Dienstag, 31. Dezember 2019

Lasst alle Hoffnung fahren - Aber habt wenigstens Spaß dabei. Frohes Neues Jahr!


In meiner Funktion als tyrannischer Overlord dieses prominenten Blogs ist es mir eine Pflicht und ein Vergnügen, den zahlreichen Lesermassen der Denkblockade, wie es so gesellschaftlich Pflicht ist, ein gesundes, neues Jahr zu wünschen. 

Ich wünsche euch, dass ihr wenigstens ein oder zwei eurer Vorsätze zur Hälfte einhalten könnt, wenn ihr denn noch immer naiv genug seid, welche zu haben.

Ich wünsche euch, dass ihr eure Lebenssituation durch Tatendrang verbessern könnt, wenn ihr mit dieser unzufrieden seid - Euer Job, eure Freunde, eure Selbstentfaltung. Arbeitet daran und versucht euch aus, es kann sich lohnen. 

Ich wünsche euch, dass ihr 2020 möglichst unbeschadet und gesund übersteht - Dass ihr weder Teil irgend einer tragischen Statistik in einem kleinen Zeitungsartikel werdet, noch das Leben euch oder euren Liebsten unter Zuhilfenahme von Krankheiten oder einer erhöhten Menge Pech ins Gesicht spuckt. 

Und vor allem wünsche ich euch, dass ihr vielleicht in diesem Jahr glücklich werden könnt in einer Gesellschaft und Welt, in der wirkliche Erfüllung rar geworden ist. Wir alle kämpfen jeden Tag tapfer gegen die Welt und ihre Hürden, und es ist an der Zeit, dass auch ihr dafür belohnt werdet. Vielleicht ja 2020. 

2019 war das Jahr, in dem ich mich einer permanenten Denkblockade aussetzte. In meinem Rückblick 2019, den ich im neuen Jahr verfassen werde, beleuchte ich wie es bisher so lief mit diesem risikoreichen Selbstversuch. Aber auch jetzt und an dieser Stelle möchte ich bereits sagen -

Du, der du diesen Blog liest, mal gelesen hast oder vielleicht auch nur kennst - Danke. Seist du nun eine Person meines persönlichen Umfeldes, der ich meine Artikel um die Ohren haue oder ein verlorener Wanderer des Internets, der einen meiner Links aufgegabelt hat - Vielen Dank für deine Zeit. Dein Interesse lässt mich weitermachen und daran glauben, dass ich meinen Traum vom beruflichen Schreiben irgendwann erfüllen kann. Ich habe nie viel vom Träumen gehalten, aber ich bin bereit, diesem einen, großen Ziel auch 2020 eine Chance zu geben. Denkbloggade wird sich weiterentwickeln, ich werde das hoffentlich und sicherlich auch ihr. 

Das Beste vom Besten wünscht euch ein kleines Konsumopfer, Teilzeit-Menschending, Krickelklritzler, Möchtegernintellektueller und Charme-Degenerierter. 

Bleibt am Leben. 
Aber lebt auch.

Wir sehen uns auf der anderen Seite. 

- Yoraiko, 2019

Sonntag, 29. Dezember 2019

My little Pony Friendship is Magic / Bronies - Das Phänomen erklärt




1. Vorwort
2. Die Entstehung der vierten Generation 
'Friendship is Magic'
3. Die Geburt der 'Bronies'
4. Ponies für Erwachsene - Die Gründe
5. Das Bronytum
6. Schwächen
7.Vorurteile
8.Abschließendes




1. Vorwort
My little Pony: Friendship is Magic ist 2019 nach neun Staffeln zu Ende gegangen. Neun Staffeln ist für eine Cartoonserie unwahrscheinlich viel, und es ist kein Zufall, dass FiM eine solche Behandlung genossen hat - Die ursprünglich an junge Mädchen gerichtete Cartoonserie gehört zu den größten popkulturellen Phänomenen des Jahrzehnts, mit einer internationalen, in ihren Bestzeiten mehrere Millionen zählenden, erwachsenen Fanbase, die einen ungeahnten Hype um die Ponyserie über das Internet und Teile der Gesellschaft brachte. My little Pony - Friendship is Magic ist eine der, wenn nicht die beste Cartoonserie aller Zeiten, und das sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Männer. Frauen. Spielt keine Rolle. Diese Serie hat in den vergangenen neun Jahren bewiesen, dass man auch mit bunten Zauberponies alle Altersgruppen ansprechen kann, wenn nur die Qualität stimmt.

Aber was genau macht gerade diese Ponyserie zu solch einem medialen Supherhit, zur erfolgreichsten Hasbroserie aller Zeiten, und warum hat sich schon nach Staffel 1 eine derartig gigantische, erwachsene und überwiegend männliche Zuschauerschafft darum gebildet? Was ist das Bronytum? Und was genau ist das Phänomen Friendship is Magic? Als glücklicher Brony seit sieben Jahren möchte ich versuchen, es zu erklären.


2. Die Entstehung der vierten Generation
2010 plante der internationale Spielzeughersteller und Vater der My little Pony-Marke Hasbro für Letztere eine neue Ablegerserie, um eine neue Generation junger Mädchen mit Merchandise ansprechen zu können. Für diese Cartoonserie beauftragten sie Animatorin und Schreiberin Lauren Faust, die vorher bereits durch die Mitarbeit an namhafte Serien wie den Powerpuff Girls von sich Reden gemacht hatte - Eine Serie, die bereits Fausts fortschrittlichem Stil entsprach und weit mehr als nur eine Kleinstmädchen-Wohlfühl-Serie war - Jeder, der mal die grotesken Antagonisten oder einige der verstörenden Szenarien gesehen hat, kann das bezeugen. 



Und so steckte Lauren Faust sich ein Ziel, als sie mit der Arbeit an der vierten Generation von My little Pony begann: Sie wollte die typischen, flachen Konventionen von Kinderserien brechen, erweitern und vertiefen und versuchen, mit 'Friendship is Magic' eine größere Zielgruppe als nur kleine Mädchen anzusprechen. Das war ihr Anspruch bei der Entwicklung und das merkte man der ersten Staffel auch an.



3. Die Geburt der 'Bronies'
Ihr Plan ging vollstens auf - Zuerst im berüchtigten Internetboard 4chan aufgekeimt, überfluteten alsbald Memes, Bilder, kurze Clips und Diskussionen über diese neue, gar nicht mal so schlechte Ponyserie das Internet und es dauerte kein halbes Jahr, ehe sich durch Mund-zu-Mund-Propaganda eine ganze Bewegung gebildet hatte - Die Bronies(Brother + Pony). Eine überwiegend - aber nicht nur - männliche, erwachsene Zuschauerschafft leidenschaftlicher Fans. Friendship is Magic bestach mit außergewöhnlich guten Animationen, einem charmanten Humor, tatsächlich interessanten Botschaften fernab staubdicker Klischees und ernsthaft überzeugenden Charakteren. Bald schon breitete sich die Brony-Bewegung international aus und zählte mehr als hunderttausend bekennende Mitglieder. Es war eine kleine, belächelte Internetnische, aber es existierte. Es war real - Erwachsene My little Pony-Fans.


