Mittwoch, 29. April 2020

My little Pony Friendship is Magic Kurzgeschichte - Zwielicht [1/2]







Vorwort




Als ich die letzten drei Episoden von Staffel 9 der Serie MLP: Friendship is Magic sah, waren meine Gefühle gegenüber der finalen Konklusion des Franchises, das wir im Bronytum so viele Jahre geschätzt und verfolgt haben, in vielerlei Hinsicht gemischt. Während ich vom Lied ‘The Magic of Friendship grows’ und der Botschaft dahinter sehr angetan war, hatte ich das Gefühl, dass die Problematik von Twilights Unsterblichkeit in keinster Weise behandelt wurde. Außerdem fand ich die Art und Weise, wie das Team hinter MLP am Ende mit den Antagonisten umgegangen ist, unter aller Kanone und habe diese unter anderem in Beiträgen und Reviews verurteilt. Vor allem die Charaktere Cozy Glow, die von Celestia, Luna und Discord mit sadistischem Grinsen in Stein verwandelt wurden, als wäre das eine angemesessene Reaktion gegenüber einemm verstörten Kind und einer Mutter die ihre Familie und gesamtes Volk verloren hat. Am Ende war an Freundschaft doch nicht mehr dran als Regenbogenlaser. Bitte lest die folgende Kurzgeschichte in 2 Kapiteln mit diesen Gedanken im Hinterkopf. 

Danke.

- Yoraiko 

Weitere Informationen unter:



































































O u r f r i e n d s h i p s w e a v e t o g e t h e r s t r o n g e r
T he  b o n d s g r o w d e e p e r , l a s t i n g l o n g e r
A n d t h e g r e a t e s t s p e l l  y o u ' l l  k n o w 
I s  h o w  t h e  M a g i c  o f  F r i e n d s h i p  g r o w s




































































































































Zwielicht























Die Zeit heilte alle Wunden, hieß es. Doch manchmal, da erschuf sie Neue. Ihr Fortschreiten hatte nichts Poetisches, besaß keinen Sinn und konnte keine tiefere Bedeutung vermitteln. Im Sande verlaufende Zeit hatte es nicht an sich, zu geben, stattdessen nahm sie mit, was ihr nicht trotzen konnte. Leben, nur ein flüchtiger Moment. Die Zeit kümmerte es nicht, wer oder was ihr zum Opfer fiel, so lange sie weiterhin über alles das war gebieten konnte.


Es gab keinen Gott. Keine höhere Ordnung oder eine Instanz des Schicksals.
Nur die Zeit, die verging und verlief, die nach niemandem rief, die hoch war und tief, und die doch niemals schlief. Zeit bedeutete Vergänglichkeit. Und Vergänglichkeit lockte den Tod. Der Tod war ein Versprechen der absoluten Gerechtigkeit, der sich ein jedes Wesen, welchem das beispiellose Glück zuteil wurde, ‘Geboren zu werden’, eines Tages zu unterwerfen hatte. Was auch immer es kostete


Einst war Equestria das blühende Zentrum einer lebensfrohen, geradezu unnatürlich-idyllischen Welt gewesen, die Wiesen und Wälder rege summend vor Leben, die blauen Himmel umsorgt von Flügeln. Flüsse und Seen boten den Bewohnern dieses fernen Paradieses ebenso eine Heimat wie zahlreiche Täler und Städte.

‘Kein Land so rein wie Equestria, kein Volk wie das der Ponies’, hatte es einst geheißen. Unter der fruchtvollen und weisen Herrschaft der Schutzpatroninen der Sonne und des Mondes keimten drei Völker, die in einer Stunde der Zwietracht zueinander fanden, innerhalb weniger Jahrtausende zur liebevollsten Gemeinde der Erde heran, und mit ihnen die Lehren, welche sie verbanden. Wissen und Gefühle, die schließlich auch die anderen Völker erreichten. Ja, Equestria war ein Ort der Harmonie und des Zusammenlebens. Ein einzigartiger Ort von Liebe und Akzeptanz.


Aber vor allem, ein Ort der Freundschaft.




Nichts war davon mehr übrig. Die wie jeden Tag von unbarmherzig-sengendem Bernstein-Abendlicht durchzogenen Ruinen Canterlots bezeugten das besser als jeder andere Ort dieser toten Welt. Eine in allen Teilen jener Zeit dominierende, beinahe ungebrochene Stille lag über den weitläufigen Steinhaufen, Gebäuderesten und verschütteten Gebirgswegen, die einmal der ganze Stolz des Einhornvolkes waren. Grillen und ähnliches Kleingetier, das tat noch sein täglich Werk und unterbrach die lebensfeindliche Ruhe dieser toten Stadt. Sonst regte sich hier nichts mehr, kein Windhauch ging, kein Vogel flog. Hoch, hoch oben, wo vor langer, langer Zeit vielleicht einmal der königliche Palast gewesen sein mag, waren jetzt nur noch eingestürzte Überbleibsel eigentlich unsterblicher Gebilde, stumm und von Unkraut und Moos gleichermaßen überwachsen waren sie Beweis der unanfechtbaren Vergänglichkeit. Irgendwo in einer der wenigen verbliebenen Kammern des zerrütteten Palastes rührte sich etwas, ein Körper der den trostspendenden Schatten suchte, welcher dieser Tage rar geworden war. An den langen, dünnen Läufen, derer das Wesen vier hatte, und der fülligen Mähne so wie dem Schweif konnte man es zweifelsfrei als Pony identifizieren. Es bewegte sich nur träge, kratzte sich hier und da das Fell, wälzte sich auf dem staubigen Steinboden umher oder erschlug ein vorbei eilendes Insekt. Ein Zustand der Lähmung und Lethargie schien es einzunehmen, die sich auch auf ihren körperlichen Zustand ausgebreitet hatte: Die einst so prächtige Mähne der Prinzessin war ergraut und zerfallen, kaum mehr als verfilztes Resthaar. Ihr Schweif lag lang und leblos unter ihr und klemmte in den Ritzen des Felses, kein Wabern und keine Farbe in ihm. Ihr lilanes Fell war zerrupft und an unzähligen Stellen verdreckt und verklebt, große Teile des Ponies konnte man nicht mehr erkennen, selbst ihre weiten Flügel schienen abgemagert und stumpf zu sein. Spinnweben wanden sich um das lange Horn auf ihrer Stirn, das zusammen mit der verrosteten Krone der einzige Hinweis auf die Stellung dieses Alicorns bildete. Ihr fein-geschnittenes Gesicht und ihre lavendelfarbenen Augen waren ebenso verblichen wie der Rest der Prinzessin, kein Funke Magie oder Lebenslust lagen in den Tiefen ihrer Pupille. War es eine wandelnde Tote, die hier der Zeit unterlag?

Twilight Sparkle wusste, dass sie sich bewegen musste. Der Gestank ihres eigenen Körpers und ihrer Exkremente malträtierte ihre Sinne und brachte sie fast zum Würgen, und gegessen hatte sie ebenfalls seit mindestens… langer Zeit nicht mehr. Doch dann auch wieder würde sie ohnehin nicht sterben, und niemand anders sie riechen. Also warum die Kraft aufwenden, sich zu erheben und hinaus zu gehen? Hinaus in das Licht, das niemals wich? Hinaus in das detaillierte Gemälde aller Tragödien und Fehler, die ihr erneut die Sinne rauben würden?

Es spielte keine Rolle. Der Hunger war ihr lästig, und ebenso ihr Gestank. Irgendwann würde sie sich bewegen. Sie konnte es genauso gut auch jetzt tun. Ohne besondere Anstrengung, mehr aus einem Reflex heraus, hob Twilight Sparkle ihren hochgewachsenen Alicorn Körper und schlurfte stolpernden Schrittes aus dem demolierten Turmzimmer hinaus. Der zerfallene und verrottete Palasthof bot ihr nichts, also ließ sie ihn hinter sich und stieg in die Ruinen hinab. Zwang sich vorbei an tausenden verkommenen Leichen früherer Gebäude, die schon lange kein Leben mehr beherbergten, das über Maden und Tausendfüßler hinausging. Von hier konnte sie noch immer das gesamte Ruinental überblicken. Es war eine bernsteinfarbene, statische Wüste aus Brocken, Skeletten und wucherndem Unkraut, das sich wieder geholt hatte, was man ihm einst so mühevoll entriss.

