Sonntag, 29. Dezember 2019

My little Pony Friendship is Magic / Bronies - Das Phänomen erklärt




1. Vorwort
2. Die Entstehung der vierten Generation 
'Friendship is Magic'
3. Die Geburt der 'Bronies'
4. Ponies für Erwachsene - Die Gründe
5. Das Bronytum
6. Schwächen
7.Vorurteile
8.Abschließendes




1. Vorwort
My little Pony: Friendship is Magic ist 2019 nach neun Staffeln zu Ende gegangen. Neun Staffeln ist für eine Cartoonserie unwahrscheinlich viel, und es ist kein Zufall, dass FiM eine solche Behandlung genossen hat - Die ursprünglich an junge Mädchen gerichtete Cartoonserie gehört zu den größten popkulturellen Phänomenen des Jahrzehnts, mit einer internationalen, in ihren Bestzeiten mehrere Millionen zählenden, erwachsenen Fanbase, die einen ungeahnten Hype um die Ponyserie über das Internet und Teile der Gesellschaft brachte. My little Pony - Friendship is Magic ist eine der, wenn nicht die beste Cartoonserie aller Zeiten, und das sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Männer. Frauen. Spielt keine Rolle. Diese Serie hat in den vergangenen neun Jahren bewiesen, dass man auch mit bunten Zauberponies alle Altersgruppen ansprechen kann, wenn nur die Qualität stimmt.

Aber was genau macht gerade diese Ponyserie zu solch einem medialen Supherhit, zur erfolgreichsten Hasbroserie aller Zeiten, und warum hat sich schon nach Staffel 1 eine derartig gigantische, erwachsene und überwiegend männliche Zuschauerschafft darum gebildet? Was ist das Bronytum? Und was genau ist das Phänomen Friendship is Magic? Als glücklicher Brony seit sieben Jahren möchte ich versuchen, es zu erklären.


2. Die Entstehung der vierten Generation
2010 plante der internationale Spielzeughersteller und Vater der My little Pony-Marke Hasbro für Letztere eine neue Ablegerserie, um eine neue Generation junger Mädchen mit Merchandise ansprechen zu können. Für diese Cartoonserie beauftragten sie Animatorin und Schreiberin Lauren Faust, die vorher bereits durch die Mitarbeit an namhafte Serien wie den Powerpuff Girls von sich Reden gemacht hatte - Eine Serie, die bereits Fausts fortschrittlichem Stil entsprach und weit mehr als nur eine Kleinstmädchen-Wohlfühl-Serie war - Jeder, der mal die grotesken Antagonisten oder einige der verstörenden Szenarien gesehen hat, kann das bezeugen. 



Und so steckte Lauren Faust sich ein Ziel, als sie mit der Arbeit an der vierten Generation von My little Pony begann: Sie wollte die typischen, flachen Konventionen von Kinderserien brechen, erweitern und vertiefen und versuchen, mit 'Friendship is Magic' eine größere Zielgruppe als nur kleine Mädchen anzusprechen. Das war ihr Anspruch bei der Entwicklung und das merkte man der ersten Staffel auch an.



3. Die Geburt der 'Bronies'
Ihr Plan ging vollstens auf - Zuerst im berüchtigten Internetboard 4chan aufgekeimt, überfluteten alsbald Memes, Bilder, kurze Clips und Diskussionen über diese neue, gar nicht mal so schlechte Ponyserie das Internet und es dauerte kein halbes Jahr, ehe sich durch Mund-zu-Mund-Propaganda eine ganze Bewegung gebildet hatte - Die Bronies(Brother + Pony). Eine überwiegend - aber nicht nur - männliche, erwachsene Zuschauerschafft leidenschaftlicher Fans. Friendship is Magic bestach mit außergewöhnlich guten Animationen, einem charmanten Humor, tatsächlich interessanten Botschaften fernab staubdicker Klischees und ernsthaft überzeugenden Charakteren. Bald schon breitete sich die Brony-Bewegung international aus und zählte mehr als hunderttausend bekennende Mitglieder. Es war eine kleine, belächelte Internetnische, aber es existierte. Es war real - Erwachsene My little Pony-Fans.