Ironischerweise hatten weder Hasbro noch Lauren Faust selbst mit einem tatsächlichen Erfolg bei älteren Zuschauern gerechnet, schon gar nicht in diesem Ausmaß - Aber man freute sich natürlich. Und mehr noch - Man reagierte. Es entstand eine bis zum Schluss bestehende und wachsende, einzigartige Symbiose zwischen Hasbro und den Bronies, die einen der Hauptreize der Bewegung ausmacht. Ständig versteckte das Team von FiM kleine Anspielungen und Referenzen in den Episoden, die eindeutig nur von Erwachsenen verstanden werden konnten, Serienkomponist Daniel Ingram forderte Fan-Remixer immer wieder über Twitter & Co. auf, seine Songs zu verbessern, später wurden ganze FOLGEN mit Hilfe von Bronies erstellt. Lauren Faust, Synchronsprecher wie John de Lancie und andere Teile des MLP-Teams waren regelmäßiger Gast auf der BronyCon, einer der größten Brony-Conventions weltweit. Das Phänomen wurde schneller, größer, bekannter. Es wurden Dokumentationen gedreht, es bildeten sich rege besuchte  Internetforen, Youtube war ÜBERSCHWEMMT mit tausenden und abertausenden Fansongs, Remixes und MLP-Animationen, die Fanfic-Kultur boomte, hunderttausende hochqualitative Fanarts grinsten einen in jeder Ecke des Internets an, Pony-Cosplayer nahmen stetig zu, die Serie verbesserte sich und wurde immer erwachsener und geschliffener, immer mehr bekannte Persönlichkeiten outeten sich über soziale Netzwerke als Bronys und bekamen teilweise Sprechrollen in der Serie, das Wissen um die Bronybewegung und die sämtliche Menschengruppen überspannende Serie Freundschaft ist Magie wuchs. Zwar verließ Lauren Faust nach Staffel 2 das Team von Friendshipis Magic, aber ihr geistiges Werk und ihr Wille blieb - Bis zum Schluss.

4. Ponies für Erwachsene - Die Gründe
Mit meinen ganz persönlichen Worten: Warum bin ich, ein 25 jähriger Mann, seit sieben Jahren Fan von Mein kleines Pony - Freundschaft ist Magie? Nun, es fing für mich mit Benutzerbildern aus der Serie an, die einige User meines damaligen Stammforums plötzlich trugen und über die Serie redeten. Ich dachte mir nichts dabei und sah mal rein. Und sah weiter. Und weiter. Ich lachte, in jeder Episode mehr. Und ehe ichs mich versah war ich Fan und rutschte in die Bewegung hinein. Ich verbesserte mein damals noch klappriges Englisch enorm mit dem Konsum der Serie. 
Aber was macht Friendship is Magic zu mehr als die Summe seiner Teile? 


Die Serie spricht in seinen neun Staffeln ein unglaublich breites und oftmals sehr erwachsenes Feld an Themen an, die vergleichbare Cartoons nicht mal auf tausend Meter an sich heranlassen würden - Depressionen, Einsamkeit, Ausgrenzung, Rassismus, Andersartgkeit, (Welt-)Krieg, Unerwiderte Liebe, Suizidgedanken, Sucht, Arbeitslosigkeit, Kommunismus, Tyrannei, Social Anxiety, die tiefere Bedeutung von Freundschaft und was damit einhergeht. Um nur mal einige Sachen zu nennen. Versteht mich nicht falsch - Das ist hier keine FSK16 Grimdarkserie. All diese Themen werden, mal mehr mal weniger, subtil in ein buntes, kindgerechtes Gewand gepackt, aber sie sind da, und das mit zunehmender Staffelanzahl immer vermehrter und offensiver. Die Geschichten sind oft überhaut nicht so flach, langweilig und vorhersehbar wie die anderer Kinderserien - Solche Episoden gibt es in FiM, keine Frage. Aber die erdrückende Mehrheit bilden gut geschriebene, unterhaltsame Episoden, die zu überraschen wissen.


art by Silfoe

Die Animationen sind in jeder Staffel besser geworden und waren ab Staffel fünf oder sechs auf einem Level mit guten Anime. Es gibt bluternste, actionreiche Fantasy-Kämpfe, darunter auch direkte Referenzen an Serien wie Dragonball Z. Die Serienlieder und die Musik sind von Anfang an auf einem hohen Ohrwurm-Level, so dass scheinbar einfache Texte zu ernsthaft guten Hits werden, die immer im Kopf bleiben. Auch diese steigern sich im Laufe der Serie in Punkto Komplexität, Emotionalität und Meta-Fanservice

Die Charaktere, vor allem die zentralen Protagonistinnen der Mane Six, die Elemente der Harmonie, sind ausführlich ausgearbeitet und entwickeln sich in den neun Staffeln kontinuierlich weiter - Natürlich gibt es hier und da Rückschläge, natürlich verfällt mal ein Pony in alte Verhaltensmuster(Lookin' at you, Pinkie!), aber die Charakterentwicklung mancher Ponies lässt nicht wenige Realserien oder Anime ganz schnell blass aussehen. Es gibt auch so unheimlich viele Charaktere in Friendship is Magic, die man mögen und lieben kann. Rarity zum Beispiel, das Element der Großzügigkeit, ist eine eitle Modeschöpferin, die immer sehr auf ihr Äußeres, auf ihre Manieren und auf Klasse bedacht ist, sie träumt vom großen Reichtum und davon, in der 'High Society' anerkannt zu werden. In JEDER ANDEREN Cartoonserie wäre Rarity die fiese Antagonistin. Hier aber ist sie der mit Abstand erwachsenste und komplexeste der Mane Six und ein Charakter, mit dem wir uns nur allzu oft identifizieren können. Auch die Antagonisten werden stetig besser und sind selten, nur sehr selten, einfach nur 'BÖSE' - Meist steckt eine bestimmte Motivation oder ein größerer Plan, eine tiefe Sehnsucht oder schlichtweg eine Notwendigkeit hinter ihrem Tun - Nicht umsonst sind Charaktere wie Queen Chrysalis nur kurz nach ihrem Auftauchen mit zu den beliebtesten Personen der Serie avanciert, bis heute. 


art by Zion

Der Fanservice für erwachsene Fans und eingefleischte Bronies hat vor allem ab Staffel 5-6 signifikant zugenommen, so dass Fan-Favoriten zurückgebracht werden, die Serie sich mit kleinen Gags oder ganzen Episoden selbst referenziert oder auf die Schippe nimmt, ganze Folgen in Zusammenarbeit mit Bronies erstellt werden, Antagonisten plötzlich die Seite wechseln oder Referenzen an Franchises wie Marvel, Dead Space, Dragonball Z, Sailor Moon, ES, Game of Thrones, The Thing und vielem mehr sich die Klinke in die Hand geben. In Staffel 9, der abschließenden Staffel der Serie, merkte man mehr und deutlicher als zuvor, dass die Macher nochmal ALLES ausprobieren wollten, das die Fans sich je gewünscht haben - Ohne zu viel zu verraten ist die Serie oftmals ein Geschenk an die, die sie zu dem gemacht haben was sie letztendlich darstellt - Ein Phänomen. 

Neben der Serie gibt es mittlerweile zahlreiche, offizielle Ablegermedien wie die für ältere Fans VORGESEHENE, in Teilen äußerst düstere Comicreihe, die ausreizt was die Serie nicht kann und dieser überlegen ist, die Equestria Girls-Filme und Serie, unzählige Kurzgeschichten und Bilderbücher, Hörspiele, ...

