumen drücken möchte - Alle sind nervig, oder Arschlöcher, oder einer Anstalt oder dem örtlichen Tierheim entlaufene Psychopathen oder alles davon.
Am Ende müssen natürlich unbedingt alle 32 sterben - Auch wenn die Bandzahl von 5 das mit einem Ousama Game pro Tag gar nicht hergibt - Also zieht der Autor sich einfach lustige Befehle aus dem Hintern, wie dass niemand mehr weinen darf, weil er sonst gegen die Regeln verstößt und stirbt - WIE PERFIDE!
Nur Protagonist und Self-Insert Nobuaki hat natürlich eine meterdicke Beton-Plotarmor, so dass jeder reißerische Cliffhanger und vermeintlich dramatische Schicksalsschlag sein Wohlbefinden betreffend am Ende eines Bandes oder Kapitels mit einem Augenrollen des Lesers im Nichts verpufft - Furzgeräusch inklusive.
Am allerbesten aber wird es, wenn der Einzeller-Autor sich gegen Ende nicht mal mehr die Mühe macht vorzutäuschen, er würde hier irgendetwas im voraus planen oder überdenken, ehe er das Script auf die Blätter kratzt - So wird der Protagonist am Ende von Ousama vermeintlich zum Tode verurteilt um den Leser zu täuschen und sich als eine Fake-SMS einer Mitschülerin herausstellt. WARUM sie das tut, wird berechtigt gefragt - Und von jemand anderem buchstäblich mit der Aussage
"IST DOCH JETZT EGAL, FREUT EUCH EINFACH!" abgeschmettert.
Genau, Herr Kanazawa. Ist doch jetzt egal.
Danke.
Das Ende ist hohl, inhaltsleer und unbefriedigend wie der gesamte Rest dieser gescheiterten Geschichte und damit ein passender Abschluss für einen der schlechtesten und dummdreistesten Manga, die ich je gelesen habe - Begann als klischeehafter aber solider Thriller, wurde sehr schnell zu einer überzeichneten Gruselparodie, für die sich sogar Tim Burton und der Geschichten aus der Gruft-Moderator in die Fötus-Position schämen würde, und entwickelte sich aus dem Blauen heraus zu einer Fantasy-Science-Fiction-Horrorstory ohne jeden Sinn und Verstand, bei der weder Leser noch Autor irgendeine Ahnung haben, was das jetzt eigentlich sollte und wozu nochmal die Bände eins bis vier nötig waren.
Und weil das jetzt doch wieder viel zu viel Text war - ES TUT MIR LEID - hier noch ein paar schöne Bilder aus Ousama Game - Subtile Emotionen zwischen den Zeilen, mitreißend auf Papier gebannt wie es nur ein Hitori Renda kann - So unfähig der Gute auch ist, er hat mein Miteid dafür, dass er diese Geschichte bis zum Schluss illustrieren musste, die ihm als 'Spannender Psychothriller' verkauft wurde. Wenn es dich tröstet, Hitori - Du wurdest genau so verarscht wie wir alle. Wenigstens hast du Geld dafür bekommen. Und jetzt zurücklehnen und Genießen.
Und heute bei 'Sätze die wir selten hören':
"DU SCHLÄFST JETZT MIT MEINER FREUNDIN,
DU SCHWEIN!!"
Quasi ein Best of the Scheiße. Damit hat man den Manga eigentlich auch schon durchgelesen.
Der Anime ist übrigens nicht besser sondern noch schlimmer - Ich komme nie aus dem Staunen heraus ob der Tatsache, dass sich die extremsten Zustände noch steigern bzw. verschlimmern lassen - Aber die AfD gibts ja auch. Die über allem liegende Scheißigkeit dieses Manga hat sich leider, wie es so oft der Fall ist im Kommerz, nicht in seinem Erfolg niedergeschlagen - Er war ein Kassenschlager und hat mehrere Spin off-Serien hervorgebracht, was einem denkenden Wesen wieder mal ein mahnendes Beispiel dafür sein dürfte, dass manche von uns Menschen einfach strunzdumm, anspruchslos und zufrieden sind, so lange nur ordentlich Blut spritzt und viel CAPSLOCK verwendet wird. Ob sich das nun an Ousama Game, Pokemon Sword&Shield, Sword Art Online oder South Park fest macht ist letztendlich doch nur eine Frage des Geschmackes.
Also, warum nochmal stecke ich so viel Zeit in Dinge, die ich nicht mag? Keine Ahnung. Aber lieber das als nochmal Ousama Game lesen zu müssen.
- Yoraiko
Film-Review: Frozen 2 - Enttäuschend mutlos
Kurzfassung:
Während es Frozen II gelingt, ernster, emotionaler und fantasievoller zu sein als sein Vorgänger kann es nicht aus dessen Schatten treten was die Szenen, die Lieder und vor allem den Humor angeht - Der Humor und insbesondere Olaf zerstören fast den gesamten zweiten Teil und lassen kaum Atmosphäre aufkommen. Falls ihr damit leben könnt und 'nur' einen guten, seichten Fantasy-Disneyfilm wollt, könnte Frozen II für euch sein, übrigens auch vollkommen ohne Vorkenntnisse aus Teil 1. Aber bitte - Senkt eure Erwartungen. Am besten auf Englisch schauen, die Übersetzung ist abermals grenzwertig.