Ironischerweise hatten weder Hasbro noch Lauren Faust selbst mit einem tatsächlichen Erfolg bei älteren Zuschauern gerechnet, schon gar nicht in diesem Ausmaß - Aber man freute sich natürlich. Und mehr noch - Man reagierte. Es entstand eine bis zum Schluss bestehende und wachsende, einzigartige Symbiose zwischen Hasbro und den Bronies, die einen der Hauptreize der Bewegung ausmacht. Ständig versteckte das Team von FiM kleine Anspielungen und Referenzen in den Episoden, die eindeutig nur von Erwachsenen verstanden werden konnten, Serienkomponist Daniel Ingram forderte Fan-Remixer immer wieder über Twitter & Co. auf, seine Songs zu verbessern, später wurden ganze FOLGEN mit Hilfe von Bronies erstellt. Lauren Faust, Synchronsprecher wie John de Lancie und andere Teile des MLP-Teams waren regelmäßiger Gast auf der BronyCon, einer der größten Brony-Conventions weltweit. Das Phänomen wurde schneller, größer, bekannter. Es wurden Dokumentationen gedreht, es bildeten sich rege besuchte  Internetforen, Youtube war ÜBERSCHWEMMT mit tausenden und abertausenden Fansongs, Remixes und MLP-Animationen, die Fanfic-Kultur boomte, hunderttausende hochqualitative Fanarts grinsten einen in jeder Ecke des Internets an, Pony-Cosplayer nahmen stetig zu, die Serie verbesserte sich und wurde immer erwachsener und geschliffener, immer mehr bekannte Persönlichkeiten outeten sich über soziale Netzwerke als Bronys und bekamen teilweise Sprechrollen in der Serie, das Wissen um die Bronybewegung und die sämtliche Menschengruppen überspannende Serie Freundschaft ist Magie wuchs. Zwar verließ Lauren Faust nach Staffel 2 das Team von Friendshipis Magic, aber ihr geistiges Werk und ihr Wille blieb - Bis zum Schluss.

4. Ponies für Erwachsene - Die Gründe
Mit meinen ganz persönlichen Worten: Warum bin ich, ein 25 jähriger Mann, seit sieben Jahren Fan von Mein kleines Pony - Freundschaft ist Magie? Nun, es fing für mich mit Benutzerbildern aus der Serie an, die einige User meines damaligen Stammforums plötzlich trugen und über die Serie redeten. Ich dachte mir nichts dabei und sah mal rein. Und sah weiter. Und weiter. Ich lachte, in jeder Episode mehr. Und ehe ichs mich versah war ich Fan und rutschte in die Bewegung hinein. Ich verbesserte mein damals noch klappriges Englisch enorm mit dem Konsum der Serie. 
Aber was macht Friendship is Magic zu mehr als die Summe seiner Teile? 


Die Serie spricht in seinen neun Staffeln ein unglaublich breites und oftmals sehr erwachsenes Feld an Themen an, die vergleichbare Cartoons nicht mal auf tausend Meter an sich heranlassen würden - Depressionen, Einsamkeit, Ausgrenzung, Rassismus, Andersartgkeit, (Welt-)Krieg, Unerwiderte Liebe, Suizidgedanken, Sucht, Arbeitslosigkeit, Kommunismus, Tyrannei, Social Anxiety, die tiefere Bedeutung von Freundschaft und was damit einhergeht. Um nur mal einige Sachen zu nennen. Versteht mich nicht falsch - Das ist hier keine FSK16 Grimdarkserie. All diese Themen werden, mal mehr mal weniger, subtil in ein buntes, kindgerechtes Gewand gepackt, aber sie sind da, und das mit zunehmender Staffelanzahl immer vermehrter und offensiver. Die Geschichten sind oft überhaut nicht so flach, langweilig und vorhersehbar wie die anderer Kinderserien - Solche Episoden gibt es in FiM, keine Frage. Aber die erdrückende Mehrheit bilden gut geschriebene, unterhaltsame Episoden, die zu überraschen wissen.


art by Silfoe

Die Animationen sind in jeder Staffel besser geworden und waren ab Staffel fünf oder sechs auf einem Level mit guten Anime. Es gibt bluternste, actionreiche Fantasy-Kämpfe, darunter auch direkte Referenzen an Serien wie Dragonball Z. Die Serienlieder und die Musik sind von Anfang an auf einem hohen Ohrwurm-Level, so dass scheinbar einfache Texte zu ernsthaft guten Hits werden, die immer im Kopf bleiben. Auch diese steigern sich im Laufe der Serie in Punkto Komplexität, Emotionalität und Meta-Fanservice