Hier gab es keinen Laut und keine Bewegung, so weit Twilights Sinne reichten. Das abendliche Zwielicht in ihrem Rücken war ihr einziger Begleiter, als sie den unebenen Pfad, den sie sich irgendwann freigeräumt hatte, hinab stieg und die halbgeschlossenen Augen nur selten von ihren Hufen abwandte. Alles, was es hier zu sehen und zu entdecken gab, hatte sie bereits hunderte Male genauestens studiert. In einer Welt, in der sich nichts veränderte, starb Neugier zuerst.

Twilight erreichte einen der wenigen, verbliebenen Flüsse, der durch seine Position direkt am Gebirge Canterlots durch viele Felsvorsprünge und einige intakte Bäume geschützt war und stieg leidenschaftslos hinein. Einen Schritt vor, zwei zurück. Das blasse, lauwarme Wasser reinigte sie nur oberflächlich aber ausreichend. Twilight senkte ihren Kopf und trank die selbe Flüssigkeit, in der sie so eben ihren Körper wusch. Niemand war hier, der sich darüber wundern konnte, dass die Herrscherin Equestrias in einem schmutzigen Bergfluss badete. Es gab niemanden, der sie dabei hätte unterbrechen können. Und mit Sicherheit existierte niemand, der ihr hätte Gesellschaft leisten wollen. Zehn Minuten dauerte es, wobei Twilight sich da nicht sicher war. Sie hatte ihr Zeitgefühl bereits vor sehr langer Zeit verloren. Die Zeit war noch immer da, daran bestand kein Zweifel, sie gebietete noch immer über alles auf ihrer Welt, doch sie besaß keine Form mehr.

Twilight Sparkle entstieg ihrem Fluss und zog sich tropfend zurück in ihr Zuhause, das Ruinenmeer. Es gab einen Ort, den sie lange nicht besucht hatte. Ihr leise schlagendes Herz, dem jede Form der Aufregung abhanden gekommen war, befahl es ihr. Es war Zeit, sich wieder einmal dem im Zwielicht schädlichsten aller Gifte auszusetzen, das doch für den kürzesten aller Momente vergessen ließ: Erinnerungen. Sie kannte alle Wege innerhalb der Felshaufen und zerstörten Strukturen bestens, denn hier veränderte sich jetzt nichts mehr. Die Zeiten, in denen ab und an noch eine Ruine dazukam oder etwas zerfiel waren vorüber. Still und ereignislos verlief ihr Pfad zu einem zweigeteilten Haus, das als Boutique geboren wurde. Twilight stieg über vereinzelte Skelette hinweg und durchschritt die von Glas und Stoffresten bedeckten Böden blind, bis sie zur hintersten Ecke der runden Struktur gelangte, in der zwei Innenwände ineinander gefallen waren. Nur ein kleines Loch zwischen ihnen erlaubte es Twilight, sich wie eine Ratte hindurchzwängen und, vollkommen im Dunkeln, das Zwielicht auszusperren. Ihr Horn erglimte schwach im trüben Rosa, kein Licht hell genug um einen Weg zu erleuchten, doch genug für Twilight um ihre Schätze zu finden. Eine grüne Schuppe, da lag sie zwischen anderem Tant, der einem Außenstehenden nichts sagen würde. Das ergraute Alicorn umfasste sie mit beiden Hufen und starrte sie an. Für Minuten. Sie hatte gehofft, ihr möge vielleicht eine Träne entwichen, doch ihre Augen blieben trocken. Sie führte sie an ihr Herz und ließ sie dort, wärmte sie in einer tiefen Umarmung als wäre sie lebendig. Ihr eigenes, schwaches Atmen war Twilights einzige Versicherung, dass die Welt noch existierte. Dass sie selbst noch lebte. Sie legte die Schuppe beiseite und griff nach einem ungleich größeren Gegenstand, der sich, von Staub und Dunkelheit befreit, als Buch herausstellte. Ein von den Zähnen der Zeit zerfressenes, stark in Mitleidenschaft gezogenes Buch, dessen Einband einstmals wohl so edel war. Mit müdem Blick und schwachem Huf blätterte Twilight hindurch, ließ Bilder und Buchstaben an ihren Augen vorbeiziehen.


And no matter how much time goes by
The party will still be here with some fun new games to try

Sie erinnerte sich an die Mädchen, die sie an diesem einen, besonderen Ort kennengelernt hatte. Diese seltsamen Ponies, die ihr schon bald die besten Freundinnen werden sollten. Ja, sie hatte ihre Gesichter beinahe schon wieder vergessen.
Big adventure's waiting obviously
Long as we're still here together
We'll be flying happily

Dann waren da die Abenteuer, die sie zusammen erlebt hatten. Die Aufgaben die sie bewältigt, die Kämpfe die sie gewonnen hatten. Twilight wollte sich daran erinnern, wie es gewesen war, etwas zu fühlen. Und wie wichtig es war, es nicht alleine zu fühlen. Sie versuchte es. Sie strengte sich an. Aber es wollte ihr nicht gelingen. Da war nur Leere.
And it's somethin' true to pass on down
To generations yet to come

And we'll never stop believing in
The generosity of the friendships we've won

Es gab Erinnerungen, die man Twilight nicht nehmen konnte. In denen sie etwas erreicht hatten, als Freundinnen. Sie retteten Equestria. Sie brachten Anderen etwas über die unglaubliche Stärke echter Gefühle bei. Und sie halfen der nächsten Generation dabei, ihren Weg zu finden. Alles war immer in Ordnung. So lange sie zusammen sein würden.
And because the love that I feel
For every single living creature is something that is real
Friendship happens so naturally


Twilight schlug das Buch zu und vergrub ihr Gesicht in ihren Haaren. Alles war doch immer in Ordnung. Alles war gut. Wie hatte es nur so weit kommen können? Wie hatte sie es nur so weit kommen lassen können? Warum… war sie alleine nur so machtlos?

Twilight drängte sich zurück in den sonnendurchfluteten Teil der Ruine und fühlte, was sie nach jedem Besuch durchmachte. Selbsthass und eine Leere, die ihre übliche Apathie noch weit hinter sich ließ. Eine dunkle, schwarze Leere, die jedes Sonnenlicht überstrahlte und ihr nur eine Frage stellte:



Warum lebst du? 

Warum? Warum lebe ich? Warum warum warum? Warum lebe ich weiter? Wofür? Warum? Warum atme ich?? Warum gehe ich? Warum schlafe ich? Warum esse ich? Warum bin ich?
Sagt mir… was soll ich nur tun? 
Darf ich… nicht endlich gehen? 




Das Leben eines Alicorns zu beenden war überraschend schwierig. Selbst dann, wenn das Alicorn es selbst beenden wollte. Twilight hatte es bisher nicht geschafft. Doch wenn sie den Augen ihrer Freundinnen oder eines Drachen und den dann und wann einsetzenden Stimmen hinter ihr, über ihr, unter ihr, in ihr ehrlich gegenüber war, so hatte sie es nie ernsthaft versucht. Sie fürchtete sich. Und das war vielleicht auch der einzige Grund, warum sie noch im Zwielicht stand. Furcht. Feigheit als Letzte ihrer Schwächen. Es kümmerte sie nicht, denn sie wusste, die Augen waren nicht echt. Nicht die Stimmen und nicht die Silhouetten. Sie war ganz allein. Darum würde es auch niemanden kümmern, wie feige sie war. Sie konnte tun, was auch immer sie wollte. Leben war sinnlos. Doch Sterben wohl auch. Beides reizte Twilight nicht. Doch um zu Leben musste sie als Alicorn nichts tun. Also Leben.