Bereits am 2.November habe ich Frozen II einen Beitrag gewidmet, dazumal ging es mir um den Franchise-Wahnsinn und die Trailer-Epidemie, die mir den Film quasi schon im Vorfeld verleideten. In diesem Beitrag habe ich auch bereits viel über meine Beziehung zum Frozenfranchise und der GiveElsaAGirlfriend-Bewegung gesagt, darum werde ich das hier auf ein Mindestmaß reduzieren:
Der erste Teil überraschte mich mit Innovationen und Selbstironie und machte mich zu einem großen Fan der beiden Schwestern Anna und Elsa, auch ich hatte sehr darauf gehofft, dass man diesem Funken einen Feuerstoß folgen lassen und Elsa im zweiten Teil von Frozen als wie bisher angedeutet lesbisch offenbaren würde - Nicht für den Fanservice, sondern für die Vorbildfunktion. Kurz vor den Kinostarts wurde das jedoch im Vorfeld seitens der Macher dementiert und die Fans auf den dritten Teil vertröstet, in dem es dazu kommen solle - Ein Versprechen, das ich nur noch mit unverhohlener Skepsis zur Kenntnis nehmen mag.
Nachdem meine Erwartungen nach dem allerersten Teaser recht hoch waren und ich mir sicher war, uns würde hier eine deutliche Steigerung zum ersten Teil erwarten, war ich mir in den Tagen vor der deutschen Kinopremiere nicht mehr sicher - Zwar hatte ich mich wie der Igel von der Straße von jedem weiteren Trailer und Vorschaumaterial ferngehalten, aber die Elsa-Enttäuschung, mein Bauchgefühl und meine vergangenen Erfahrungen mit zu hohen Erwartungshaltungen haben mich im Vorfeld recht effektiv runtergebrannt - Kurz gesagt, meine Erwartungen waren sehr niedrig und ich erwartete fast schon keinen besonders guten Film mehr.
Frozen II ist eine gravierende Enttäuschung.
Es ist immer eine Leistung zweifelhaften Ruhms, wenn ein Film es schafft, jemanden trotz extrem niedriger Erwartungshaltung noch zu enttäuschen und stellenweise wirklich emotional wütend zu machen, und Frozen II hat das bei mir mit Bravour gemeistert - Ich hatte schon nach der Hälfte keine Lust mehr, nach dem Kinobesuch war ich innerlich gebrochen, um es mal überspitzt auszudrücken. Darauf haben wir jetzt also sechs Jahre lang gewartet. Für mich ist Frozen nun kein Franchise mehr, das ich übermäßig positiv belege, und Disney ist wieder das, was es für mich damals vor dem Erscheinen von Tangled war - Ein erzkonservativer, zuschauerfremder, unbelehrbarer Geldscheffel-Zirkus, der Nichts wagt und nichts Neues wagen will.
Ich habe Frozen II logischerweise auf deutsch gesehen, in einem Kino mit mittelmäßigem Ton. Ich bin sicher die englische Fassung verbessert das Erlebnis und vor allem die Songs wie auch beim ersten Teil nochmals erheblich, aber das war hier wirklich nicht das Problem.
Ja, der Film, die Geschichte und in Teilen auch die Charaktere sind ernster und erwachsener geworden - An manchen Stellen darf man auch sagen 'düsterer'. Allein das hat mit dem extrem dunklen, spannend-inszenierten ersten Teaser gereicht dass man sich sicher war, dass dieser Teil sich auch ganz stark an seine gealterten und erwachsenen Fans richtet und dem ersten Film somit weit voraus sein wird. Das hätte auch funktionieren können, gäbe es nicht Olaf.
Ja Olaf, der lustige Schneemann für die ganz Kleinen, der einzig und allein in diesem Franchise existiert um eine niedliche, witzige Identifikationsfigur für Kinder und einfaches Merchandise zu haben, er ist das Maskottchen Frozens. Und während er für mich schon in Teil 1 der größte Schwachpunkt war, hat er den Film damals keinesfalls zerstört, es gab mit Olaf sogar gute Momente, die er in die Handlung einbrachte. In Teil 2 ist das nicht so -
Olaf ruiniert buchstäblich den gesamten Film.
Während alles andere um ihn herum ernsthafter, düsterer, erwachsener und dramatischer geworden ist wirkt Olaf mit seiner rettungslos-eindimensionalen Slapstick-Schiene wie ein störender Fremdkörper in Frozen II, der mit seinem unheimlich, unheimlich infantilen, brüllend-unlustigem Humor jede, aber auch wirklich JEDE ernste Szene im Film zerstört - Jedes Mal, wenn Charaktere gerade ein ernstes Gespräch haben, jedes Mal wenn etwas Schlimmes passiert, jedes Mal wenn man wirklich Emotionen beim Zuschauer wecken KÖNNTE, kommt Olaf ins Bild und reißt einen dämlichen Witz um die Stimmung aufzulockern. Und so steht es außer Frage, dass die zwanzig Minuten gegen Ende des Filmes, in denen Olaf nicht mehr Teil des Geschehens war, auch gleichzeitig die beste Phase des Films darstellten. Der Schneemann war unerträglich, kein einziges Mal auch nur entfernt lustig und hätte hier unpassender nicht eingesetzt werden können - Schade, dass man sich zulasten der Handlung und Atmosphäre dafür entschieden hat, das funny Maskottchen hier zu Tode zu promoten und den ganzen Film dominieren zu lassen. Im Kino werden diese Momente noch schlimmer - Jedes Mal, wenn die vermutlich bildungsfernen Kleinbürger um uns herum über jeden einzelnen "Hier sollen die Zuschauer lachen"-Moment brüllend gelächtert haben, hatte ich das schwarze Bedürfnis, sie mit einem Schal zu erwürgen. Aber das ist ein anderes Thema.