Die Charaktere, vor allem die zentralen Protagonistinnen der Mane Six, die Elemente der Harmonie, sind ausführlich ausgearbeitet und entwickeln sich in den neun Staffeln kontinuierlich weiter - Natürlich gibt es hier und da Rückschläge, natürlich verfällt mal ein Pony in alte Verhaltensmuster(Lookin' at you, Pinkie!), aber die Charakterentwicklung mancher Ponies lässt nicht wenige Realserien oder Anime ganz schnell blass aussehen. Es gibt auch so unheimlich viele Charaktere in Friendship is Magic, die man mögen und lieben kann. Rarity zum Beispiel, das Element der Großzügigkeit, ist eine eitle Modeschöpferin, die immer sehr auf ihr Äußeres, auf ihre Manieren und auf Klasse bedacht ist, sie träumt vom großen Reichtum und davon, in der 'High Society' anerkannt zu werden. In JEDER ANDEREN Cartoonserie wäre Rarity die fiese Antagonistin. Hier aber ist sie der mit Abstand erwachsenste und komplexeste der Mane Six und ein Charakter, mit dem wir uns nur allzu oft identifizieren können. Auch die Antagonisten werden stetig besser und sind selten, nur sehr selten, einfach nur 'BÖSE' - Meist steckt eine bestimmte Motivation oder ein größerer Plan, eine tiefe Sehnsucht oder schlichtweg eine Notwendigkeit hinter ihrem Tun - Nicht umsonst sind Charaktere wie Queen Chrysalis nur kurz nach ihrem Auftauchen mit zu den beliebtesten Personen der Serie avanciert, bis heute. 


art by Zion

Der Fanservice für erwachsene Fans und eingefleischte Bronies hat vor allem ab Staffel 5-6 signifikant zugenommen, so dass Fan-Favoriten zurückgebracht werden, die Serie sich mit kleinen Gags oder ganzen Episoden selbst referenziert oder auf die Schippe nimmt, ganze Folgen in Zusammenarbeit mit Bronies erstellt werden, Antagonisten plötzlich die Seite wechseln oder Referenzen an Franchises wie Marvel, Dead Space, Dragonball Z, Sailor Moon, ES, Game of Thrones, The Thing und vielem mehr sich die Klinke in die Hand geben. In Staffel 9, der abschließenden Staffel der Serie, merkte man mehr und deutlicher als zuvor, dass die Macher nochmal ALLES ausprobieren wollten, das die Fans sich je gewünscht haben - Ohne zu viel zu verraten ist die Serie oftmals ein Geschenk an die, die sie zu dem gemacht haben was sie letztendlich darstellt - Ein Phänomen. 

Neben der Serie gibt es mittlerweile zahlreiche, offizielle Ablegermedien wie die für ältere Fans VORGESEHENE, in Teilen äußerst düstere Comicreihe, die ausreizt was die Serie nicht kann und dieser überlegen ist, die Equestria Girls-Filme und Serie, unzählige Kurzgeschichten und Bilderbücher, Hörspiele, ...

5. Das Bronytum
Dann gibt es da natürlich die hauptsächliche Stärke der gesamten Sache - Das Bronytum. Die Serie ist schön und gut, der Canon bildet das Fundament, aber was Friendship is Magic wirklich bis heute zum Phänomen machte, sind die vielen hunderttausend, kreativen Fans und das, was sie produzieren. Ich behaupte, es gab in den letzten neun Jahren keine kreativere und fleißigere Community auf der ganzen Welt als die Bronies, die mindestens zwei oder drei Millionen Werke verschiedenster Art hinausgetragen haben - Da wären die unzähligen Fanfictions, die sich oftmals weit von der Serie abspalten und die magische Fantasy-Welt Equestria Lauren Fausts als Basis nutzen, eine viel erwachsenere, epischere Geschichte zu erzählen. Oder die Shipping-Sparte, die auch in MLP überaus ausgeprägt und dominant ist und viele Charaktere romantisch miteinander verwebt. Auch Horror und Thrillerfanfictions gibt es zu genüge. 

  Dann die Fanarts, die optische Bildgewalt, die vor allem im Internet immer wieder eine wunderbare Strahlkraft darstellen. Es gibt Hunderttausende. Viele sind zeichnerisch weit, weit über dem Niveau einfacher Cartoonzeichnungen.

Die Remix-Subkultur und die Fansongs sind vielleicht der beeindruckendste Auswuchs der Bronyszene, da auch hier nicht in Zahlen zu fassende Mengen origineller Songs oder herrlicher Remixe wirklich jedes einzelnen Serienliedes oder auch nur einzelner Sätze(!!) zustande kamen. Viele dieser Lieder höre ich heute noch. 

Ich habe im Artikel bereits so manchen Inhalt verlinkt, aber wer sich einen kurzen, übersichtlichen Blick über das BESTE VOM BESTEN aus neun Jahren Friendship is Magic machen möchte, für den habe ich vor einiger Zeit in Zusammenarbeit mit einer Handvoll anderer Bronies ein Sammelsurium erstellt. Hier findet ihr es.