5. Das Bronytum
Dann gibt es da natürlich die hauptsächliche Stärke der gesamten Sache - Das Bronytum. Die Serie ist schön und gut, der Canon bildet das Fundament, aber was Friendship is Magic wirklich bis heute zum Phänomen machte, sind die vielen hunderttausend, kreativen Fans und das, was sie produzieren. Ich behaupte, es gab in den letzten neun Jahren keine kreativere und fleißigere Community auf der ganzen Welt als die Bronies, die mindestens zwei oder drei Millionen Werke verschiedenster Art hinausgetragen haben - Da wären die unzähligen Fanfictions, die sich oftmals weit von der Serie abspalten und die magische Fantasy-Welt Equestria Lauren Fausts als Basis nutzen, eine viel erwachsenere, epischere Geschichte zu erzählen. Oder die Shipping-Sparte, die auch in MLP überaus ausgeprägt und dominant ist und viele Charaktere romantisch miteinander verwebt. Auch Horror und Thrillerfanfictions gibt es zu genüge. 

  Dann die Fanarts, die optische Bildgewalt, die vor allem im Internet immer wieder eine wunderbare Strahlkraft darstellen. Es gibt Hunderttausende. Viele sind zeichnerisch weit, weit über dem Niveau einfacher Cartoonzeichnungen.

Die Remix-Subkultur und die Fansongs sind vielleicht der beeindruckendste Auswuchs der Bronyszene, da auch hier nicht in Zahlen zu fassende Mengen origineller Songs oder herrlicher Remixe wirklich jedes einzelnen Serienliedes oder auch nur einzelner Sätze(!!) zustande kamen. Viele dieser Lieder höre ich heute noch. 

Ich habe im Artikel bereits so manchen Inhalt verlinkt, aber wer sich einen kurzen, übersichtlichen Blick über das BESTE VOM BESTEN aus neun Jahren Friendship is Magic machen möchte, für den habe ich vor einiger Zeit in Zusammenarbeit mit einer Handvoll anderer Bronies ein Sammelsurium erstellt. Hier findet ihr es.

Wichtiger noch als der Content ist selbstverständlich die offene, tolerante und gemeinschaftliche Atmosphäre der Bronybewegung - Love & Tolerate war immer das Motto, und auch wenn dieses mittlerweile sehr verwaschen und halb zu Tode gememe'd wurde, ist seine Kernbotschaft noch vorhanden - Jeder ist willkommen. Jeder kann akzeptiert werden. Es ist egal wer oder wie alt du bist. Friendship is Magic und das Bronytum hat mein Leben mehr verändert als irgendein anderes Franchise oder eine Subkultur, vielleicht mal noch von meiner Japano-Anime-Leidenschaft abgesehen. Ich habe unzählige Freunde und Bekannte durch diese Communikty gewonnen, verdanke einzig und allein meiner ersten MLP-Fanfiction, dass ich mit dem Schreiben angefangen habe und bereue keinen einzigen Tag meines Bronyseins. Die Serie ist vorbei, aber für mich endet meine Leidenschaft erst mit dem Tod.

'And now his watch has ended.'

6. Die Schwächen
War immer alles perfekt? Nein, natürlich nicht. Die Serie litt gerade im späteren Verlauf unter großen, qualitativen Schwankungen. Zwischen der vierten und der siebten Staffel sind viele Leute ausgestiegen, weil ihnen die Serie zu lapidar geworden war, eine Meinung, die ich damals in Teilen nachvollziehen konnte. Es gab das große New Changeling-Debakel, das für mich den ersten Nagel im MLP-Sarg darstellte. In der achten Staffel nahm die Serie eine Entwicklung weg von den sechs Heldinnen erster Stunde hin zu neuen Hauptcharakteren, die für mich das damals endgültige qualitative Todesurteil war, und diese Meinung halte ich bis heute - Glücklicherweise sind genannte, neue Hauptcharaktere in Staffel 9 wieder zu einem erträglichen Beiflimmern degradiert wurden. Viele Folgen sind mittlerweile ganz offen nicht gut bishin zu grottenschlecht - Diese Statistik war früher besser. Auf Deutsch geht die Serie -  
Sei es Staffel 1 oder 9 - gar nicht. Unter keinen Umständen. Und das ist hier keine O-Ton-Anime-Puristen-Sache, es ist tatsächlich so, dass das Studio der deutschen Vertonung sich der Bronies weder bewusst war noch es sich für sie interessierte, weswegen ihr Anspruch da liegt, wo Deutschland alle seine Kinderserien ansiedelt - So einfach und unschuldig wie nur möglich für unsere doofen Kinder. Die komplette Dialogstärke, ganze Plots, Charaktere und Geschichten werden von der deutschen Vertonung zerstört und pervertiert. Ich habe nie wieder eine Serie erlebt, die unter einer deutschen Sprachfassung derartig litt wie Friendship is Magic. Es GIBT gelungene deutsche Lieder, sicher - Aber tut euch einen Gefallen und versucht es gar nicht erst. Englisch. Das machte es leider gerade hierzulande immer nicht einfacher, Leuten klar zu machen, warum diese Serie nicht nur für Kinder ist - Allein das Intro steht schmerzhaft für diese Hürde. Original. Die Italiener gewinnen.  
Apropos Original - Dass Hasbro über neun Staffeln lang das Intro so gut wie überhaupt nicht geändert hat, vor allem den Song, ist eine der Hauptkritiken an der Serie, weil der Song leider sehr... nun ja, kindlich ist.

Friendship is Magic hatte und hat viele Schwächen - Doch es konnte sich immer wider fangen und von Tiefpunkten erholen, so dass es mich nach einer etwa zweijährigen(!) Pause ebenfalls wieder dafür gewonnen hatte, die achte und neunte Staffel nachzuholen. Ich bereue es ganz und gar nicht. Denn den vielen, berechtigten Kritikpunkten an der Serie stehen mindestens ebenso viele außergewöhnliche, starke Pluspunkte gegenüber, die man sonst einfach nirgendwo sonst findet - Diese Liebe zum Detail. Der fantastische Humor. Das Level an Bewusstsein für die Fans. Man kann Friendshipis Magic einen Großteil seiner Schnitzer verzeihen. Zumindest ich kann das.

7.Vorurteile
Zuerst der Elefant im Raum... der Grund, warum man die Bronycommunity vor allem im Internet von außerhalb eher kaltschnäuzig und verächtlich betrachtete - Clopping. Rule 34 - Wenn etwas existiert, existiert Pornografie davon
Ja,es gab und gibt eine große Pornografie-Szene in MLP. Ja, es gibt Leute die kleine Cartoonponies sexualisieren. Nein, das ist NICHT der Hauptteil der Bronies - Nicht einmal ansatzweise 10 %. Diese Leute haben in der Öffentlichkeit des Bronytums keinen Platz, werden aber gemeinhin akzeptiert, wenn sie das was sie glauben tun zu müssen im stillen Kämmerlein machen - Leben und Leben lassen. Finde ich es ekelerregend? Ja. Aber jedem das Seine. 90 % der Bronycommunity hat nichts, aber auch gar nichts mit einer Sexualisierung zu tun, da hört es dann wirklich bei herbeigedichteter, romantischer Liebe zwischen Fan-Favoriten auf.

Das Erste, was einem in den Sinn kommt wenn man hört, dass ein erwachsener Mann My little Pony mag, ist bei den meisten unweigerlich - Schwul. Doch laut einer großen Studie unter vielen Bronies geben nicht einmal 5 % aller Befragten an, homosexuell zu sein - Und darunter waren auch viele Frauen. Stimmt also offenbar nicht. Auch der Vorwurf der Pädophilie, der mir öfter als mir lieb wäre zu Ohren kam, lässt sich an keinem einzigen Fall in neun Jahren bestätigen. Man wird wohl einfach akzeptieren müssen, dass diese Serie irgendetwas hat, das hunderttausende Erwachsener für sich einnahm - Trotz der ursprünglichen Zielgruppe. 