Ein Beispiel dafür, wie Olafs Humor funktioniert und wie es auch anders hätte gehen können - Denn es GIBT guten Humor in Frozen II.
GUT: Anna, Elsa, Olaf, Sven und Christoph spielen am Anfang des Films eine Runde Begriffe raten zusammen. Während Anna und Olaf offensichtlichextrem gut darin sind, ist Elsa, als sie den Begriff Eis(!!) darstellen muss hoffnungslos überfordert und druckst ratlos herum. Das ist lustig. Und warum? Weil es auch seinen Sinn in der Geschichte hat: Elsa hatte quasi keine Kindheit mit Anderen, sie ist sozial zurückgezogen undeinzelgängerisch, natürlich ist sie nicht gut in solchen Spielen. Siehe da, ein Gag mit Konsistenz. Ein weiteres Beispiel: Elsa will sich aufeine gefährliche Reise begeben und Anna nicht mitnehmen, weil sie ja keine Kräfte hat und hiflos ist. Anna geht dazu über, richtig aufzuzählen, was sie ohne Kräfte im ersten Teil alles geleistet und überlebt hat und Elsas Mimik fällt in sich zusammen. Lustig.
SCHLECHT: Olaf liefert regelmäßig im Film, Zitat, Fun Facts. Diese haben meistens überhaupt nichts mit der Handlung zu tun und sind nur als Füllmaterial da. Und das eine Mal, wenn es plotrelevant ist, stellt es sich als alberne Pseudowissenschaft heraus. Olaf rennt immer wieder gegen eine Nebelwand die ihn zurückwirft, was ja lustig ist, weil... bounce bounce? Olaf ruft allein im Wald die Namen der Anderen, bis er den Namen Detlef ruft. Daraufhin krümmt er sich vor Lachen weil er ja gar keinen Detlef kennt. Eine Feuerechse springt auf Olafs Kopf, brennt ihn an und wird dann von ihm gelöscht. Er kommentiert: Darum spielt man nicht mit Feuer. Liest sich unerträglich? Dann stellt euch vor wie es ist, nach jedem dieser Momente grunzendes Gelächter zu hören.Von Erwachsenen, wohlgemerkt.
Ebenfalls als dramaturgisch sehr unglücklich empfand ich es, dass der Film sich am Ende viel zu viele Minuten Zeit dafür nimmt uns vorzugaukeln, Olaf könne endgültig weg sein und diese Szene entsprechend mit schweren Emotionen anfüllt, obwohl jeder aber auch jeder weiß, dass der scheiß Schneemann in zwanzig Minuten wieder auf der Matte steht und somit die vorherige, emotionale Fallhöhe vollkommen entwertet wird. Oh und Olaf bekommt einen eigenen, vollkommen sinnlosen Song, der nichts zur Handlung oder dem Fortschritt beiträgt und somit einfach nur... da ist.
Nein, er ist auch nicht lustig. Danke, Disney.
Die Beziehung zwischen Elsa und Anna und deren Charakterenentwicklung ist eine der großen Stärken des Films, denn das war die überraschende Kernsymbolik des ersten Teils, wo man nur wieder eine flache Romanze erwartet hatte. In Frozen II kommen Anna und Elsa sich in vielen Szenen sehr nahe, stellen ihre schwesterliche und familiäre Bande unter Beweis, arbeiten zusammen und haben wirklich schöne Dialoge - Bis Olaf sie beendet. Wie angekündigt und erwartet ist es diesmal Elsa, die im Fokus steht wo Anna den ersten Teil als Heldin beschritt. Da Elsa seit jäher der stärkere Charakter ist, kommt das der Handlung auch zugute und wir erleben bei ihr eine starke Entwicklung, während Anna... na ja, leider wieder nur Anna ist. Sie konnte im ersten Teil nicht viel aus sich machen außer 'Elsas Schwester' zu sein und ist leider auch genau das und nicht mehr in Frozen II. Die Entscheidung, ihr nicht wie von Fans seit Jahren erwartet Feuerkräfte zu geben sondern sie vollkommen normal zu lassen, kann man respektieren, aber trotzdessen, dass der Film selbst sich über ihre Gewöhnlichkeit lustig macht, erscheint sie den meisten Zuschauern so... langweilig. Alles was Anna am Ende von Frozen II beiträgt ist Wegrennen. Das ist buchstäblich, wie sie den Tag rettet. Und mag man sie auch in die Rolle der Königin eingesetzt haben, täuscht das nicht darüber hinweg, dass sie in Frozen nie eine andere Funktion hatte, als Elsas Schwester zu sein - Wirklich schade.