Mit schleifenden Beinen trottete das Alicorn Jenseits der zerfallenen Häuser des Ruinenmeers, zurück in ihre Zuflucht und ihr Grab, weg vom sengenden Zwielicht, weg vom schrecklichen Erinnern, hin ins stille Nichts. Sie geriet auf das, was einst eine Hauptstraße war, als sie stockte. Niemals stockte Twilight Sparkle auf ihren Wegen, denn nie war etwas Anders als das Mal zuvor. Diesmal aber gab es da etwas. Vor ihr, nur wenige Meter entfernt, hinter Skeletten und Brocken, stand jemand. Twilight weitete die Augen und hob ihren schweren Kopf, um über den Boden hinwegzusehen. Als sie erkannte wer es war, der sie hier besuchte, stolperte sie einen Schritt zurück und kämpfte damit, das Gleichgewicht zu halten. Hitze und Kälte strömten durch ihren Körper schneller als sie es solange sie zurückdenken konnte getan hatten und ihre Stirn schmerzte ebenso wie ihr rasendes Herz. Twilight war über die Jahre zu versteinert und eingerostet, um wirklich einem emotionalen Ausbruch erliegen zu können - in ihr lebte kaum noch etwas. Doch sie schwitzte und kniff die Augen auf und zu als sie unbeholfen zurück torkelte, und allein das machte ihre Angst. Sie kannte diese Geschehnisse nicht mehr. Neues. Körperliche Reaktionen. Und sie wollte sich diese Person ganz sicherlich nicht einbilden, denn nur das konnte sie sein, eine Einbildung, doch das war zu viel. Sie ertrug solche Aufregung nicht mehr, also legte Twilight ihr Gesicht in den Dreck, kniete sich zu Boden und bedeckte den Kopf mit beiden Hufen in der Hoffnung, das Zwielicht möge ihre Gedanken beiseite brennen - so wie es das immer tat.

Cozy Glow tat ruhige Schritte Richtung Twilight Sparkle. Ihr blassrosanes Fell und ihre hellblauen Locken waren genau wie ihr Schweif im Gegensatz zur desaströsen Twilight weitestgehend erhalten, dünne, beigefarbene Bänder und ein Halstuch hielten ihre Haare zusammen. Weder ihr Horn noch ihre Flügel schienen von den Umständen sonderlich beeinträchtigt, doch auch ihr Körper war abgemagert wie Twilights, die Farbe aus ihren Augen verschwunden. Als Cozy vor der kauernden und zitternden Twilight stand sah sie ausdruckslos auf das herrschende Alicorn hinab, mehrmals schloss sie die Augen und verharrte, bis sie einen tiefen Seufzer von sich gab und mit gelangweilter Stimme ‘Steh auf’ sagte.

Es folgte keine sichtbare Reaktion von Twilight, also wiederholte Cozy Glow sich. Nach einem langen Moment, der abgesehen von Twilights schwerem Atmen ruhig verlief, kniete Cozy sich zu ihr hinab.

“Ich bin echt, Dummkopf. Und jetzt steh auf.” Sie spuckte auf Twilights Krone, langsam lief der Tropfen nach unten und berührte Twilights Stirn. Sie stieß einen jämmerlichen Schrei aus und zuckte zurück wie ein in die Ecke getriebenes Tier. Cozy Glow erhob sich und tat einen weiteren Schritt auf ihre einstige Erzfeindin zu.

“Es ist etwas her, hm?” Der karge Ton des Alicorns glich einem trockenen Flüstern, wobei in einer solchen Umgebung jedes noch so leise Wort klar und deutlich zu vernehmen war. Twilight hob sich mit aller Kraft auf die Beine und blinzelte Cozy Glow zwei, drei Mal an.

“Du bist am Leben…”

“Ja…” Nickte Cozy Glow. Beide Stuten starrten sich an. Twilight wusste nicht, was sie sagen sollte. Es war lange her, seit sie einem anderen Lebewesen begegnet war.

Zumindest glaubte sie das. Nach einigen Augenblicken ließ Cozy den Blick über das Ruinenmeer um sie herum schweifen.

“Du warst nicht die Einzige die dachte, wir wären hier mit allen anderen draufgegangen, als es passierte…”, Cozys leidenschaftsloser Blick nahm eine Spur ihrer alten Hämme an als sie Twilight ansah, “... das Ende des Kreises.”

Twilights Körper hatte sich mittlerweile beruhigt, ihr Herz war in seinen immergleichen Takt zurückgekehrt und ihr Inneres hatte die Tatsachen als nicht übermäßig besonders abgetan. Nichts, das passierte, konnte sie noch aus der Fassung bringen, so schrieb ihre Seele es ihr vor. Doch die bitterste aller Erinnerungen, die tief in ihr versiegelt und im Begriff war, durch Cozy befreit zu werden, schmerzte noch immer spürbar, mehr als das Licht, mehr als die Kälte.

“... Chrysalis, du und Tirek wart schließlich auch hier, als es passierte. Man hat euch nie wieder gesehen, alle dachten…”

“... Dass Prinzessin Cadance uns zusammen mit den Schwestern, Starswirl und halb Canterlot ins Nirwana befördert hat, ja. Aber wir waren vorsichtig, weißt du. Chrysalis und ich waren nicht so dumm wie Tirek, uns gleich ins Gemetzel zu stürzen. Wir sahen unsere Chance und flohen. Und hier sind wir nun…”

“Am Leben als falsches Alicorn.” Hauchte Twilight mit einem Blick, der ein altes Gefühl des Hasses in ihr aufsteigen ließ. Cozys Lächeln erstarb und sie näherte sich Twilight, ebenso viel Schwere in den Augen wie Twilight es aus ihrem Spiegelbild kannte.

“Sollte ich mich dessen schämen? Noch am Leben sein zu können? Ich weiß, du beneidest mich nicht darum.” Sie sah an Twilight herab und senkte die Augenbrauen, verzog aber nicht das Gesicht. Twilight näherte sich ihrer Feindin auf Atemnähe.

“Nein… du solltest dich schämen, einer der Gründe für all das hier zu sein. DU…”
Wallte es in Twilights Kehle hinauf, aber Cozy Glow hob einen Huf und schaffte es, ihr damit das Wort abzuschneiden.

“Hör auf. Nicht ich, oder Tirek, oder Chrysalis oder Discord oder irgendjemand waren am Ende des Kreises schuld. Dass deine liebe Cadance so dermaßen durchgedreht ist kannst du der Zeit vorwerfen, und vielleicht noch der Frage, ob man unsterbliche Wesen wirklich mit solchen zusammenführen sollte, die es nun mal nicht sind.”

Der schneidende Ton von Cozys zweiter Satzhälfte verfehlte seine Wirkung nicht und schmerzte Twilight tief. Ihre Zweifel und Gedanken, ihre Erinnerungen und ihre Reue stimmten Cozy zu. Das pinkfarbene Alicorn drehte sich von Twilight weg und sah ohne bestimmtes Interesse über die weitläufigen Ruinen hin zur Abendsonne.

“Wir waren nicht der Grund, nur das Mittel zum Zweck. Tirek, der als alternder Greis scheinbar unsterblich war und ich, die ich als erstes lebendes Pony ein künstliches Alicorn erschaffen hatte - mich. Es war eigentlich gar nicht so dumm, ihre Karten auf uns zu setzen, das muss ich der Prinzessin lassen. Schade, dass sie am Ende alles hochgejagt hat.”

Cozy wanderte davon, weiter durch die Straßen der Geschichte, und Twilight hatte das unerklärliche Bedürfnis, ihr langsam zu folgen. Gemeinsam schritten sie durch unveränderliches Licht in eine Richtung, die Twilight nicht kannte.

“Als ob ihr widerlichen Verbrecher ihr jemals geholfen hättet.” Fauchte das lavendelfarbene Alicorn mit längst vergangenem Feuer. Sie hatte nicht vergessen, wer Cozy damals noch gewesen war. Cozy drehte sich nicht um, als sie antwortete.

“...’Widerliche Verbrecher’, aha. Die Königin und Mutter, der ihr Volk und Familie geraubt und sie zur Aussätzigen gemacht habt. Und das gestörte Fohlen, das in deiner verblendeten Freundschaftsschule gleich noch verstörtert wurde. Wirklich, Prinzessin der Freundschaft, wir waren Monster.”

Ein altes Gefühl, das Twilight nicht verhindern konnte. Eine sengende Wut, die das verrostete Getriebe ihres eingeschlafenen Körpers wieder rattern ließ. Zähneknirschend trat Twilight auf und nun drehte Cozy sich zu ihr um, einen unberührten, fragenden Blick auf den Augen.
“Wie kannst du nur eure Taten nach all dieser Zeit entschuldigen? Nach allem was passiert ist? Willst du mir etwa sagen, dass ihr drei Unschuldslämmer wart?!”

“Nein”, schüttelte Cozy schulterzuckend den Kopf, “ich will sagen, dass Chrysalis und ich nicht grundlos getan haben, was wir taten. Wir glaubten, wir seien im Recht.”