Wichtiger noch als der Content ist selbstverständlich die offene, tolerante und gemeinschaftliche Atmosphäre der Bronybewegung - Love & Tolerate war immer das Motto, und auch wenn dieses mittlerweile sehr verwaschen und halb zu Tode gememe'd wurde, ist seine Kernbotschaft noch vorhanden - Jeder ist willkommen. Jeder kann akzeptiert werden. Es ist egal wer oder wie alt du bist. Friendship is Magic und das Bronytum hat mein Leben mehr verändert als irgendein anderes Franchise oder eine Subkultur, vielleicht mal noch von meiner Japano-Anime-Leidenschaft abgesehen. Ich habe unzählige Freunde und Bekannte durch diese Communikty gewonnen, verdanke einzig und allein meiner ersten MLP-Fanfiction, dass ich mit dem Schreiben angefangen habe und bereue keinen einzigen Tag meines Bronyseins. Die Serie ist vorbei, aber für mich endet meine Leidenschaft erst mit dem Tod.

'And now his watch has ended.'

6. Die Schwächen
War immer alles perfekt? Nein, natürlich nicht. Die Serie litt gerade im späteren Verlauf unter großen, qualitativen Schwankungen. Zwischen der vierten und der siebten Staffel sind viele Leute ausgestiegen, weil ihnen die Serie zu lapidar geworden war, eine Meinung, die ich damals in Teilen nachvollziehen konnte. Es gab das große New Changeling-Debakel, das für mich den ersten Nagel im MLP-Sarg darstellte. In der achten Staffel nahm die Serie eine Entwicklung weg von den sechs Heldinnen erster Stunde hin zu neuen Hauptcharakteren, die für mich das damals endgültige qualitative Todesurteil war, und diese Meinung halte ich bis heute - Glücklicherweise sind genannte, neue Hauptcharaktere in Staffel 9 wieder zu einem erträglichen Beiflimmern degradiert wurden. Viele Folgen sind mittlerweile ganz offen nicht gut bishin zu grottenschlecht - Diese Statistik war früher besser. Auf Deutsch geht die Serie -  
Sei es Staffel 1 oder 9 - gar nicht. Unter keinen Umständen. Und das ist hier keine O-Ton-Anime-Puristen-Sache, es ist tatsächlich so, dass das Studio der deutschen Vertonung sich der Bronies weder bewusst war noch es sich für sie interessierte, weswegen ihr Anspruch da liegt, wo Deutschland alle seine Kinderserien ansiedelt - So einfach und unschuldig wie nur möglich für unsere doofen Kinder. Die komplette Dialogstärke, ganze Plots, Charaktere und Geschichten werden von der deutschen Vertonung zerstört und pervertiert. Ich habe nie wieder eine Serie erlebt, die unter einer deutschen Sprachfassung derartig litt wie Friendship is Magic. Es GIBT gelungene deutsche Lieder, sicher - Aber tut euch einen Gefallen und versucht es gar nicht erst. Englisch. Das machte es leider gerade hierzulande immer nicht einfacher, Leuten klar zu machen, warum diese Serie nicht nur für Kinder ist - Allein das Intro steht schmerzhaft für diese Hürde. Original. Die Italiener gewinnen.  
Apropos Original - Dass Hasbro über neun Staffeln lang das Intro so gut wie überhaupt nicht geändert hat, vor allem den Song, ist eine der Hauptkritiken an der Serie, weil der Song leider sehr... nun ja, kindlich ist.

Friendship is Magic hatte und hat viele Schwächen - Doch es konnte sich immer wider fangen und von Tiefpunkten erholen, so dass es mich nach einer etwa zweijährigen(!) Pause ebenfalls wieder dafür gewonnen hatte, die achte und neunte Staffel nachzuholen. Ich bereue es ganz und gar nicht. Denn den vielen, berechtigten Kritikpunkten an der Serie stehen mindestens ebenso viele außergewöhnliche, starke Pluspunkte gegenüber, die man sonst einfach nirgendwo sonst findet - Diese Liebe zum Detail. Der fantastische Humor. Das Level an Bewusstsein für die Fans. Man kann Friendshipis Magic einen Großteil seiner Schnitzer verzeihen. Zumindest ich kann das.