Die Dramaturgie und Handlung sind ebenfalls unter den besseren Aspekten des zweiten Teils - Die Idee, dass Anna und Elsa sich in einen verwunschenen, magischen Wald auf die Suche nach ihrer Vergangenheit, den Ursprüngen von Elsas Kräften und letztendlich auch ihren Eltern begeben hat viel mehr Konsistenz und Tiefe als die Handlung des Erstlings - Elsa ist weggerannt, Elsa muss zurückgeholt werden. Die beiden im Wald gefangenen Völker ergänzen das Ensemble an Charakteren auch gewinnbringend, wobei vor allem das Waldvolk sich als Ursprungsvolk von Elsas und Annas Mutter als interessant herausstellt. Der Film wird über weite Strecken von Schwarz, Grau und Blautönen getragen, alles ist sehr entsättigt und kalt, einen bunten Weihnachtsfilm findet man hier angenehmerweise also nicht vor. Den dramaturgischen und inszenatorischen Höhepunkt hat Frozen 2 dabei in der für mich ikonischen Szene die schon aus dem Teaser bekannt war - Die schwarze Insel in vollkommener Finsternis, von der Elsa in einem Kampf gegen das Meer auszubrechen versucht.
Ich gehe gleich im Punkt Animationen noch darauf ein, warum Frozen II hier alles richtig macht und seine größten Stärken entfacht. Zunächst die für mich großen Schwächen der Handlung, abgesehen von Olaf: Während die ernste und durchaus interessante Kerngeschichte den Film eigentlich souverän trägt, wird sie am Ende wieder zu einfach, zu seicht, zu leicht verdaulich auch für die kleinen Zuschauer, wo man hätte konsequenter sein können:
Stichwort Staudamm, Stichwort Arendelle, Stichwort Olaf und Elsa. Darum bekommt man auch wieder sein typisches, problemlos errungenes Disney-Happy End. Zudem verstand ich nicht, warum Elsa eine gewisse Entscheidung ihren Aufenthaltsort betreffend fällte, nur weil ihre Wurzeln es ihr so sagten - Ihr Zuhause ist woanders. Das viel größere Problem von Frozen II ist aber, dass es im Schatten des Erstlings steht und das auch weiß - Aber statt sich davon abzuwenden und einen ganz eigenständigen, selbstbewussten Nachfolger zu erstellen versucht man ganz unverschämt, gut 1/3 der Szenen und Situation von Frozen fast 1:1 nachzustellen - Nein, ich spaße nicht. Es gibt einen Song, der wieder exakt das LET IT GO-Momentum erzeugen und wiederholen möchte, leider ohne Erfolg. Mit zahlreichen, augenrollen-erzeugenden Anspielungen wie mehrmaligem "Do you want to build a snowman?" oder Olafs Möchtegern-Meta-Zusammenfassungen der Handlung von Teil 1will man zeigen, dass man sich seiner Rolle als Nachfolger im klaren und selbstbewusst ist - Leider schaffen es weder die Songs noch die großen Momente, an den Erstling anzuknüpfen, wirkliche Ohrwürmer bleiben aus und das Nachstellen vorhandener Szenen ist unheimlich faul und feige.Schlussendlich watche ich Christophs Heiratsantrag-Subplot ab, bei dem man schon von der ersten Szene an wusste, dass er jetzt den ganzen Film über für Gags herhalten wird und erst kurz vor Schluss aufgelöst wird. Seufz.
Die Animationen sind die mit Abstand größte Stärke Frozens, wie es zusammen mit den Songs auch schon im Erstling der Fall war. Alles strahlt, glänzt und funkelt,wie es in düsteren Tönen eben möglich ist. Die Landschaften und verschiedenen Kulissen sind prächtig und schön anzusehen, die Charaktere sehen besser denn je aus und die Animationen vor allem in Actionsequenzen sind ein Hochgenuss - Herauszustellen ist die schwarze Strandszene mit Elsa, die für mich beste Szene im ganzen Film. Was hier an Wasser, Eis, Magie, Bewegungs, Kampf und Wetteranimationen zusammenkommt ist über jeden Zweifel erheben, muss das Animatorenteam allein schon Monate und Berge von Geld gekostet haben und bildet einen vollen Sehgenuss. Die Szene könnte genau so gut aus einer animierten Game of Thrones-Serie oder einem Battle-Anime kommen. Schade, dass sie nicht noch länger war oder es mehr davon gab, aber das hätte wohl jedes Budget gesprengt. In dieser Sektion einesteigerung zum ersten Teil in jeder Hinsicht.