“Und… und was ist mit Tirek?! Wenn du glaubst er war auch nur ein Opfer, kann ich dir sagen, er-”

“Nein, Tirek war einfach nur böse. Kein Zweifel.”
Ein freudloses Schmunzeln bedeckte Cozy’s Lippen und erreichte auch ihre Sommersprossen, das Alicorn blieb stehen, starrte auf die Überreste des Schlosses über ihnen und sah Twilight dann mit ihren bronzefarbenen Augen an. Weder waren dort Hass, noch Wahnsinn oder falsche Freundlichkeit. Das war nicht die Cozy Glow die Twilight kannte.


“Ich denke, dass wir eine Chance verdient hatten, verstanden zu werden. Das ist alles. Aber ist das nicht etwas, das man als fehlerhafte Existenz von der Prinzessin der Freundschaft und den Elementen der Harmonie erwarten darf? Verdient nicht jeder etwas Verständnis?”

Twilights Brust zog sich zusammen und ihr Mund wurde noch trockener als sonst, sie starrte vor sich in den tristen Kies und starrte zurück in Cozy’s Augen.

“Aber stattdessen”, setzte Cozy an und Twilight wusste was sie sagen würde und sie hätte alles dafür gegeben es nicht hören zu müssen, “...habt ihr uns in Stein verwandelt, mit einem Lächeln. Uns dazu verdammt, für Jahre bewegungsunfähig in absoluter Stille und Isolation zu verharren. Egal wie laut ich geschrien habe, egal wie lange ich gefleht habe, mein Körper blieb steif und meine Welt schwarz.”

Wie ein kaputter Automat ratterte Cozy die Worte emotionslos herunter, die so weit in der Vergangenheit lagen und doch so viel Schmerz beherbergen mussten. Die Prinzessin der Freundschaft wich dem Blick ihres Gegenübers aus und schabte mit dem Huf im Staub. Ihre Mähne verdeckte ihr Gesicht, doch ihre Lippen waren unverkennbar aufeinander gepresst. Natürlich wusste Twilight auch, welche Rolle sie in all dem innehatte. Unveränderlicher Starrsinn und das Beharren auf Prinzipien waren es, welche diese größte aller Tragödien hervorgebracht hatte. In dieser Hinsicht war sie ebenso schuldig wie jeder Andere. Nein, mehr noch, denn sie war zu dieser Zeit nicht versteinert.

Doch eine Stimme in ihrem Hinterkopf ließ nicht zu, dass sie Zugeständnisse machte. Nicht gegenüber ihr.
“Ihr musstet aufgehalten werden. Es war das Richtige. Wir haben das Richtige getan.” wiederholte Twilight, um sich selbst zu versichern, wohlwissend, dass es Zweifel in ihr gab, immer gegeben hatte.

Cozy lief weiter durch die Überreste der Stadt und Twilight folgte ihr, langsam bewegten sie sich weg vom Palast, weg vom Ruinenmeer, hin zu den aus Brachland bestehenden Ebenen jenseits dieser Berge.
“Viele Wege führen zum Richtigen. ‘Zu Freundschaftsmagie gehört mehr als Regenbogenlaser.’, war es nicht so?” Leichtfüßig stieg das künstliche Alicorn auf einen umgestürzten Wachturm, welcher den Weg blockierte, vorbei an zertrümmerten Skeletten in zerfallenen Rüstungen. Ganz oben blieb Cozy stehen und sah auf Twilight herab, die keine Anstalten machte ihr zu folgen. Die Prinzessin versank noch immer im eigenen Schatten statt einen Blickkontakt zu halten.

“Du hättest Verantwortung dafür übernehmen können, dass deine scheiß Schule mich zu dem gemacht hat, was ich letztendlich war. Oder für Chrysalis’ verräterisches Volk. Aber das hätte bedeutet, Fehler eingestehen zu müssen. Etwas, in dem ihr Alicorns allesamt nie gut wart, nicht mal wenn ihr euch gegenseitig an die Gurgel geht. Habe ich unrecht?”

Twilights Huf erstarrte und sie nahm einen tiefen Atemzug, bevor sie Cozy mit müdem Blick in die Augen sah.
“...mhm. Ich gebe es zu… wir… ich… habe Fehler gemacht. Schwere Fehler.”

“Kein Scheiß.” Kommentierte Cozy Glow trocken. Twilight war davon ebenso wenig gerührt wie Cozy von ihrer Lethargie.

“... Warum bist du hier, Cozy? Warum jetzt, nach all der Zeit? Damit ich dich um Vergebung bitte? Was würde das schon bringen…? All das spielt keine Rolle mehr.”

“Sieh dich um.”
Cozy Glow breitete ihre mittlerweile ausgewachsenen Flügel aus und streckte ihre Vorderläufe zur Seite, deutete auf das grassierende Nichts und die omnipotente Abendsonne um sie herum.
“Früher gab es einmal sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Hölle aussieht. Manche Ponies hielten sie für den Tartarus, andere wiederum sahen in ihr eine Erlösung, die meisten aber fürchteten sie als einen Ort der ewigen Qualen. Niemand wusste es, also existierte Unsicherheit. Das ist schon lange vorbei, denn die Hölle ist nun hier. Und ganz plötzlich wurde alles still.”

Auch Twilight blickte ins Zwielicht. Sah den roten Himmel, sah die kargen Wüsten. Nichts davon war ihr neu.
“Ja… aber die einzigen beiden Personen, die daran etwas hätten ändern können, sind nicht mehr. Wir können nichts tun. Und glaube mir, ich habe alles probiert.”

Die Verbitterung unzähliger Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre kehrte zurück in Twilights Herz, die Mühen und die Hoffnungen, die sich immer weiter ausbreitende Verzweiflung in ihr und jedem anderen Pony Equestrias. Das Leid mit ansehen zu müssen, wie eine wichtige Freundin nach der Anderen von ihrer Seite verschwand. Bis sie ganz alleine war und einfach aufgegeben hatte. Ein Kichern von Cozy. Twilight sah verwundert hinauf. Die vage Andeutung eines Grinsens zog sich über Cozys trockene Lippen, als sie sich mit ihrem linken Huf auf die Stirn tippte.
‘Das ist das Problem mit euch magischen Geschöpfen… ihr verlasst euch so sehr auf eure Superkräfte, dass ihr vergesst euer Gehirn zu benutzen!’

Twilight erinnerte sich sofort an diese Worte, die Cozy Glow damals ihr, Celestia und Luna entgegengespien hatte. Es war einer ihrer wenigen Sätze, der Twilight nie so richtig losgelassen hatte, und der nach dem ‘Ende des Kreises’ nochmal eine ganz neue Bedeutung gewann. Jetzt aber, in dieser Situation, in der nichts mehr geschah und nichts mehr eine Bedeutung hatte, verärgerte er Twilight.
“Was willst du damit sagen, Cozy? Warum bist du hier? Was willst du von mir?!”

Geräuschvoll stieß Cozy wieder vom zerfallenen Turm hinab, nahm ein paar Kiesel mit sich, landete aber sanft vor Twilight, die sie jetzt mit todenem Ernst anstarrte.
“Das, was du auch wollen solltest, Twilight Sparkle - der Hölle endlich entkommen. Das Zwielicht beenden.”

Instinktiv hatte Twilight gewusst, dass Cozy Glow auf solch eine Albernheit zusteuerte, aber sie schüttelte dennoch den Kopf in Unglaube und verengte mahnend ihre Augenbrauen.
“Unmöglich… Sonne und Mond haben sich seit ihrem Tod nicht mehr bewegt, und da sie es mir nicht beibringen konnten...wie ich schon sagte, ich habe alles probiert. Ich hatte genug Zeit dazu. Ich weiß nicht, was du so lange getrieben hast, aber-”

Cozy stieß ihr Horn gegen Twilights und rammte ihre Stirn an die ihre, Wut brannte in ihren bronzenen Augen.
“Ich habe bis vor kurzem alles probiert Twilight, im Gegensatz zu dir, die du schon vor langem aufgehört hast zu leben und nur noch lethargisch vor dich hin verrottest und dich im Selbstmitleid suhlst weil alle deine Freundinnen tot sind, habe ich weitergemacht. Aber alleine geht es nunmal nicht.”