7.Vorurteile
Zuerst der Elefant im Raum... der Grund, warum man die Bronycommunity vor allem im Internet von außerhalb eher kaltschnäuzig und verächtlich betrachtete - Clopping. Rule 34 - Wenn etwas existiert, existiert Pornografie davon
Ja,es gab und gibt eine große Pornografie-Szene in MLP. Ja, es gibt Leute die kleine Cartoonponies sexualisieren. Nein, das ist NICHT der Hauptteil der Bronies - Nicht einmal ansatzweise 10 %. Diese Leute haben in der Öffentlichkeit des Bronytums keinen Platz, werden aber gemeinhin akzeptiert, wenn sie das was sie glauben tun zu müssen im stillen Kämmerlein machen - Leben und Leben lassen. Finde ich es ekelerregend? Ja. Aber jedem das Seine. 90 % der Bronycommunity hat nichts, aber auch gar nichts mit einer Sexualisierung zu tun, da hört es dann wirklich bei herbeigedichteter, romantischer Liebe zwischen Fan-Favoriten auf.

Das Erste, was einem in den Sinn kommt wenn man hört, dass ein erwachsener Mann My little Pony mag, ist bei den meisten unweigerlich - Schwul. Doch laut einer großen Studie unter vielen Bronies geben nicht einmal 5 % aller Befragten an, homosexuell zu sein - Und darunter waren auch viele Frauen. Stimmt also offenbar nicht. Auch der Vorwurf der Pädophilie, der mir öfter als mir lieb wäre zu Ohren kam, lässt sich an keinem einzigen Fall in neun Jahren bestätigen. Man wird wohl einfach akzeptieren müssen, dass diese Serie irgendetwas hat, das hunderttausende Erwachsener für sich einnahm - Trotz der ursprünglichen Zielgruppe. 

Auch wird oft verwechselt, was Bronies eigentlich lieben - Wir sind Fans der vierten Generation MLP, Friendship is Magic. NICHT die drei furchtbaren Ponygenerationen zuvor, die tatsächlich nur eindimensionale Kitschkack-Ponygrütze waren. NICHT die widerwärtig-abartigen Fillys, die ihr überall in Läden findet und die FiM-Blindbags leider (natürlich) nicht verdrängen konnten. Unsere Leidenschaft gilt Friendship is Magic und Equestria, denn diese Welt ist es, die uns alle anspricht. 

Was viele, mit denen ich gesprochen habe, für sich als K.O.-Kriterium benannten - "Es sind Ponies!"
Ja, es sind Ponies. Aber sie sind Analogien für unsere menschliche Gesellschaft, wie sich in der Serie immer wieder zeigt - Es gibt Großstädte, Technik, Fahrzeuge und die selben Probleme wie wir sie haben. Der einzige Unterschied ist, es ist eine Fantasy-Welt mit Zauberponies. Blendet man ihre Rasse erst mal aus wird man feststellen, wie kreativ und gewitzt das eigentlich alles ist. Man denke nur mal an Serien wie South Park, Rick & Morty, Adventure Time oder Ducktales - My little Pony spielt in dieser Liga. Mindestens. Alles, was es von dir fordert ist, dass du ihm einen kleinen Vertrauens-Vorschuss gibst und deine Vorurteile vergisst. Sei tolerant, zu dir und zu anderen. Sei kein Schubladendenker. 
Du bist besser als das. Du musst es nicht mögen.

Aber du kannst versuchen, es zu verstehen. 


8. Abschließendes
Mit diesem langen, hoffentlich nicht zu langen Beitrag wollte ich das Thema überfälligerweise endlich für meinen Blog einführen, um regelmäßiger darüber schreiben zu können. Aber ich wollte auch einen Aufklärungsversuch starten, für Freunde und Bekannte, aber auch für Fremde, die heute noch nicht wissen, was ein Brony eigentlich ist. Ich hoffe, ich konnte ein wenig Historie vermitteln. Ich bin tatsächlich noch nicht ganz fertig mit der letzten Staffel, aber ich weiß, dass sie nicht das Ende sein wird. Ja, die Serie ist beendet und der Bronyhype ist in den letzten Jahren auch stark zurückgegangen - Unsere Hochzeit liegt hinter uns. Aber die, die bleiben, sind die wahren Fans, die von FiM für ihr Leben geprägt wurden. Und die werden immer fortbestehen. 

Für alles, was Friendship is Magic mir gegeben hat - Danke.
Dir, der du diesen Beitrag gelesen und vielleicht einen Gedankenanstoß für dich mitgenommen hast - Danke





Liebe Prinzessin Celestia,
heute habe ich gelernt, dass Freundschaft noch immer faszinieren kann. 
Egal, wie alt man ist. Egal, welchen Geschlechtes man ist. Egal, was andere Leute davon halten. 
Für manche Sachen ist man einfach nie zu alt, und ich denke, eine dieser Sachen ist Magie. 

Dein treuer Schüler,

- Yoraiko







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