Dann die Songs. Es waren wieder genauso viele wenn nicht mehr als im Erstling, und bis auf Olafs Ständlein und vielleicht noch Christophs Kitschparodie-Lied sind mir keine davon störend aufgefallen. Wie jedoch erwähnt sind sie zu oft darauf bedacht, ihre Vorbilder des ersten Teils zu kopieren, was ihnen nur allzu selten gelingt. Mein persönliches Highlight war dabei 'INTO THE UNKNOWN', der für mich einzige Song des Films, der auf einem Level mit denen von Frozen I steht - Und das auf deutsch. In Englisch umso mehr. Das liegt zum einen an der wundervollen Animation während des Gesangs, zum Anderen an AURORA's melodischer Stimme, die perfekt mit Idina Menzels' harmoniert. Ein ganz, ganz hochklassischer Song und ein toller Gänsehaut-Moment relativ früh in Frozen II. Da hatte ich noch Hoffnung. Lieder wie das groß aufgebauschte Show Yourself jedoch, das Elsa mit seltsamer Langhaar-Frisur zurücklässt die nicht ganz funktinpoiert, verblassen letztendlich und bleiben kaum hängen. Der fantastische Vuelie-Reprise des ersten Teasers, bei dem ich mir nicht mal mehr sicher bin ob er im Film überhaupt verwendet wird warebenfalls ein Highlight, das nicht so recht aufblühen konnte - Es gibt da diese eine Szene im Film, in der sich viele Personen um Elsa und Anna herum finden und diesen für Frozen unverkennbaren Chor anstimmen. Es ist ein wunderschöner Moment, aber ich befürchtete schon, dass sie ihn wieder zu schnell beenden, ehe sich die Epic des Chors wirklich entfalten kann - Und so ist es dann auch.
Und das passiert leider viel zu oft in Frozen II - Gute Momente enden zu früh. Olaf-Momente hingegen bekommen wir ausgedehnt und in großer Zahl, wo weniger wirklich mehr gewesen wäre.
Frozen II steht im Schatten seines Vorgängers - Eigentlich war klar, dass er besser werden müsse, aber ich bin mir ehrlich nicht sicher, ob er das ist. Ja, er ist erwachsener, kreativer, fantasievoller, emotionaler und besser animiert. Aber Olafs Rolle und der zwanghafte Humor schaden der Atmopshäre extrem. Das Anbidern der Lieder an den Vorgänger so wie das Kopieren bestimmter Situationen und Momente wirkt sehr unbeholfen und dreist. Die letzte Konsequenz, einen 'anderen' Disneyfilm zu machen fehlte. Es fehlte der Mut, irgendetwas zu tun, das nicht Disney schreit. Der allererste Teaser, der vollkommen auf ein düsteres Fantasy-Spektakel zugeschnitten war um die erwachsenen Fans abzuholen grenzt wirklich an reine PR-Verarsche, denn das was da suggeriert wurde ist Frozen II nicht. Frozen II ist schon eher ein Fantasyfilm als ein Wohlfühl-Weihnachtsknüller wie sein Vorgänger und ich glaube, am Ende des Tages empfinde ich ihn als den besseren Film. Er ist objektiv und handwerklich deutlich besser als Frozen I. Aber. Es fehlt ihm der Zauber, diese undefinierbare Begeisterung, die Frozen damals auslöste - Bei Erwachsenen und Kindern. Kinder, die mit vielen Gesprächen und Situationen in diesem Film wahrscheinlich nicht allzu viel anfangen konnten, werden trotz Olaf-Bestrahlung wahrscheinlich eher nicht besonders viel von Frozen II im Kopf behalten. Und ich habe das Gefühl, dass das bei mir ähnlich ist - Aber das sehe ich dann, wenn ich die Bluray auf englisch sehe.
Ich war enttäuscht, ich war traurig, ich war ernüchtert. Frozen II hätte etwas Großes sein können, mit ein paar einfachen Änderungen. Aber man entschied sich - Wie so oft bei Disney - für den einfachen und sicheren Weg. Und so wird diese Fortsetzung die alte Disney-Tradition des zweiten Teils in den Köpfen der Menschen fortsetzen - It doesn't exist.
6/10 Eheringe für Frozen 2
- Yoraiko
Donnerstag, 21. November 2019
Pokemon-Fangame - 'Pokemon Reborn' Spielbericht 1 - Düster und herausragend
TL;DR -
Fangames
Reborn Inhalt&Features
Spoilerfreies Kurzreview
Pro&Contra
Arenaleiter-Kampf 1 Kommentar
In meinem Beitrag über mein erstes, wirkliches Pokemon-Fangame Crystal Clear, welches eigentlich nur eine verbesserte Version der alten Gameboy-Edition Kristall ist, habe ich bereits erwähnt, dass die Hauptserie, welche schon seit X und Y im Sterben inbegriffen ist, mit dem Release der Switch-Einstandstitel Sword & Shield vermutlich den letzten Schritt in die unrettbare Franchise-Selbstzerstörung antritt. Viele, viele frustrierte, traurige,wütende Fans und ich hatten damit Recht.