“Aber-”

“Die Hexenglocke, Dummkopf!” Fauchte Cozy und entfernte sich wieder ein Stück von Twilight, um um den Turm herum zu traben. Twilight folgte ihr, das Bild jener unheilvollen Glocke im Kopf, die vor langer Zeit als Waffe gegen sie eingesetzt worden war.

“Die Glocke… die habe ich vergessen… aber sie existiert doch nicht mehr, oder?”

“Natürlich tut sie das. Wie du sicherlich weißt, hat Discord sie damals mit hierher gebracht, um sie gegen die Schwestern und ihr Gefolge einzusetzen und uns zu befreien… hat ja auch funktioniert, nur leider nicht ganz so wie er und Cadance sich das vorgestellt hatten.”

Ja, dachte Twilight zurück. Discord und Cadence hatten die Hexenglocke eingesetzt um Tirek seine Kraft wiederzugeben, sobald sie ihn entsteinert hätten. Sie wusste allerdings nichts davon, dass er sie erfolgreich gegen Celestia oder Luna eingesetzt hätte…
“Hat er etwa…”

“Ja”, Nickte Cozy ohne sich beim Laufen umzudrehen, ”er hat uns befreit, uns unsere Kräfte zurückgegeben und die Hexenglocke gegen die Schwestern eingesetzt, um ihnen einen Teil ihrer Kräfte zu nehmen. Erst danach haben sie sich in Nightmare Moon und Solar Flare verwandelt, Discord und Tirek überwältigt und Cadance so gezwungen, zu Eternal Amore anzuschwellen. Den Rest… tja, den kennst du ja.”

Übelkeit und schreckliche Bilder suchten Twilight unwiderruflich heim, zerplatzende Gebäude und verbrennende Körper, eine rosarote, atomare Explosion, die Schreie unzähliger Fohlen, die entsetzten Blicke ihrer Freundinnen und die Schuld, nicht dort gewesen zu sein… das Alicorn gelangte ins Schwanken und stolperte. Cozy Glow blieb stehen und drehte schließlich um um darauf zu warten, dass Twilight sich gefangen hatte.

“Hah… hah… es… es geht gleich wieder.”

Cozy sah ihr mit ausdrucksloser Geduld dabei zu, wie Twilight die Schrecken der Vergangenheit aussperrte und sich erhob.

“Heißt das… die Glocke existiert noch? Mit Celestia und Lunas magischer Signatur darin?”

Ein kurzes Nicken bestätigte Twilights größte und doch unwahrscheinlichste Hoffnung. Das war es, was es für sie so lange Zeit nicht gegeben hatte. Ein kleiner Funke Hoffnung.
“Ganz recht, Chrysalis und ich hatten sie uns geschnappt und waren weg, bevor das Desaster seinen Höhepunkt erreichte. Eigentlich hatten wir daraufhin die Glocke wieder gegen dich und Equestria einsetzen wollen, aber wir beobachteten die Lage für eine Weile und merkten, dass das kaum noch einen Sinn hatte.”

“Weil Equestria sich schon selbst außer Gefecht setzte...”

“Als nach einigen Jahren alles den Bach runterging, nicht nur hier sondern auch überall sonst auf der Welt, entschieden wir uns, dass wir zuerst dieses Problem lösen müssten, bevor wir an unsere Pläne denken konnten. Tja wie sich herausstellte war das Zwielicht hartnäckiger als gedacht.”
Cozy spuckte vor sich in den Boden und schlug ihre Flügel auf, um den Rest des Berges hinab zu fliegen. Twilight, obgleich widerwillig, folgte ihr und flog das erste Mal seit Ewigkeiten. Unter ihnen zogen karge Sträucher und rege Mengen an Felsformationen vorbei.

“Aber wenn Celestias und Lunas Magie in der Hexenglocke ist… dann müsstet ihr Sonne und Mond doch bewegen können.”

Zumindest waren die magischen Signaturen der Patroninnen für Twilights Wissen der Schlüssel aus dem Zwielicht. Doch noch bevor Cozy etwas sagen konnte wurde ihr klar, dass sie sich wirklich zu sehr auf Magie verließ. Wäre es so einfach hätten sie es längst getan.


“Nein, leider reicht das nicht aus, um den Stillstand zu beenden. Zuerst mal braucht man zwei Alicorns, eines für die Sonne, eines für den Mond. Außerdem… immense Mengen richtig-kanalisierter Macht, da die Hexenglocke nur kleine Bruchteile der Prinzessinnen in sich trägt. Tireks Macht ging mit ihm drauf, meine reicht nicht aus und du… bist nur noch ein Schatten deiner selbst.”

Cozy landete weitab vom Fuße des Ruinenmeers in der Ebene um das Gebirge herum, das einer Wüste glich, hier und da bewegten sich kleinere Tiere zwischen raren Bäumen und Büschen hin und her, in der Ferne war etwas waldähnliches zu erkennen und Hufspuren zeigten, dass vor nicht allzulanger Zeit andere Ponies vorbeigekommen waren - vermutlich Jäger, wie Twilight sich dachte. Sie konnte Cozys Worte nicht verneinen.

“Aber ich bin ein Alicorn.” erwiderte sie mit fester Stimme. Cozy wandte sich ihr zu und nickte, während sie an ihrer erbärmlichen Gestalt hinab sah.

“Aber du bist ein Alicorn.”

“Warum erst jetzt? Warum bist du nicht viel früher zu mir gekommen?”

“Chrysalis widerstrebte es, mit dir zusammenzuarbeiten, und mir, offen gesagt, auch. Von dem was wir so gehört hatten, warst du auch unter den Personen, die unsere weitere Gefangenschaft einer Abwendung des Zwielichts vorzogen, und so blieben wir unter uns, forschten zu zweit, wie man die Glocke nutzen könne.”

Twilight sah mit schweren Schuldgefühlen in der Brust zu Boden. Ja, auch sie hatte Cadance und Discord widersprochen und sich den Prinzessinnen angeschlossen. Verbrecher durfte man nicht befreien, ganz gleich zu welchem Zweck. Es war eine kompromisslose Ansicht blinder Prinzipien. Eine Starrköpfigkeit, die alles gekostet und millionen getötet hatte. Cozy ignorierte Twilights Grübelei und sprach weiter.

“Chrysalis hat die Glocke all diese Zeit studiert, sie kann damit umgehen und die Kräfte darin nach Willen freisetzen. Mond für mich, Sonne für sie. Nach vielen, vielen Jahren fruchtloser Versuche, diese angemessen kontrollieren und die Sonne bewegen zu können, neigt sich auch ihre Zeit auf dieser Welt dem Ende zu. Ich konnte sie also davon überzeugen, dass uns die Zeit davon läuft und wir ein zweites Alicorn benötigen. Es hatte Priorität, nach dir zu suchen und es stand außer Frage, dass das Beenden dieser Hölle wichtiger ist als unsere Differenzen. Aber du genügst nicht.”

“Was brauchen wir noch?” Fragte Twilight ohne Umschweife, nun, da sie ihre Seele wiedergefunden hatte. Cozy Glow blieb stumm und sah Twilight weiter an, bis diese verstand.

“Das könnt ihr nicht im Ernst meinen…”

“Doch selbstverständlich, oder kennst du sonst noch jemanden in dieser toten Welt, der genug Macht hat uns beide auf ein Level mit Celestia und Luna zu heben?”

Darauf wusste Twilight keine Antwort, weil es sie nicht gab. Sie biss sich auf die Unterlippe und schloss die Augen beim Gedanken, ihn nochmal wiederzusehen. Es schien, als wäre die Zeit nun gekommen, sich sämtlichen Schrecken ihrer Vergangenheit zu stellen.

“Ich weiß”, säuselte Cozy im beiläufigen Tonfall, “eure letzte Begegnung war nicht sonderlich schön, das hat man in ganz Equestria mitbekommen, aber wenn es dich tröstet, ich brenne auch nicht darauf. Aber das hier ist wichtiger als unsere Gefühle.”

Sie hatte recht. Das einst so wahnhafte, unberechenbare, bösartige Fohlen hatte recht. Twilight war noch immer die Herrscherin Equestrias. Wenn es eine Chance gab, sei sie auch noch so klein, ihre Heimat… nein, die ganze Welt doch noch einmal aus dem Abgrund zu retten, so musste sie sie ergreifen. Ein dünnes, müdes Lächeln spielte über Twilights brüchige Lippen. 