Auch wird oft verwechselt, was Bronies eigentlich lieben - Wir sind Fans der vierten Generation MLP, Friendship is Magic. NICHT die drei furchtbaren Ponygenerationen zuvor, die tatsächlich nur eindimensionale Kitschkack-Ponygrütze waren. NICHT die widerwärtig-abartigen Fillys, die ihr überall in Läden findet und die FiM-Blindbags leider (natürlich) nicht verdrängen konnten. Unsere Leidenschaft gilt Friendship is Magic und Equestria, denn diese Welt ist es, die uns alle anspricht. 

Was viele, mit denen ich gesprochen habe, für sich als K.O.-Kriterium benannten - "Es sind Ponies!"
Ja, es sind Ponies. Aber sie sind Analogien für unsere menschliche Gesellschaft, wie sich in der Serie immer wieder zeigt - Es gibt Großstädte, Technik, Fahrzeuge und die selben Probleme wie wir sie haben. Der einzige Unterschied ist, es ist eine Fantasy-Welt mit Zauberponies. Blendet man ihre Rasse erst mal aus wird man feststellen, wie kreativ und gewitzt das eigentlich alles ist. Man denke nur mal an Serien wie South Park, Rick & Morty, Adventure Time oder Ducktales - My little Pony spielt in dieser Liga. Mindestens. Alles, was es von dir fordert ist, dass du ihm einen kleinen Vertrauens-Vorschuss gibst und deine Vorurteile vergisst. Sei tolerant, zu dir und zu anderen. Sei kein Schubladendenker. 
Du bist besser als das. Du musst es nicht mögen.

Aber du kannst versuchen, es zu verstehen. 


8. Abschließendes
Mit diesem langen, hoffentlich nicht zu langen Beitrag wollte ich das Thema überfälligerweise endlich für meinen Blog einführen, um regelmäßiger darüber schreiben zu können. Aber ich wollte auch einen Aufklärungsversuch starten, für Freunde und Bekannte, aber auch für Fremde, die heute noch nicht wissen, was ein Brony eigentlich ist. Ich hoffe, ich konnte ein wenig Historie vermitteln. Ich bin tatsächlich noch nicht ganz fertig mit der letzten Staffel, aber ich weiß, dass sie nicht das Ende sein wird. Ja, die Serie ist beendet und der Bronyhype ist in den letzten Jahren auch stark zurückgegangen - Unsere Hochzeit liegt hinter uns. Aber die, die bleiben, sind die wahren Fans, die von FiM für ihr Leben geprägt wurden. Und die werden immer fortbestehen. 

Für alles, was Friendship is Magic mir gegeben hat - Danke.
Dir, der du diesen Beitrag gelesen und vielleicht einen Gedankenanstoß für dich mitgenommen hast - Danke





Liebe Prinzessin Celestia,
heute habe ich gelernt, dass Freundschaft noch immer faszinieren kann. 
Egal, wie alt man ist. Egal, welchen Geschlechtes man ist. Egal, was andere Leute davon halten. 
Für manche Sachen ist man einfach nie zu alt, und ich denke, eine dieser Sachen ist Magie. 

Dein treuer Schüler,

- Yoraiko







Samstag, 28. Dezember 2019

Weihnachten ist vorbei - Aber war es wirklich da?




Wir haben es wieder mal geschafft - Weihnachten ist vorbei. Der ganze, unangenehme Stress durch Geschenke, Familie und Termine liegt für ein Jahr hinter uns. Schätzungsweise etwa elf Monate haben wir jetzt Zeit, ehe wir wieder Last Christmas hören und Drei Haselnüsse für Aschenbrödel ertragen müssen. Auf Wiedersehen, Weihnachten - aber warst du wirklich da?

Ich schrieb Anfang Dezember über meine Begeisterung gegenüber Weihnachten und wie kindlich mich dieses Fest wieder werden lässt. Allerdings erwähnte ich auch, dass sich die Freude und Aufregung dieses Jahr nicht so recht einstellen will. Das blieb bis zum Schluss der Fall. Weihnachten ist gekommen und gegangen. Woran liegt das?

Meine Mutter schlussfolgerte ganz simpel, dass das an meinem gestiegenen Alter liegt - Man kann Weihnachten als Erwachsener nicht mehr mit den selben Augen sehen wie ein Kind, es wird zum Alltag und zur Stressquelle. Während das sicherlich ein Teil der Wahrheit ist, sehe ich den Quell meiner Tristesse eher woanders. Lasst mich versuchen, diesen Verdacht noch etwas zu substanziieren - Es ist das erste Jahr meines Lebens, in dem ich im Dezember 35 - 40h/Woche arbeite. In einem Job, in dem ich grundsätzlich nicht sein will. Doch eine solche Arbeitswoche ist der Standard für einen verantwortungsvollen Erwachsenen, da gibt es wenig Raum für Kritik. Ich habe allerdings gemerkt, wie schädlich eine solche Stundenzahl für das Privatleben ist. Sieben Stunden am Tag mögen zunächst nicht viel erscheinen, aber wenn man 13:00 Uhr zur Arbeit muss, kommt man vorher zu nichts und danach ist der Tag vorbei. Kurz gesagt, ich habe diesen Dezember einfach so viel gearbeitet und dadurch Stress geschoben, dass ich gar keine Zeit hatte, in Weihnachtstimmung zu kommen.

Desweiteren sollte man sich gut überlegen, wie weit man das Beschenken anderer Personen treibt. Dieses Jahr hatte ich zehn(!!) Personen mit einem Zeichen der Zuneigung zu versorgen und jede davon wollte individuell und liebevoll bedacht werden. Ich fing nicht ohne Grund schon im Oktober an, mich darum zu kümmern, und hatte dennoch bis einschließlich Heiligabend(!) Stress damit. Dann ist da noch Denkbloggade, meine selbstauferlegte Verpflichtung, die aller paar Tage mit frischen Beiträgen versorgt werden will. 

Kurz gesagt, es fehlte Zeit und Kraft, der Monat ging vorbei, ohne dass ich es bemerkte und Weihnachtsstimmung blieb aus. Das stimmt mich jetzt rückwirkend doch etwas traurig. Bedrückend hinzu kam, dass ich mir zwar für die Weihnachtsfeiertag frei genommen hatte, meine Familie diesen Luxus aber nicht besaß und erst am 26. Dezember zusammenkommen konnte - Zwei Tage nach dem Rest der Welt. Aber hey, schön war das dann dennoch. 




Wie kann man bei solch einem Anblick, der einen gewissen Wohlstand symbolisiert, unzufrieden sein?

Ich will sicher nicht undankbar erscheinen für das, was ich habe und teilen durfte. aber ich kann das Gefühl nicht abschütteln, dass all das diesmal doch im Wulst des Stresses unterging und zu einer seelenlosen Veranstaltung für mich wurde. Weihnachten ist so ziemlich der einzige Anlass im Jahr, der mich emotional noch knackt und mich grinsen lässt. Wenn das nicht mehr der Fall ist - Was ist dann noch übrig? Gar nicht zu sprechen davon, dass ich dieses Jahr mal nach London und hamburg wollte. Hat alles nicht geklappt, war alles zu knapp.

Ach ja, ich möchte gar nicht so negativ und zynisch klingen. Wir alle müssen irgendwann erwachsen werden und wir alle müssen früher oder später akzeptieren, dass das Kind in uns leiser, unauffälliger wird. Vielleicht ist das Hinzukommen einer Vollzeitarbeit einfach nur Teil des Ganzen. Ich weiß nicht. Vielleicht war es nur ein schlechtes Jahr. Wir sehen uns im Dezember 2020.

Ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten und konntet den Zauber für euch bewahren, wenn ihr diesem Fest denn zugetan seid. 

- Yoraiko

Freitag, 27. Dezember 2019

Apex Legends Bericht 2 - Weihnachtsevents und Suchtverfall


Im Oktober brachte mich ein unglückseliger Freund mit einer unbedachten Empfehlung zu meinem ersten Battle Royal-Game, welches für mich bald zum Ventil für Stress, Frust und Erschöpfung durch Arbeit, private Projekte und hohe Selbstansprüche werden sollte. Apex Legends wurde wohl oder übel zum Teil meines Alltags und schon damals habe ich erzählt, dass ich diesem einfach-zugänglichen Spielprinzip trotz meiner langjährigen und noch bestehenden Verachtung des Battle Royal-Genres nur allzu schnell verfalle. Das ist mittlerweile passiert. Ich bin Apex-Süchtig. Na ja, mehr oder weniger. Ich möchte ein wenig darüber reden, und auch über das Weihnachtsevent, das noch bis zum 2. Januar stattfindet.

Im ersten Beitrag habe ich Apex grundlegend vorgestellt. Das ist nun nicht mehr nötig - Ich bin ein routinierter und versierter Spieler mit über 170 Kills und über 300 Spielen geworden. Ich habe so ziemlich alle Funktionen des Kampfsystems verinnerlicht, die recht große Weltkarte kennengelernt und bin neben meinem festen Maincharacter Wraith(=Blind Waifu) noch auf die peinlich-plakative Französin Wattson und den wenig gymnastikbegeisterten Caustic umgestiegen. Außerdem habe ich mein PS4-Headset seinem ursprünglich-angedachten Zweck zugeführt und meinen Spielen noch eine zusätzliche strategische Komponente verpasst, indem ich mit meinen Teamkameraden spreche. Macht gleich nochmal viel mehr Spaß. Man kann und will nicht aufhören.

Ich denke, ich bin in den letzten Wochen und Monaten apexsüchtig geworden. Definitionen für Sucht sind unter Anderem:  
krankhafte Abhängigkeit von einem bestimmten Genuss- oder Rauschmittel.

Übersteigertes Verlangen nach etwas, einem bestimmten Tun.

Ersteres trifft in meinem Fall nicht wirklich zu, Zweiteres schon eher. Ich habe in den letzten 2 Monaten manchmal aller drei, manchmal aller zwei und seltener jeden Tag 2-3 Stunden Apex gespielt. Das erscheint vielleicht nicht übermäßig viel im Kontext von Sucht, aber für mich ist es untragbar viel, einfach viel zu viel, kurz gesagt. Und dass ich süchtig bin, mache ich auch an anderen, entlarvenden Faktoren fest - Ich vernachlässige für Apex andere Pflichten und Hobbies bis zu einem gewissen Grad. 
Heute abend noch einen Text für den Blog schreiben? Ach komm, lieber erst mal zwei kurze Runden Apex. Dieses neue, düstere Rollenspiel anfangen, das schon lange hier rumliegt? Das mach ich demnächst, jetzt erst mal Apex. 
Es ist symptomatisch und besorgniserregend.
Und dabei macht Apex noch nicht mal wirklich glücklich - Ja, das Spiel macht einen Heidenspaß. Ja, der Winterzug-Modus ist viel, viel gelungener als das damalige Halloween-Event und durch das schnelle und barrierelose Suchen und Finden von Spielen gerät man in eine Euphorieschleife, die einem ständig neue Chancen offeriert - Nur noch ein spiel. Diesmal schaffst du es! 

Aber Apex ist eben ein Battle Royal. Man spielt gegen viele andere Menschen, die einen in meinem Fall meistens auf die hanebüchensten Weisen auf die Matte knallen und aus dem Spiel werfen. Ich bin souverän geworden, aber da Shooter nun wirklich nicht mein Genre sind, haben meine Fähigkeiten ihre Grenzen - Ich sterbe in Apex. Sehr, sehr, sehr oft. Manchmal in fünf Spielen hintereinander. Aber am schlimmsten sind die Spiele, in denen ich 20 Minuten überlebe, dann auf meinen ersten Gegner treffe, sterbe, auf die Uhr gucke und mich frage, was ich gerade die letzten zwanzig Minuten gemacht habe - Nein, drei Stunden. Der Abend ist vorbei, aber wofür?

Spiele wie Apex Legends oder League of Legends (Legenden sind im Battle Royal-Genre wohl beliebt...) sind Fluch und Segen. Sie sind so erfolgreich eben WEIL das Gameplay ein solch verführerischer Fluss des Spaßes und winkenden Erfolges ist, aber man verliert sich auch sehr schnell in ihnen. Der Freund, der mich zu Apex brachte, berichtete mir ironischerweise unlängst davon, dass er gegen seinen Willen aktuell jede, wirklich jede freie Minute mit League of Legends verbringt. Ich möchte nicht auch dort landen. Also, in dieser Sucht, nicht in LoL. Wobei ich in LoL auch nicht landen möchte. Es gibt schon genug krebserregende Dinge denen ich mich täglich aussetze, da muss ich mich der LoL-Community nicht auch noch nähern.

Wie also geht es für mich weiter? Gestern habe ich nach einer längeren Apex-Session das von Spielern und Presse hochgepreiste Hellblade begonnen und für eine Stunde gespielt. Es war eine schöne Stunde, eine ruhige Stunde, eine Stunde in der ich neue, faszinierende Eindrücke sammeln konnte. Das verstärkte meine Überlegung und meine Gedanken, die ich mir selbst vorwerfe, wenn ich 'endlosen' Spaßerlebnissen wie Apex nachgehe - Denke darüber nach, was du alles in der Zeit tun könntest, in der du Sucht X nachgehst. Wie viele andere Videospiele hätte ich vorantreiben können statt in Apex zu sterben? Wie viele tolle Artikel schreiben oder wie viele großartige Anime sehen? Stattdessen habe ich Apex gespielt und damit vielleicht auch Spaß gehabt. Aber ich habe mich nicht weiterentwickelt. Ich habe nur Lebenszeit vergeudet und bin dem Tod ein Stück näher gekommen.

Ich denke, ich muss bald einen Schlussstrich ziehen. In meinem Leben, in dem es von nichts weniger gibt als Zeit, spielen viele Zeitfresser eine Rolle - Anime, Spiele, Cartoons, Filme, Bücher wollen konsumiert und bestenfalls rezensiert werden, Geschichten werden von mir geschrieben und Freunde und Familie muss ich ab und zu tatsächlich auch ab und zu mal noch sehen. Vielleicht ist all das wichtiger als Apex. Vielleicht ist das Leben zu kurz um Apex zu spielen. Natürlich muss es nicht nur Apex sein. League of Legends. Terraria. Fighting Games. Stardew Valley. Was ihr wollt. Kennt ihr Terraria? Vor vier oder fünf Jahren schenkte eine Freundin es mir für Steam und spielte es mit mir. Ich verfiel in einen vorher nie da gewesenen Rausch und wies einige Monate später 500 Stunden Spielzeit auf - Ich wusste nicht, wo die hin waren, hatte aber alles erreicht und gebaut was ich wollte und entschloss, Terraria zu beenden und nicht wieder zu spielen. Bis heute bin ich nicht zurückgekehrt und bereue es nicht. Meine Apexerfahrung ist von 500 Stunden freilich weit entfernt. Aber ich denke, es ist Zeit für diesen Schritt zum Schnitt. 
Mein Ziel ist, nach dem Winterevent am 2. Januar permanent mit Apex aufzuhören und es von meiner PS4 zu löschen - Ich hatte eine unerwartete, schöne Zeit. Aber jetzt ist es angemessen, weiterzuziehen. Nach dem Winterevent. Und so abstrus es vielleicht auch erscheinen mag, ich möchte dieses Winterevent jetzt noch kurz vorstellen.