Pokemon ist tot - Zumindest qualitativ. Und so deprimierend diese derzeitige Erkenntnis auch ist, so wenig betrifft sie mich eigentlich - Ich hatte schon nach XY die Nase voll und bin entsprechend wenig überrascht. Meine letzte Edition war Sonne und Mond und ich vermisse alles Nachfolgende so gar nicht. Vor Kurzem aber habe ich meinen langsam wieder aufkeimenden Sammeldrang also mit der Fangame-Szene in Verbindung gebracht, heraus kam für mich dabei wirklich Erstaunliches. Einmal abgesehen von dem sehr 'subtilen' Fanhack Crystal Clear stieß ich über die Empfehlung eines Freundes und alten Hasen in der Szene auf mein zweites Fanspiel, das nun auch wirklich ein komplett Eigenständiges und Individuelles ist - Und meiner Meinung nach zurecht als eines der zehn besten Pokemonfanspiele aller Zeiten gehandelt ist. Man beachte, ich habe noch nicht mal 3 Stunden Spielzeit - Dennoch wage ich das zu sagen. Ich habe in den letzten Wochen etwa ein Dutzend anderer Fangames angespielt, keines davon konnte mich länger als ein paar Minuten fesseln. Pokemon Reborn ist bereits jetzt eines der besten Pokemonerlebnisse die ich je hatte.
Statt eines langweiligen Reviews, das ich irgendwann vielleicht verfassen würde wenn ich dieses contentreiche Spiel bezwungen habe, möchte ich wie bei Crystal Clear regelmäßige Berichte teilen, die meinen Fortschritt und vor allem Elemente des Spiels zeigen. Dieser erste Artikel dient auch dazu, euch Pokemon Reborn vorzustellen, zu empfehlen und eine Übersicht über meine bisherigen Pro's und Contra's zu geben.
Wichtig:
Dieser Artikel trennt sich in Spoilerfreie Zusammenfassung und Spoilerzone mit einer genaueren Beschreibung meines Kampfes gegen den ersten Arenaleiter. Letzteres ist für euch nur etwas, wenn ihr Reborn schon gespielt habt, keine Spoiler fürchtet oder wirklich genau wissen möchtet, was das Kampfgeschehen ausmacht. Damit geht es auch schon los.
Inhalt: (Von der Website des Spiels)
Reborn City-- Black smog and acidic water garnish the crumbling structures along the skyline. City streets fest like alleys with disaster and crime. But the metropolis stands, a decaying blemish on the once-vibrant region.
This world needs a hero.
Reborn City-- Black smog and acidic water garnish the crumbling structures along the skyline. City streets fest like alleys with disaster and crime. But the metropolis stands, a decaying blemish on the once-vibrant region.
This world needs a hero.
Pokemon Reborn is an Emerald-styled downloadable game featuring all
content through Generation 7. Experience a never-before-seen layer of
strategy with the all-original Field Effects, using the terrain to
outplay and overwhelm your opponent! Collect, train and battle with all
807 Pokemon available in-game and take on Gym Leaders of all 18 types as
you fight to restore Reborn to prosperity!
Features:
- All 21 Starters available
- All 807 Pokemon to be found
- Brand new Field Effect system!
- Current release playtime ~55+ hours
- 18 typed gyms
- Massive, detailed world
- Amazing music by GlitchxCity
- Customized Shiny Pokemon
- Online Battling + Trading
- Wondertrading
- Many, many more!
Spoilerfreie Zusammenfassung - Pokemon Reborn:
Pokemon Reborn ist, was viele einschließlich mir immer wollten - Ein schonungslos düsteres, dystopisches und in manchen Aspekten schmerzhaft realistisches Pokemon mit einem (Wirklich, wirklich) fordernden, aber bisher nie unfairen Schwierigkeitsgrad in einer eigenen, sehr düsteren aber erfrischenden Region, einer sich von der Hauptreihe so stark es nur geht unterscheidenden, spürbar immersiven Atmosphäre und tollen Charakteren. Das Spiel erinnert mich bisher eher an Pokemon Schwarz/Weiß(2) als Smaragd, was aber auch daran liegen mag, dass hier beinahe alles monochrom stilisiert ist - Das kennt man so nicht von Pokemon und das macht es umso ansprechender. Was Reborn vor allem von vielen anderen Fangames unterscheidet ist das Level des Feinschliffes - Zu meinem jetzigen Stand fühlt sich Pokemon Reborn perfekt an, spielt sich großartig und sieht makellos aus. Abgesehen von der Ernsthaftigkeit und Morbidität der Welt gibt es nichts, was dagegen spräche, dass es ein offizieler Pokemonteil ist - Für mich schlägt es Editionen wie D/P/P oder R/B/G/FR/BG um Längen und das nach nicht einmal drei Stunden. Wenn ihr in eurem Leben nur ein einziges Pokemon-Fangame spielen wollt, nehmt dieses. Es ist hochglanzpoliert in jeder Hinsicht und so ganz und gar eigenständig.
Das Spiel ist kostenlos zu bekommen und macht gefährlich schnell süchtig.
Beachtet, ich habe Fangames bis vor kurzem nicht ernst genommen weil ich sie mit billigen Smaragd-Hacks verbunden habe. Ich war auch bei Reborn sehr skeptisch, wurde aber chancenlos weggeblasen. Im folgenden möglichst kurz und weitestgehend spoilerfrei alle PRO's und CONTRA's meiner ersten drei Spielstunden.
PRO:
+ Tolle, aus B/W bekannte Animationen&Artworks vor Kämpfen mit wichtigen Trainern
+ Auswahl aus allen Startern aller Editionen
+ Jeder Arenaleiter hat 6 Pokemon.