“Du hast recht, Cozy Glow. Du hast dich verändert.”

“Wir alle haben uns verändert, Twilight. Doch nicht alle von uns leben noch. Und nun komm, du weißt ja wohl am besten, wohin du ihn verbannt hast.”

“Ja…” hauchte Twilight und schloss abermals die Augen. Mit einer langen Bewegung drehte sie sich zurück zum Ruinenmeer, sah hinauf in ihr verfallenes Schloss, suchte die Boutique inmitten endloser Felsenmeere, dachte an die Schuppe und das Buch darin. Ein langer, entkräfteter Seufzer entwich Twilights Brust.

Über ihr durch lange, schier endlose Dauer von Hoffnungslosigkeit und Selbstmitleid gezeichnetes Gesicht kroch eine Spur von Farbe, ein Hauch des Lebens.


“Ich gehe dann mal.”

Sie nickte Cozy Glow zu und gemeinsam hoben sie ab, weg vom Ruinenmeer, hinauf ins Zwielicht und hin zum Süden, an den Ort, an dem Twilight seit jenem Tag nicht mehr gewesen war.













Der Ort, an dem die Magie geschah. 


















Kingdom Hearts III Secret Game Report Part III - I waited this long for THAT?!







Uff. Slowly but surely, I feel the disillusion, if not to say sheer disappointment. Kingdom Hearts III had to meet the immeasurable expectations of countless fans over the years. It was clear that this would never work, but I would not have expected that it would fail on such an epic scale.

Let's proceed chronologically. I have completed the Big Hero Six world, just as I have freed the lady up there from the darkness. I just want to get rid of some thoughts about the latter event.



Yoraiko's secret game report 5


- The Big Hero 6 world feels like a bad joke. That is unbelievable. I never thought that Frozen could be topped its insolence and laziness. This world just bored and frustrated me. And by world I naturally mean the five inches room ... I’ll chronologically write down my impressions.


 

- So first to the size. Right from the start, I was afraid that Team pipe was responsible again, and that's probably how it was. You have to compare that: This world is literally just Hiro's room. The GTA San Fransokyo City, which I only thought to be an open world, is only entered in fights or mini-games, and as far as I experienced it, is also extremely empty and lifeless, the bad E-L of level design. Aside from that there’s only the bridge. To call this world the peak of insolence in level design would be polite to say the least. I mean, even Frozen had the better world when it comes down to the cold facts. This is especially aggravating because that certainly was the last Disney World - that's it?! All Disney worlds were known before? The only world that I really found almost unreservedly good was Tangled, mainly because it suited Kingdom Hearts so well with its medieval, forest-like magic fantasy setting. Pirates of the Caribbean was also very convincing in terms of gameplay, but the story was patchwork-content and the rest of the worlds were mediocre to catastrophic. This is a score not reached by many games. In addition, Corona(oh god the timeliness ...) had the only mini-game in the whole game that was really fun.(Dancing)

- The Disney bosses are completely forgettable, maybe with the exception of the Frozen one. Half of them were actually forgotten by me.


What frustrates me above all is that half of Kingdom Hearts 3 has good worlds, at least in theory, namely the open world ones. The pipe worlds, however, pull the whole game down. I wonder how this design is possible at all. Why do you let a second team work on the world's when they obviously do a much worse job than the first? If all worlds were like Corona, it would be a completely different game. It is always the saddest when potential is there but it’s not used.

- The chat feature with Hiro in the fights was a nice idea with little meaningful use. It was similar with the skyscraper wall fights: A great idea that could have been fun, but fails entirely because the controls are so tricky: I can neither use magic when standing on a wall nor can I change my keyblade - why?! Has nobody in the staff considered that? That's why I soon started to just pass the enemies.

- And the old soundtrack. I've mentioned it a few times before, but here again it was particularly noticeable. How many years and money has Square Enix spent on this game? Didn't it occur to them to contribute more than five new compositions for the franchise finale? Instead, they consistently rest on the previous soundtrack. Yes, it's still good. Yes, it still works. But that doesn't justify using it lazily again and again. For example Sinister Shadows aka the 1000 Heartless Battle Theme: In Kingdom Hearts 2 the hymn of an epic and dramaturgical climax and iconic battle, here it starts to play when Sora & Co. come into town to pursue the data heart and it plays the whole time during the quiet cutscene, the moderate dialogue, and as Sora & Co. start chasing it in a relaxed walking pace(!!!). And after that you just walk around utterly lost because you don't know what to do. What an orchestrating. And the theme is used again in the data heart-battle. Classic KHIII.


- The fact boss fights end in black screens by now tells you a lot ...

- I'm not sure whether I should find the 358/2-days reminiscence at the end of Big Hero Six good or inappropriate. It was unexpected and kind of a cool idea, but terribly out of place in the context.
- But the crowning glory was that Rescue game. Here was the first time in KHIII that I was about to rage quit after the second death. First I run around for 20 minutes without any idea what to do before I find the red ball and die shortly afterwards because of the time. Then I free 2 of the BH6 just to come to Fred (Oh Fred!) And dawdle another 20 minutes trying everything to free him. I am dying again. Then I read what I should do on the Internet and spend another 20 minutes applying it until it finally works. All the time accompanied by this wonderful music. How I love Kingdom Hearts mini-games where you don't know what to do and lose because NPCs die. For this mini-game, I would actually have liked to throw Kingdom Hearts III into the trashcan and not get it out again. 




- The Baymax-Boss wasn’t, apart from the fact that he was on the border to ‘Unfaircountry’ with his difficulty, particularly fun either. Fly around, hit, hit, heal, dodge and pray until the healing is complete, repeat.

- I'm curious to see what stupid explanation this new riku brings with him. But it's classic Kingdom Hearts here again: He and Sora are having a serious discussion, and weeeeeeeeeeeeeeell, Donald and Goofy swoop in and crash everything. It will be most likely just the same in the end when Xehanort wants to say something important before he is atomized by the power of friendship.


After KHIII almost had me on its side again last time, it has now irrevocably lost me. I fear what will happen as soon as I leave this world. But maybe now the original content will be presented and you will get the salvation of a certain character that you have been waiting for 10+ years in a double sense, appropriately presented emotionally. But I don't believe in it anymore.








 Yoraiko's Secret Game Report 6








I recently turned on Kingdom Hearts 3, left the Big Hero 6 world and turned the console off again shortly afterwards. I needed some time to process all of this first. Now I just want to write some thoughts about Aqua. I don't know where to start. So probably at the beginning.

 

+ Dark-Aqua was great in terms of design and the underlying theme, and only consistent and foreseeable when you consider that this woman has wandered lonely and alone through the darkness for 10 years. I liked the dialogues at this point.


- And we fight, for the five hundredth time, against the creative great heartless swarm boss with the same music. Oh, the excitement.

+- Am I wrong or is the music in the battle against Aqua new? That’s unbelievable. WELL, that took only a while. It's not bad either. The fight is not bad with Aqua's lines and was really, really difficult for me, but it is much too short and would have deserved several phases. You fight against Aqua here , the Aqua, which is obsessed with darkness, and all we get is this blow exchange. It doesn't do her justice, and this brings me to my biggest problem with the whole rescue operation.




- In this whole episode, I terribly miss the emotions. I can’t remember how many years fans and players of birth by sleep have been waiting for poor Aqua to finally be freed and finally to be happy by now. She even has her own FRANCHISE-PART dedicated only to her, for hearts sake! We hear all the time how difficult it is for her, how difficult it is to escape the darkness and how terribly she suffers. When her dark form appears, she accuses Micky(justified?) that he left her alone, that she suffered and all of that, but instead of making anything out of these emotional conflicts or Aqua's tragedy, let aside taking responsibility, it simply comes down to beating all the darkness and sadness out of her with the keyblade and everything is fine again.

Really, Square Enix?
 

When Aqua shows up, Micky feels bad, but after that everything is forgotten, the last ten years have not existed and Aqua falls into the arms of people of whom half she hardly knows at all. Actually, her reaction should have been "Who the motherloving f*ck are you ...?!" and not this single tear, does Sora look like a double fucking rainbow to her?! I repeat myself, this moment should be a dramatic climax of Kingdom Hearts 3 that has been awaited for years, but BigSmileLetsCookSomeEgss-Sora knocks her out and the world is back in full color. This would have offered so much potential for a few good, more serious dialogues that deal with the crux, to fight the darkness alone for a decade and to survive. But of course it's easier to pretend that nothing has happened. Aqua should hardly be able to speak. And then the game cuts immediately to the next scene, the whole thing looks like a small intersection, not like the liberation of the probably most powerful keyblade master of all. What the hell.