Wie gesagt ist dieses mit seinem neuen Spielmodus 'Erobere den Weihnachtszug' in so ziemlich jeder Hinsicht gelungener als die Frustparade und Balancingkatstrophe zu Halloween - Das Prinzip ist eine simple King of the Hill-Abwandlung: Drei Teams(!!) werden auf einen auf der weihnachtlich dekorierten Weltkarte umherfahrenden Zug losgelassen, der erobert werden will - Entweder ihr seid für eine gewisse Zeit das einzige Team auf dem Zug oder ihr tötet alle anderen - Beides bringt euch einen Punkt ein. Das Team, das zuerst drei Punkte hat, gewinnt. Dabei entfällt das übliche looten, weil jeder Charakter jeden Tag ein anderes, festgesetztes Inventar hat.

Der Reiz am Weihnachtszug ist klar - Im Gegensatz zum aufgeblähten und fordernden Battle Royal-Modus, bei dem ein Tod in den meisten Fällen bedeutet, dass ihr quitten könnt wenn ihr nicht 20 Minuten auf einen Respawn warten wollt, ist dieser Modus klein und schnell - Werdet ihr getötet, bekommt ihr in dreißig bis sechzig Sekunden die nächste Chance. Verliert ihr mal, habt ihr immer noch genug Chancen, selbst Punkte zu holen. Das Kämpfen gegen wenige Gegner auf engem Raum(Dem Zug) macht auch viel mehr Freude und beschwert deutlich mehr Erfolgserlebnisse als wenn ihr gegen 80+ Gegner auf einer gigantischen Karte bestehen müsst. So hat jemand wie ich es schon geschafft, vier mal in Folge der Weihnachtszug-Champion + Kill-Spitzenreiter zu werden. Durch die Mechanik mit den festen Inventars spart man sich zudem das zähe Looten und schafft Ungerechtigkeiten zwischen Spielern aus dem Weg - Jeder hat die selben Chancen und es geht um den Skill. Zwischen den Respawns kann man die Charaktere auch durchwechseln. So bleibt der Modus frisch und kurzweilig. 

Der Hauptmodus indes hat auch ein paar Updates bekommen - Neben den erwähnten Weihnachtsdekorationen auf der Winterkarte gibt es jetzt ein großes Partyschiff des Charakters Mirage, auf dem quasi eine Silvesterparty gestartet werden kann und der so eine Art LOOTHUB ist - Hier landen in fast jedem Spiel die meisten Gegner, oft zwischen 10 - 15 Spieler. Es ist ein riesiges Chaos und ein einziges Blutbad, quasi ein Battle Royal im Battle Royal, oder anders gesagt, es ist eine fantastische Idee, bei der man entweder sofort stirbt weil einem von überall Kugeln um die Ohren fliegen oder man selbst um sich ballert während Discomusik und tanzende Hologramme durch die Szenerie knallen. 

Es ist schade und gut zugleich, dass auch diese Änderungen zusammen mit dem spaßigen Modus im Januar wieder sinnloserweise für immer weg sein werden - Ich verstehe ehrlich gesagt die Logik hinter zeitlich begrenzten Spielmodi nicht - Wenn man sich die Arbeit macht, einen neuen Modus zu programmieren der problemlos das ganze Jahr über Spaß machen kann und der eine Alternative zum immergleichen Hauptmode darstellt, WARUM in aller Welt sollte man diesen nur für ein paar Wochen zugänglich machen? Warum sie nicht im Spiel lassen und dieses so nach und nach mit variantenreichen Modi füllen um mehr zu sein als nur ein weiteres Battle Royal? Wie gesagt, es entzieht sich meinem Verständnis. Aber ich bin dankbar dafür, sonst würde ich vielleicht noch mehr Zeit in Apex versenken. 

Eine letzte Sache, die ich Respawn Entertainment, den Entwicklern von Apex, und natürlich auch dem übergeordneten EA vorwerfen und entgegenspucken möchte, sind die Mictro Transactions. Im ersten Beitrag noch von mir als überaus fair bezeichnet rümpfe ich mittlerweile über die Politik bezüglich Echtgeld in Apex die Nase - Ich habe mich damals geirrt. Man kann viele Inhalte wie Skins, Töne, Posen, Sprüche und so weiter eben nicht mit Ingame-Währung Freischalten, sondern nur mit Echtgeld-Münzen, die man kaufen muss. Zu Events wie dem jetzt wieder stattfindenen Winterevent gibt es immer eine große Menge themenspezifischer Kostüme, Waffenskins und dergleichen. Alles davon muss zu vollkommen überteuerten Wucherpreisen gekauft oder mit geradezu unmöglichen Ingame-Materialmengen freigeschaltet werden. Stellt euch mal vor, ihr gebt 20 € für ein Kostüm aus, weil es keinen anderen Weg gibt, ranzukommen. Und die Apex Packs, die man in späteren Leveln nur noch sehr, sehr selten bekommt, enthalten auch meistens nur Schund oder unverschämt geringe Mengen Ingame-Währung. Respawn Entertainment mag von den Micro-Transactions leben, aber die unverholen berechnende Methodik die dahintersteht, optische Inhalte ausschließlich über Geld möglich zu machen wenn man nicht ewig grinden will, ist übel und bestenfalls fragwürdig.

Oh, und ich meine - Ich wäre sogar mal bereit gewesen, 3-4 Euro für ein Wraith-Kostüm auszugeben als Dank dafür, wie viel Spaß Apex mir bringt - Ging aber nicht, weil es die coolen Kostüme aus irgendwelchen Gründen nur in zeitlich-begrenzten Events gab, die lange vorbei sind. Eh okay Respawn Entertainment, dann behalte ich mein Geld eben. Denken ist nicht so eure Stärke, oder?
Riecht mir nach einer Denkblockade.

Ha!

Falls ihr mit dem Gedanken spielt, Apex anzufangen oder schon Teil der Community seid - Es ist ein ehrlich gutes Battle Royal. Ich bereue meine Zeit mit diesem Game nicht. Aber seid euch bewusst, es ist eben auch nur das - Ein Battle Royal. Mehr als kurzweiligen Spaß, kurzlebige Erfolgserlebnisse und einen immer vehementer werdenden Erfolgsdrang kann und will es euch nicht geben. Jeder muss selbst entscheiden, ob es das wert ist, ein gutes Rollenspiel, zwei tolle Filme oder eine interessante Serie dafür liegen zu lassen.

Ich habe das bereits. 

- Yoraiko













Film-Review: I saw the Devil (2010) - Der Preis der Rache






Der Revenge-Thriller ist seit Jahren ein beliebtes Genre im Filmsegment, der oft mit einer FSK18 und einer sehr überschaubaren Zielgruppe daherkommt. Das hat verschiedene Gründe wie die häufig schonungslose Brutalität, das wenig massentaugliche Thema Rache aber auch das moralische Dilemma, das solche Geschichten immer wieder in uns auslösen - Ist Rache legitim?