+ Die überaus immersive und stimmige, bittere aber keinesfalls trostlose Atmosphäre
+ Der Soundtrack ist ohne Einschränkung gigantisch, besser als jeder bisherige offiziele Pokemonsoundtrack und jede Situation ist besonders und dramatisch untermalt, sogar Team Rüpel-Kämpfe kommen bereits mit unheilvollen Chören daher. Nur wenige Stücke Game Freaks können sich mit den bisherigen Stücken Reborns messen
+ Die überaus immersive und stimmige, bittere aber keinesfalls trostlose Atmosphäre
+ Der Soundtrack ist ohne Einschränkung gigantisch, besser als jeder bisherige offiziele Pokemonsoundtrack und jede Situation ist besonders und dramatisch untermalt, sogar Team Rüpel-Kämpfe kommen bereits mit unheilvollen Chören daher. Nur wenige Stücke Game Freaks können sich mit den bisherigen Stücken Reborns messen
( Zinnias Themes, G-CisTheme und das Arenaleiter-Theme von Sword & Shield.)
+ Das optische Design der möglichen Protagonisten und der bisherigen, wichtigen Charaktere empfinde ich als sehr stilvoll, ansprechend und mindestens auf einem Level mit dem Canon, eher noch ein bis zwei Stufen höher
+ Die Schwierigkeit ist bedeutend fordernder als bei jedem offizielen Teil, ohne frustrierend oder unfair zu werden wie es die Kampfzone aus Smaragd oder Fangames wie Pokemon Uranium es waren. Wer in Reborn nicht alles gibt und nicht strategisch kämpft, geht hoffnungslos unter.
+ Die Grafik könnte von offizieler Stelle kommen und leistet sich nirgendwo Schnitzer, die darauf hindeuten, dass es 'nur' ein fangemachtes Spiel ist. Die Umgebungen sind detailverliebt und cool harmonieren gut.
+ Das optische Design der möglichen Protagonisten und der bisherigen, wichtigen Charaktere empfinde ich als sehr stilvoll, ansprechend und mindestens auf einem Level mit dem Canon, eher noch ein bis zwei Stufen höher
+ Die Schwierigkeit ist bedeutend fordernder als bei jedem offizielen Teil, ohne frustrierend oder unfair zu werden wie es die Kampfzone aus Smaragd oder Fangames wie Pokemon Uranium es waren. Wer in Reborn nicht alles gibt und nicht strategisch kämpft, geht hoffnungslos unter.
+ Die Grafik könnte von offizieler Stelle kommen und leistet sich nirgendwo Schnitzer, die darauf hindeuten, dass es 'nur' ein fangemachtes Spiel ist. Die Umgebungen sind detailverliebt und cool harmonieren gut.
+ Spürbarer Feinschliff und Selbstanspruch, der Game Freak heutzutage abgeht
+ Draußen liegen wirklich überall (nützliche) Items herum - In Tonnen, Kisten, Steinen, Truhen. Es fühlt sich unheimlich belohnend an Dinge anzusprechen.
+ Team Meteor benutzt viele verschiedene Pokemon und Typen, man sieht beinahe keines zwei mal. Außerdem sind sie Terroristen, die WIRKLICH aussehen wie gewaltbereite Terroristen
+ Die Sogwirkung, der Ehrgeiz und der Spielfluss (Pacing) sind enorm und führen zu einem Spielspaß, den ich lange nicht hatte
+ Es gibt scheinbar richtige, ernsthafte Missionen wie in Rollenspielen und die Erste in der Fabrik war schon fantastisch: Die Kämpfe waren unheimlich fordernd, die Musik bombastisch, es gab Gegner die keine Witzfiguren waren, Die Ernsthaftigkeit der Welt zeigte sich
+ Das Musikstück der ersten Arenaleiterin ist nicht weniger als fantastisch.
+ Es gibt scheinbar richtige, ernsthafte Missionen wie in Rollenspielen und die Erste in der Fabrik war schon fantastisch: Die Kämpfe waren unheimlich fordernd, die Musik bombastisch, es gab Gegner die keine Witzfiguren waren, Die Ernsthaftigkeit der Welt zeigte sich
+ Das Musikstück der ersten Arenaleiterin ist nicht weniger als fantastisch.
Jetzt da ich mir die Liste so ansehe wirkt sie sehr lang, aber es ist eben auch ein wirklich gutes Spiel. Allerdings gab es natürlich auch Mängel, die mir aufgefallen sind:
- Wie in allen Hauptteilen kann man Trainerkämpfe immer noch nicht aufgeben wenn sich abzeichnet, dass sie verloren sind, so dass man im Zweifelsfall zehn Minuten lang warten muss, bis der Gegner die eigenen Pokémon besiegt hat
- Das Voll/Fensterbild ist nur sehr umständlich über das Menü umstellbar
- Die Wettereffekte in Kämpfen sind genau wie in den Hauptteilen zu langsam und sperrig eingebaut und stören den Fluss des Kampfes in jedem Zug.