Much too rushed, careless and dull. Now I know what to expect from the further course and the finale. Because Aqua's liberation was what I was really looking forward to, my personal zenith with KHIII is already over ...
- Far too many scenes at once and in a row. I don't like it when I am forced to go into a story tube (after leaving the BH6 world) and then get endless rows of scenes, even though I have to process that FIVE FUCKING SECONDS AGO AQUA WAS LIBERATED FROM THE DARKNESS AFTER TEN YEARS OF IOSOLATION!


 


+ Demyx-Time is still everything I ever wanted.


 



+ In the cutscene in front of the castle, I noted again how exorbitantly beautiful the graphics can be. It feels like Aqua becomes more mesmerizing with every scene, her hair looked shockingly good in this sequence. Damn. Even if you have to ignore that her hair color changes depending on the technical context. And if only the story would feel accordingly good ... I expect a short hug from Ventus-Aqua and then the day goes on, maybe we cook a few dishes.

- Of course you can not control Aqua, why WOULD you, you have already made her player model completely, but hey it’s much more fun to only play Sora. Kingdom Hearts 3, you're an adornment of the video game industry!!

I am extremely frustrated and disappointed, and also a little bit sad. But I can now continue after I wrote that off my chest. My expectations are even deeper in the dark than Aqua was.

Next time little Ven will be saved.



- Yoraiko





Montag, 27. April 2020

Indie-Minispiel-Empfehlung: Presentable Liberty - 40 Minuten eurer Zeit





Durch Zufall stößt man im Internet auf so manches unbekanntes Indiespiel. Als Horrorfan ist die Auswahl was Spiele angeht immer rar, und der Indiebereich hat sich hier als vielversprechende Quelle herausgestellt. Über Reddit fand ich Presentable Liberty, welches zwar als Horror getagt ist, mit Grusel aber nicht viel am Hut hat und etwa 40 Minuten eurer Zeit kostet. Diese Spielzeit ist es auch wert, wie ich finde.


Worum gehts?
Ihr seid offenbar Strafgefangener in einem Gefängnis. Eure Zelle zu Beginn ist grau und leer, die einzige Kommunikation sind durch eure Tür durchgeschobene Briefe von verschiedenen Personen. Schnell stellt sich durch diese Briefe heraus, dass mit der Welt da draußen irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnungh ist, und dass ihr hier drinnen vielleicht sogar ganz gut aufgehoben seid...


Gameplay
Wie alles in diesem Kurzspiel sehr minimalistisch. Ihr lest die Briefe, die unter der Tür durchgeschoben werden und denkt darüber nach. Außerdem bekommt ihr zur Abwechslung im Laufe des Spiels eine Art Gameboy mit mehreren Minispielen, die ihr zwischen den Briefen meistern und dafür sogar Medaillen bekommen könnt. Viel mehr gibt es nicht zu tun, wenn man spoilerfrei bleiben möchte.


Grafik&Sound
Die Grafik ist furchtbar und vollkommen veraltet, das dürfte aber zum Konzept gehören und stört angesichts eurer Gefangenschaft in einer grauen Zelle auch wenig. Wenn überhaupt, unterstützt die optik die trostlose Stimmung von Presentable Liberty. 

Die durchgängig ertönende, metallisch-unheilvolle Soundkulisse ist sehr gelungen und ebenso monoton wie die Zelle selbst. Es gibt zwei Musikstücke im Spiel, die effektiv eingesetzt werden.



Atmosphäre und Spielwert
Presentable Liberty ist als Horror kategorisiert, weil es das Genre 'Drama' nicht wirklich gibt, und das wäre hier angemessener. Dieses Minispiel ist trostlos und bitter, es ist minimalistisch aber aufwühlend, es gibt interessante Charaktere die einem über Briefe näher gebracht werden, es gibt Tragik und erzählerische Tiefe, die stellenweise zum Nachdenken anregt. 

Es gibt zweifellos unheimliche Momente und die ganze Grundstimmung ist bedrückend, keine Frage. Aber der Fokus liegt in den Analogien, die man aus Presentable Liberty ziehen kann. Diese sind jetzt nicht gerade subtil, müssen sie aber auch nicht sein. Das wie entscheidet hier. 

Für seine Dreiviertelstunde ist die Atmosphäre durchaus stark.


Über den tragischen Ersteller
Potentielle Minispoiler. Hörensagen, bitte legt meine Worte nicht auf die Goldwaage. Der Ersteller von Presentable Liberty wollte unter anderem seine Depressionen mit diesem Spiel verarbeiten und das Gefühl von Isolation vermitteln. Das Spiel wurde von zwei großen Youtubern lets playd und erhielt so eine breite Aufmerksamkeit. Der Ersteller wollte somit einen Nachfolger so wie eine überarbeitete Version in Angriff nehmen, startete ein Crowdfunding und scheiterte damit. Er versuchte, die beiden Youtuber zu kontaktieren um ihre Hilfe zu erbitten und scheiterte damit ebenfalls. Er startete eine weitere Spendenkampagne über Reddit, wo er sein Spiel zu promoten versuchte. Auch diese scheiterte. Der Ersteller nahm sich das Leben. Später hat ein persönlicher Freund auf Reddit aufgeklärt, dass die mangelnde Unterstützung für das Projekt und die daraus resultierenden, zurückkehrenden Depressionen der Grund gewesen sein mögen.

Es ist eine morbide Hintergrundgeschichte, die diesem Projekt nochmal eine ganz andere, bittere Note verleiht. 


Fazit
Für seinen kurzen Zeitraum und seine geringen Mittel hat mir Presentable Liberty mit gutem Storytelling und einigen interessanten Analogien, die auch mich als typisches 'Konsumopfer' entlarven, wirklich gefallen. Ich habe nicht viel erwartet, nicht viel bekommen, war aber dennoch unterhalten und wurde zum Nachdenmken angeregt. Die ganze Hintergrubdgeschichte, die das Spiel und den Ersteller umgibt, sind zudem ebenso interessant und lassen einen das kleine Projekt nochmal anders wertschätzen. 

Definitiv ein beispiellos unbekanntes und leider erfolgloses Spiel, das ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verdient! 

6/10 Torten für Presentable Liberty

- Yoraiko







Pokemon-Fangame - 'Pokemon Reborn' Walkthrough 10 [FINALE] - To be continued...







It’s done - Reborn has fallen. After about 116 hours, I followed through on my threat and defeated the so far 18 episodes of probably the most difficult Pokemon fan game of this notoriety. I grant myself the willpower to not have given up.

And as I have also threatened, dear Reddit, dear forum, dear new Readers: As someone who has gidden gud in every form and color, which can be traced through combat recordings, I have now every right to say the following:
Pokemon Reborn is not well balanced. 
No, really.
And do something about your puzzles, amethyst.
Ha. 
Now that we cleared that point, I would like to share a few final thoughts and look back over the past six months. I am happy to have beaten Reborn and I am confident that Lin-chan / Jesus, like the top 4, will not be able to stop me at some point anymore. BECAUSE THE FRIENDSHIP OF MY POKÉMON MAKES ME STRONG. Even if a love-hate relationship has always connected me with Reborn and always will, in the end you’re always forgiving. Especially if you have plunged into a deep addiction spiral of success in the weeks before, a spiral that is still ongoing. Last but not least because of the said spiral, some specials await you after this final walkthrough report. But more on that below.

Disclaimer:
This is NOT a comprehensive review of Pokemon Reborn.This part is another collection of section-related thoughts and impressions as well as a review of my game experience. I don't know yet whether I will write the final review in the next few weeks or, reasonably, only after E19.


This article is divided into the following sections:
  • PRO, CONTRA & NEUTRAL-Impressions
  • Statistics, Looking back, Extras
  • Expectations for E19, Walkthrough-Specials, Special Thanks and Rejuvenation







PRO, CONTRA & NEUTRAL:



+ So Calcenon City is our endgame hub now, huh? Quite cool.

- UGH, there are still two PULSE-X-Mon, and each meteor admin will also have 
one. and I BET Lin-chan has a PULSE-Arceus ready for me ... 
won't get easier, will it?