 Es ist eine der urältesten Fragen der Thriller-Popkultur und auch unserer Gesellschaft selbst, mit der sich Revengeporns auseinandersetzen: Protagonisten, die für ein verübtes Unrecht brutale, unmenschliche Gewalt fordern. Wir als Zuschauer nehmen oft die Perspektive des 'Helden' ein und erleben, was ihm oder ihr angetan wird, zumeist handelt es sich dabei um etwas beispiellos Schreckliches wie eine Vergewaltigung oder die Ermordung eines geliebten Menschen. Wir sollen so mit dem dadurch geschaffenem Rache-Engel 'empathisieren' können. Für viele Zuschauer ein Ding der Unmöglichkeit - Auge um Auge, und die Welt versinkt in Blindheit. 

Ich gehöre zu jeden Zuschauern und Personen, die das Konzept von 'Rache' verstehen können und, unter gegebenen Umständen, moralisch nachvollziehen und gutheißen. Es gibt gewisse Dinge, bei denen reicht ein 'Sorry' nicht aus und es gibt ebenso Dinge, die unser Rechtssystem oder unsere Gesellschaft einfach nicht lösen können. Dabei beziehe ich mich freilich eher auf viele Geschichten der Fiktion, in denen das der Fall ist und ich mit den Protagonisten mitfühle, aber das lässt sich natürlich ohne weiteres auf die Realität übertragen. Viele lassen dieses moralische Grau nicht zu - Für sie ist ein Mord ein Mord, ganz gleich was die Umstände auch sein mögen. Niemand steht über dem Gesetz und nichts rechtfertigt Selbstjustiz. Solche Ansichten, sein sie popkulturell oder im echten Leben verankert, sind absolut legitim und nachvollziehbar. 

Schwierig wird es für mich nur wenn jemand sagt 'Es ist vollkommen unrealistisch, dass diese Person so blutrünstig handelt. Kein Mensch bei gesundem Menschenverstand würde das tun'. Es ist eine gängige Aussage unter Gegnern des Revenge-Thrillers, eine Aussage, die mit einer kühlen Erkenntnis abgeschmettert werden muss - Zum Glück können die meisten von uns tragische Rachefiguren nicht nachvollziehen, weil wir nicht erleben mussten, was sie durchgemacht haben. Wer sind wir also zu urteilen, was für sie realistisch ist und was nicht?

Sagen wir also, Rache ist moralisch grau und legitimiert - Das eigentliche Problem ist doch ein ganz Anderes.
Wenn wir Rache üben, wirklich üben, unsere Menschlichkeit wegwerfen und zu lange in den Abgrund starren, was macht das aus uns? 

Dieser Frage widmet sich der koreanische Film I saw the Devil, um endlich mal den Bogen zum Review zu schlagen. In einem kompromisslosen Katz-und-Maus-Spiel mit dem reuelosen Triebtäter-Psychopathen Kyung-chul wird Polizeiagent Soo-hyeon zum Rächer seiner ermordeten und zerstückelten Ehefrau, der er geschwört hat, ihr Mörder werde genau so leiden wie sie. Nachdem der Polizei die Mittel und Beweise fehlen, den verdächtigen Kyung-chul zu stellen, konfrontiert Soo-hyeon ihn selbstständig und prügelt ihn in äußerst gut choreographierten und stellenweise schmerzhaft-expliziten Kampfszenen nach und nach zur hilflosen Beute, erst einmal, dann zweimal, dann drei mal und so weiter. Statt ihn aber zu fangen, lange und breit zu foltern oder gar zu töten lässt er ihn jedes Mal ziehen - Nur um ihn wenig später wieder aufzuspüren und zu malträtieren. Immer gejagt. Niemals sicher. Es ist diese Form, die die Rache in I saw the Devil annimmt. Und es ist diese Form, die dem Film ihre letztendliche Pointe verleiht - Denn Soo-hyeon wird durch seine überlegenen Kampfkünste, den GPS-Sender in Kyung-chuls Magen und seinen durchgeplanten Rachefeldzug überheblich und unvorsichtig - Kaum etwas kann fataler sein, wenn man sich mit einem in die Ecke gedrängten Monster einlässt und dieses zum Duell fordert. 

Aber da will ich gar nicht weiter spoilern sondern einfach zum Punkt kommen und sagen, dass I saw the Devil unter anderem deswegen einer der gar nicht mal so seltenen, guten Rachefilme ist, weil er zu keinem Zeitpunkt verherrlicht. Zwar war ich relativ von Anfang an sehr auf der Seite des Protagonisten und habe mich förmlich über jeden Schlag und jede Schmerzregung im Gesicht des den gesamten Film über geradezu satirisch-widerwärtigen und verkommenen Kyung-chul gefreut, aber was der Protagonist da macht ist weder schön noch einfach. Es ist schmutzig, anstrengend und moralisch im höchsten Maße fragwürdig, wie ihm auch sein Umfeld immer wieder klar zu machen versucht. Außerdem nimmt der Film am Ende eine Entwicklung, die im Rachethema durchaus nicht selten vorkommt und dennoch hier wieder großartig und in aller Tragik inszeniert wird. Ich habe diese Entwicklung angedeutet und werde nicht weiter darauf eingehen, aber sie wird den Film bis zur letzten Sekunde dominieren, entlarvt die ganze Euphorie eines blutigen, pseudo-gerechten Rachefeldzuges und lässt uns als Zuschauer mit einem schmutzigen, beschämten Gefühl und dem Wissen zurück, dass Rache nichts Erstrebenswertes ist und buchstäblich alles in unserem Leben auffressen kann. 

Handwerklich funktioniert I saw the Devil im Gegensatz zu vielen Low-Budget-Revengeporns auf einem sehr hohen Niveau, das ihn als durchaus publikumstauglichen Thriller auszeichnet und zeigt, dass es hier mehr gibt als nur Brutalität - Diese steht meistens auch gar nicht im Fokus. Der Film geht 2h und 22 min, eine Zeit die mich lange abgeschreckt hat, die man aber tatsächlich überhaupt nicht negativ bemerkt. Es kommt zu keinem Zeitpunkt der Erzählung Langeweile auf, immer passiert etwas, immer verwickelt sich etwas, das Pacing ist makellos. Die Musik ist atmosphärisch und gebührend-dramatisch, die Kamera-Arbeit ist stellenweise der absolute Hammer und es entstehen Szenen, die unabhängig vom Film Kultcharakter besitzen und noch lange im Gedächtnis bleiben - Stichwort Taxi.(Leichte Spoiler) Lange im Gedächtnis bleiben auch verstörendere Sequenzen äußerst blutiger Natur, die so einige Register der Splatterbibel ziehen, I saw the Devil ist auf keinen Fall etwas für schwache Mägen. Keine Sorge, es wird wie gesagt nicht hirnlos gemätzelt, aber unangenehme Gewaltszenen gibt es mehr als genug. Nicht zuletzt wird das Schauen stellenweise unglaublich schmerzhaft, weil wir etwa die Hälfte des Films die Perspektive des Monsters Kyung-chul einnehmen und bei ihm sind, wenn er seine widerwärtigen Taten mit einer ekelerregenden Selbstverständlichkeit vollbringt.
 
Das Ende, das sei nochmal hervorgehoben, tut weh. Uns, den Charakteren, dem Rachethema. Aber es ist ein emotional und inszenatorisch extrem starkes Ende wie ein Schlag in die Magengrube. I saw the Devil macht nachdenklich, I saw the Devil hinterfragt und löst in uns wie die stärksten seiner Genrekollegen wieder jenes moralische Dilemma aus - Ist Rache eine Option? Wie weit darf man für sie gehen? Was macht sie aus uns? 