- Die Welt ist bisher nicht offen und wiederbekämpfbare Trainer gab es bisher auch nicht, so dass ich ab einem gewissen Punkt gezwungen war, die erste Arenaleiterin zu besiegen um weiterzukommen - Während offiziele Editionen das auch schon gemacht haben, wiegt es hier wegen der hohen Schwierigkeit umso mehr, außerdem gibt es abgesehen von wilden Pokemon und den Pokemon der Arenaleiterin keine Möglichkeit mehr zu trainieren, wenn alle Gegner im Areal besiegt sind - Das ist Fluch und Segen, man kann nicht überleveln, man muss strategisch kämpfen.
- Wenn man gegen die Arenaleiterin verliert kommentiert sie das nicht, sondern wie gewohnt werden wir ohnmächtig und rennen weg - Sehr unstimmig und albern.
Das Meiste davon ist tatsächlich klare Erbsenzählerei. Einen neutralen Punkt gab es auch:
+- Ich hätte es lustig gefunden, wenn das Pokemoncenter der Slums für seine Dienste Geld verlangt hätte.
Hier endet der spoilerfreie Teil - Wenn ihr die Zeit übrig habt, endlich mal wieder ein hervorragendes 2D-Pokemon zu erleben oder zum ersten Mal eine ernste Edition spielen möchtet, empfehle ich Reborn guten Gewissens. Ich werde in geraumer Zeit den zweiten, dann wohl deutlich kürzeren Bericht verfassen. Aber jetzt komme ich zur Beschreibung meines ersten Arenaleiterkampf es. Spoilerwarnung.
Kampf gegen Arenaleiter 1 - Julia
Es handelte sich um eine Elektroarena.
Erster Versuch: Mein Team besteht aus drei Kern-Pokemon, die ich trainiere und drei Füll-Pokemon, die als Schutzschilder dienen wenn ich die Kern-Drei heilen muss. Meine Kern-Drei sind ein Goldini, ein Marikeck und ein Smettbo LV 17 - 21.Die sechs Pokemon meiner Gegnerin waren LV 18 - 25. Noch in der Arena habe ich Goldinies Anti-Elektroattacken-Fähigkeit entdeckt und gedacht, sie wäre ein Gratisticket zum Sieg, wie es bei fast allen Trainern der Arena der Fall war. Ich lag falsch, wie mir Ultraschall und das Flugpokemon meiner Gegnerin klar machten. Ich musste öfters durchwechseln, Items einsetzen und Füll-Pokemon als Schilde verwenden, es war unheimlich spannend. Am Ende hat das Lektroball leider meine drei Kern-Pokemon verheizt.
Zweiter Versuch: Ich war dumm genug, ohne Heilitems reinzurennen und verlor mein Goldini bereits beim zweiten Pokemon. Ich wusste es war vorbei und ich sollte recht behalten. Demut.
Dritter Versuch: Diesmal nahm ich es ernst - Ich wusste jetzt, was Reborn von mir verlangte. Das erste Mal in meiner Geschichte mit Pokemon bereitete ich mich umfassend auf einen Leiterkampf vor. Ich kaufte 10 Tränke, stellte mein Team um und gab ihnen Items zum Tragen. Ihr Plusle und ihr Minun wischte ich schnell mit Goldini weg, den Rest besiegte ich nach ein paar Tränken und Tauschen. Ihr Lektroball machte kurzen Prozess mit meinen drei Füll-Pokemon, während ich die Kern-Drei heilte. Zuerst schickte ich mein Smettbo um es etwas zu schwächen, ich erwartete keinen großen Erfolg. Ich hatte drei Mal in Folge unglaubliches Glück - Konfusion verwirrte Lektroball, Lektroball verletzte sich selbst, Lektroball verfehlte mein Smettbo. Erst dann wurde es ausgenockt, konnte bis dahin aber guten Schaden anrichten. Goldini setzte das fort, bis meine Gegnerin zwei Tränke einsetzte und so auch ich, ein Ausdauerkampf. Bevor Goldini ihr letztes Pokemon aber doch besiegen konnte, war Lektroball plötzlich zum ersten Mal schneller und exitus'de meinen Goldfisch. Es wurde Zeit für meinen Starter die Bühne zu betreten und den Job zu Ende zu bringen, was es nur mit wenigen verbleibenden KP schaffte. Ich hatte den Kampf gewonnen und war nervlich am Ende, aber glücklich und stolz. Nach dem ersten von 18 Arenaleitern.
Ich kann ohne Zweifel sagen, dass das der spannendste und strategischste Pokemonkampf war, den ich je gekämpft habe - Noch ein kleines Stück vor den Besten meiner Kampfzonen-Duelle. Pokemon Reborn verlangte von mir, mit Köpfchen vorzugehen, nach frustrierenden Niederlagen wieder aufzustehen, alles aus meinem Team herauszuholen und mir dennoch alles abzuverlangen. So muss ein Arenaleiterkampf sein. Das sage ich als jemand, dem die Schwierigkeit in Pokemon nie wichtig war und der schwere Spiele meist nicht mag. Ich hoffe ich konnte herüberbringen, warum das Kampfsystem hier geschickt und mit Bravour eingesetzt wird.
Ich bin gespannt wie es weitergeht und freue mich enorm auf den langen, großen, weiten Rest des Spiels.
- Yoraiko
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