+ How Anna shouts "ANOTHER, ANOTHER" and Radomus changes his silly 
hats is enough to make me smile. Aahh... 

+ - The fact Aster is NOT DEAD tells me that she WILL wake up. It would be nice.

+ - Of course, Shelly, an introverted, shy girl, helps the police to keep a mob of angry people out of Agate. lel

+ Wow, a fairly quiet setting in Agate, where I watch the gym leaders fight 
meteors in front of civilians, was not what I expected. Great, dramatic 
atmosphere. BUT WHERE ARE THE OTHER LEADERS?! WHERE IS THE 
POLICE???
- First defeated meteor grunt, and what do I hear?
"All we have to do is stall"
Goddamned, I’m so fucking tired of it.

- Shopkeeper: Hey national hero and savior of our city, if it helps you, 
I HOPE THAT YOU HAVE ENOUGH CASH ON HAND TO SAVE US ALL 
FROM FUCKING DYING!!!


+ - I smell a damn triple battle with Solaris at the end ... (Edit: Phew ...) 

+ Solaris first try. Phew. As expected: Cake glaze after the Glass Gauntlet.

+ Samson and Ciel can't stop flirting in the middle of the action <3

+- Soooooooooooooooo... it's time. Lin-chan and I will have a dance? Onwards to 200 attempts!

+ - Okay, so Lin can walk on water? What is she, Jesus?

+ - You need several HMS just because Lin-chan loves drama and absolutely has to run up the waterfall.


- OF COURSE we let the poetically-evil, laughing-maniac Lin-chan pass us 
out of the cave. No prob, sis!


- Jesuslin destroys Ciel and we get the emotional character blamegame drama. 
Color me not impressed.

- So Lin escaped and Ciel dies BECAUSE WE JUST LET LIN GO PAST US !!!!
WHY
THE
FUCKING
FUCK

+ - Oh Come OOOOOOOON! Can I really kick Lin-chan's godly ass only in E19? :( 
Well, it doesnt matter.
Nothing matters. 
Numbers do not matter.
Upvotes do not matter.
Money does not matter.
Matter does not matter.
Only true, pure pokepower matters. 
And a plot-armor thiccer than Aya's mom.

+ Poor Samson, first he loses Terra, then he loses Ciel. Strong dialogue.

+ The Heather interview on TV is heartwarming wholesome.


- I'm sorry, I'm really not in at all for Hardy's music puzzle. I know, this is 
coming as a surprise. Hello, YouTube! Above all because of the annoying gym 
music. Who is supposed to concentrate like this?

+ Hardy was not so hardy with a steelix and some water power. Har.

+ Game defeated.



Statistics, Looking back, Extras, Special Thanks


Some fun facts / statistics:
- In Part 2, I still wanted to marry Cain. Such high spirits surely explain the high divorce rate in the world. Blärgh.
- I actually fought with Fern together once. Blärgh.
-I pulled the"Unfair!”-card first time at the X-Men-Tanggrowth past Florinia.
-The orphan fetch quest actually remained the extraordinarily worst writing and absolute low point of the game, and luckily wasn’t repeated in this significance.
- I started the game in November and therefore have a playtime of approx. 6 months with a 2-month break
- The biggest motivation down was Ditto-Arceus (Break of 2 months) 
- All in all the most negative report was Part 5 (Post-Arceus) 
- From report Part 6 onwards, the reports became increasingly positive.




And because tier lists are so pretty and popular, here is my perceived difficulty of the gym leaders:


In addition, characters according to popularity with me:






Battle recordings:











Let's have a look at all ten thumbnails of all ten reports. While I already had the idea of ​​messing with the title of the game with Part2, I only really started editing at Part3, had gotten a taste with Part4 and from Part5 onwards, it were constantly 60-120 minutes I spent with trashy custom paint-titles. So I'm an artist too, huh...

















Expectations for Episode 19, 
Walkthrough-Specials, Special Thanks and Rejuvenation


So here I am, waiting for the probably huge nineteenth part, which is expected to be released this summer(?). So not too long. It will then go beyond the barrier in Calcenon City to finally deprive Lin and her one-eye of their trainer licenses. I expect a lot of drama, but unfortunately also a lot of forced writing, which has to sell me that the gym leaders of Reborn are either not available for some reason, have taken a vacation or die/are captured in the first five minutes of the attack, so that it all comes down to me again. 

I expect Lin, who is definitely NOT from the orphanage, to bring in some twist that will blow our panties off our thighs. IS SHE ARCEUS??? She is guaranteed to have one. What is also guaranteed not to change is the fact that Lin, as the central antagonist, is probably one of the most boring, one-dimensional and uninspired opponent characters I have seen in a long time. She really took every cliché with her. Even the crazy laugh in the end!! Ouch ... well, not every character can be a special snowflake, can it? 

I guess the top 4, with which we were unfortunately already bombarded endlessly, will all be at level 100 and feel similar to the trainer tower of the official games, only more difficult. It’ll be interesting whether their rooms contain puzzles or not. My bet’s on yes. Who will expect me as  champion? Lin will probably fall before that. Maybe Cain? If that happens, I abandon this playthrough. Maybe it won't be anyone.

I expect an extended end cutscene sequence in which we'll see all the characters again, hopefully a little happier than they are now. I hope for a living Amaria that may get a way from Amethyst written to find her peace - even if most of her real counterparts are not so lucky. I am already looking forward to Lin's "NOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!! THIS IS IMPOSSIBLE!!!!!
I would be happy about the option to marry Charlotte, but I am aware that the chances of this are, to stay optimistic, slim. 

A proper post content would be a nice extra, preferably with the possibility to fight all gym leaders and strong trainers again, or to unlock more story interaction through small events. 

Well, I don't want to dream too much. This only leads to disappointment. 

Do you, Amethyst. But please, you have to get these puzzles under control. They are unhealthy. We talked about that, didn’t we? 




There will be some Walkthrough-Specials for whoever reads this crap here. Probably three in number:
  • Postgame, in which I try to complete as many relevant side quests and possibly and do forgotten explorations. I will play puzzles like those of the desert caves stringently with a guide though, since my self-standards regarding my marbles is known to be in unimagined depths.  
  • The Waifu Wars, which may or may not be self-explanatory. The central question of the ultimate reborn waifu MUST be answered. All genders included. 
  • The World of Mods. As I've noticed, there are mods for the game. I am motivated enough to have a look at them. 

If you, whoever you may be(mom?) have read so far, I would be happy if you stayed with me me to the end. 


Afterwards we will continue in one form or another with Pokemon Rejuvenation - I still don't know exactly what it is, whether the creators behind it are exactly the same and to what extent the world is connected with Reborn. Will definitely not play it as a text walkthrough. Although I am happy to have completed the current walkthrough in its form, the reactions in the end went towards 0, and the IMMENSE note, writing, organization, design and translation work is simply not a proportionate effort for that. 

So I’ll probably play Rejuvenations as a Leets Play-Video. In English. My spoken english is probably not yet a feast for the ears, and Rejuvenation will be my first LP in this language, but it is a good opportunity to train. In two ways. It can't get any worse than texts, can it? CAN IT?! 

I see many advantages here because I can react immediately and authentically with thoughts, praise and criticism, instead of formulating them later as textwalls. But since I am only just starting to establish and build up my YouTube channel, it will still take some time with Rejuvenation. But Reborn will probably keep me going for so long, and a break is also good sometimes.






Special Thanks
I thank Mommy for giving birth to me. Without you I would not be here biologically, logically and causally! 

I would like to thank the Forum and Reddit, who despite their aversion to my painfully honest and often emotional reviews were mostly a great help and motivation and sometimes the little bit it took to keep going.  

I thank Amethyst that she has created the game and hopefully tackles her symptomatic puzzle-addiction in the future.

I thank Cass for the ability to laugh about herself as we all should now and then. 
I would like to thank my team, without this success would not have been possible! You are almost close to no longer being completely easily replaceable without some effort!

I thank myself, because I have to endured every hardship on this journey. Good boy!

And even if it goes without saying in such sections, the etiquette needs to be maintained:
Thank you for reading this, whether you come from the Reborn community or the devil knows how you came across this walkthrough by accident. 
You have a good taste, you are attractive and most likely extremely intelligent! 

Read you again.

- Yoraiko