Und welchen Preis müssen wir für sie bezahlen? 
Wer sich all diesen Fragen stellen möchte, einen hochspannenden, im guten Sinne anstrengenden und blutigen koreanischen Klassiker nachholen möchte, der sehe sich I saw the Devil an. Wer etwas leicht Bekömmliches vorzieht, keine abgetrennten Körperteile sehen kann oder mit Selbstjustiz auf Kriegsfuß steht, der verpasst auch nichts wenn er diesen Streifen weglässt. 

7/10 Guillotinen für I saw the Devil


- Yoraiko


 

Sonntag, 22. Dezember 2019

Pokemon Fangame - 'Pokemon Reborn' Review 3' - An Army of Slaves (English)



My last Reborn report was over two weeks ago. In these two weeks I achieved a lot for my standards, at least more than in between the first two short reviews. Is that due to my performance or special sophistication? No - I submitted to the game and did what it took to survive - I brought Pokemon to their intended purpose and enslaved them like the worthless data trash they are. They serve me obediently until the day when I no longer need them because a new, overwhelming gym leader has appeared, for which I need ten new guys and lock the old ones in their PC prison. But first things first.



My current status is four badges. I just defeated Shelly.Barely, of course. There’s a video below. To express my feelings about this fangame after they were abyssal in the second report - There are only slight improvements. Reborn is and remains in its conception and difficulty only something for the very, very hard-boiled, the boss fights which follow one another in very high frequency and which make a Binding of Isaac look like a cuddle simulator, regularly send you on the mat if you don’*t change your complete team every time.

I called Reborn unfair - but tend to do this more often in nefariously difficult games. Is Reborn really Unfair? The community says (of course) no. I say yes. The game is unfair and very balanced against the player, but I guess that's just part of the concept - you have to do something about unfairness. While I don't appreciate it to this extent, I was given useful tips on how to proceed.



Because - and this is a very important point in my motivation for the reborn walkthrough including reports - When I translated my first two reports into english made them accessible to the reborn community on platforms such as Reddit or their own forum, the feedback was extremely lively, I was able to actively get in touch with other players and members and talk about my experiences, which is basically a good thing. Of course, it was not all pleasant - but in addition to the expected, elitist-toxic 'This game is not for you / Stop criticizing our sanctuary / Gitgud' reactions of some people, there were at least as many understanding, constructive users which provided extremely useful advice or dealt with my difficulties. A Thank you to these people. It helped, because as much as everyone denies that Reborn is unfair, there was a pattern in every piece of advice - 
'Get other Pokemon. Reborn gives you the opportunity. You have the wrong team. '

In the second report I went into why I hated to do this. But I had to because Reborn is unfair. And the only way to beat this unfair beast was to become a beast yourself - an army of slaves was needed. I went to catch every Pokemon that had the bad luck to encounter me and grinded up each one in countless hours. I changed them regularly against different opponents. It worked. I no longer feel anything towards the little shits, but it works. With slavery to the goal - Pokemon Reborn.



                                                           I see what u did there


                                                          Disturbing story indeed

In that case I no longer play Reborn for the journey with my team, but for the world, the story and the atmosphere. I can live with that. Of course you shouldn't get me wrong - Reborn isn’t exactly easy now. On the contrary, every fight is more than twice as difficult as the last one. And now, after the unbearable fight against Shelly, the fourth gym leader, I have come to the conclusion that the battles in Reborn are currently no longer a pleasure for me. They are just an ordeal that I have to overcome to get through. You have to completely change over and grind your team three or four times before you find the right combination. I have often been accused of not fighting strategically enough - maybe rightly so. I tried that in Shelly's fight and still lost thirty or forty times before it barely worked. But you might also have to take into consideration that I am incredibly busy, work full time and also privately on several projects. I usually play Reborn a few minutes before going to bed to calm down. Yes, in these situations maybe the high standards are not quite right for me and maybe I am not so enthusiastic about the lacking comfort of the battles. 
Here is the corresponding fight against Gym Leader Shelly:


But be it as it may - the battles are handled by my army. And I don't want to say that they no longer have any appeal - careful, strategic defeating Shelly was exciting, but not the forty attempts before. But it should also be noted that the Loli is considered one of the hardest of all gym leaders in the community, so it may go uphill from here on again. 
Ha. Haha. Hahahahahahahahaha. Aaahhhh ...




let's get over to the sunny side of Reborn - I like the story, the characters and the world more and more. In the meantime By now I am quite involved in some stories and characters and I am not even very far in the game. But that's definitely the content I'm playing Pokemon Reborn for. The 'challenge' that I felt at the beginning goes past my poke balls. 
The optical and auditory quality remains high as usual, even if the repetitive pieces are of course annoying.

From pure text, that's enough. Without further ado, let's move on to the clear PRO and CONTRA points, which accumulated to a bunch again.




PRO:
+ The music and atmosphere in Beryl Ward
+ The music in the jungle
+ The cemetery is nice and I could bet there were relevant names among them.
+ The twist with Corey and Team Meteor was pleasant, I like the idea of ​​corrupt gym leaders.
+ I defeated Corey on the first try. At least.
+ Victoria has so far not been really memorable as I have always forgotten her, but with Shelley I was glad that she was there, it was a good feeling to have a sincere companion.
 
+ The suicide on the Beryl Bridge was tough. The ring-thing was of course nonsense, but still depressing, especially the aftermath.
+ The crystal cave was magnificent, the music was top notch again and I appreciated the variety of wild Pokemon. 

 + The asylum was disturbing and extremely fascinating, there was a scary atmosphere. I am very interested in the personalities here and I hope we will hear more from them soon. If that's true with the arena leaders and top 4 members though - WTF?

Shockingly there were also some things to complain about.

CONTRA:

- Why doesn't fire ignite the jungle? (In the Meteor Admin fight. Later at Shellys gym again.)
- The Meteoradmin fights were extremely repetitive at that point ... three times in a short time. Even if I like double fights.
- Why does a Pokemon’s HP drop twice when an attack not only hurts but also lowers a stat value?
- Corey be like 'I'm going back to my gym, past Reborn's blindest, most incapable policemen.'
- Lost a few battles against Victoria because she wants to keep me from competing against Shelly, which I don't want to do. Oh yes, I want because the game wants me to.
- I lost to Victoria a few times because her Torracat was faster than my entire team and sent everyone into the eternal hunting grounds in one fell swoop. It is milky tank milking that in this game you really have to pull ALL strings for every book worm. Literally.
- I hope the Shuckle in the southeast corner of Shellys gym dies at Pokerus after trolling me 15 (!!) times with rest.
- The book puzzle was once again stupid trial & error that had no point aside from stretching the playtime.
- Do you know why your brother in Johto always ignored you, Shelly? BECAUSE YOU CRUSHED HIM WITHOUT MERCY TIME AFTER TIME, YOU LITTLE F***.


Neutral:


+ - On the suicide bridge, rival Fern crossed the line between 'Funny yet annoying rival' and 'disgusting asshole' with bravour. Too bad that Mistress is a soulless shell, otherwise she might have throwed him down right after the first one.
+ - Pokemon logic in the jungle: I have to run around and press three levers
to deactivate a wooden fence
instead of just burning the shit down.
+ - Is the game a single boss run? Defeated two hard  bosses in a row, the next arena leader (Shelly) comes around the corner. Without increasing the levelcap. Cool.
+ - Fern is SO hard in love with me.


According to my text, you might think that I don't really feel like playing the game at the moment. But it is not so. In fact, its just like with the other official pokemon editions after I bought them for the first time - I'm looking forward to a session every day. Sometimes I break it off frustratingly after five minutes, but I willingly come back. Whether it's the story or the world ... who knows.


My current list of slaves:


The names have yet to be adjusted. Best would be numbers.
Merry Christmas. We read each other in the new year. 

- Yoraiko