Samstag, 5. September 2020

Die 33 besten Spielecover aller Zeiten (Finde ich!)

 

 


Als ich den Beitrag über die in meinen Augen 40 besten Filmplakate fertig getippt hatte, war klar - Diesem Gedankengang muss ich mich auch in anderen Medien widmen, welche einen besonderes Augenmerk auf ihr Marketing-Aushängeschild legen. Videospiele sind eines dieser Medien, doch es gibt im Coversegment ein paar essentielle Unterschiede zum Film.

 

- Die grafische Pracht, ebenso wie der Ideenreichtum und der Selbstanspruch an Videospielecover liegt im Schnitt deutlich niedriger als das bei Filmplakaten der Fall ist. Das Videospiel als marketingfähiges Medium ansich ist ja noch recht neu, so dass auch erst seit zehn, fünfzehn Jahren anständige Trailer erscheinen, und das merkt man auch an den Covern. Ein weiterer Grund wird sein, dass Filmplakate sowohl in Städten, als auch an Kinos und auf Filmwebsiten als Ersteindruck des Filmes hoch gehandelt und permanent ausgestellt werden. Spielecovern wird im Vorfeld viel weniger Aufmerksamkeit zuteil, und selten haben sie die selbe Aufgabe, Interessenten hinzuzugewinnen. 

 

- Es ist viel, viel schwieriger, saubere Bilder von Spielecovern zu bekommen, die nicht zu allen Seiten zugepflastert sind mit Logos, FSK-Hinweisen, Schriftzügen und Untertiteln. Auch das mag nicht unschuldig daran sein, dass Spielecover noch so stiefmütterlich behandelt werden, wohingegen Filmplakate fast immer auch als reine Grafik verfügbar sind, und sich somit auch deutlich häufiger als Poster eignen. 


Ich persönlich konnte in der Summe dieser Fakten feststellen, dass die Spielecover, die ich ausgewählt und zu der Collage oben gestaltet habe, mich deutlich weniger 'überwältigen' als ihre Filmpendants. Die meisten davon finde ich nur 'Recht gut' aber besser wird es in diesem Medium eben noch nicht. Oh well


Ich habe versucht, die Plakate nun in einer sinnvollen Ordnung nacheinander zu präsentieren, allen voran in der Reihenfolge meine Zuneigung zu ihnen. Zum einen oder Anderen habe ich etwas zu sagen, sehen wir also gleich rein.

 

 

The Last of Us: Part II

Wenn ich mich entscheiden müsste, welches Spielecover die goldene Medaille mit nach Hause nimmt und mir besser gefällt als alle Anderen, wäre es dieses. Ellies wutverzerrtes, blutbeschmiertes Gesicht in blaugrauem Farbschema, umgeben von völliger Schwärze und der Titel daneben. Mehr braucht es nicht, und auch diese Liste zeigt zumindest mir, dass Plakate, die sehr nah an einem Charakter dran sind, oft besser aussehen als weite Aufnahmen. Dieses Bild von Ellie hier ist so ausdrucksstark und vielsagend: Es wirkt gewaltvoll, bringt die Rachethematik herüber, zeigt eine aus LoU1 bekannte, doch gealterte Ellie, die zu allem entschlossen ist, der Schriftzug hebt sich perfekt vom Schwarz ab und das Bild ist insgesamt so schlicht in seiner Strahlwirkung, dass es kein Wunder ist, dass man das Spiel in den letzten Wochen schon aus 100m Entfernung in den Regalen der Gameshops und Elektro-Fachgeschäfte erspähen konnte - weil es eben nur Ellies Gesicht ist - Düster, ästhetisch, stark.


 
 
Beyond: Two Souls
 
 
 
Ich bin ja ein leidenschaftlicher Verteidiger dieses Spiels, das für mein Gefühl viel zu unfair niedergemacht wird. Audiovisuell war Beyond seinerzeit ein galanter Brecher, der vielleicht nur einen sehr, sehr langen, interaktiven Film darstellte, in dieser Sparte dafür aber auch alles Andere dominierte. Dieses Cover ist wieder nah dran, verrät nicht genau was es eigentlich darstellt, zeigt aber genug, um neugierig zu machen. Der Schriftzug ist raffiniert und gut lesbar, die Farben sind toll und man erkennt das Cover unter 100 Anderen wieder. 
 
 
 
 
Dead Space 2 & 3


Und auch auf dem theoretischen dritten Platz meiner ganz persönlichen Liste finden wir das Konzept des Minimalismus: Ein einziges Leuchtvisier, das aus der Finsternis ragt. Eine perfekte Versinnbildlichung für das Dead Space-Franchise. Die Schwärze in Kombination mit diesem bläulichen Türkis steht unverwechselbar mit diesem Franchise in Verbindung und ruft in mir melancholische Gefühle hervor, wenn ich daran denke, dass es nie einen vierten Teil geben wird. Das Cover von DS3 ist anders, brachialer, effektheißerischer, gibt aber mit der Weißgrauen Ästhetik im Gegensatz zu dem grauenhaften Spiel selbst immer noch einen starken Eindruck ab. 

Und weil ich schon gefragt wurde, warum Teil 1 nicht dabei ist: Das soll nicht bedeuten, dass Teil 1 schlechter wäre, aber dessen Cover ist eben... eine verdammte Hand.


 
Kingdom Hearts    


Betonung liegt hier auf Kingdom Hearts I, dessen Cover wohl eines der ikonischsten Videospielplakate aller Zeiten ist, und sich auch heute noch so wunderschön ansehen lässt, dass der Schluss nicht schwer fällt, dass diese Reihe eine der ersten und bis heute konsequentesten darin war, ihre Spielecover nicht nur als leblose Hüllenhaut zu behandeln, sondern als Kunstfläche. Fast alle KH-Cover sehen mindestens exzellent aus. Auch wenn keines an den fantastischen Erstling herankommt, gefallen mir persönlich auch KH3, KH2 so wie KH2.8 sehr, sehr gut. 
 
 
Mahoyo: Witch of the Holy Night


Der notwendige Underdog und Nischentitel, den ich in jeder Bestenliste dabei haben muss. Eine bis heute immer noch nicht vollständig ins Englische übersetzte Visual Novel von Type Moon (Fate/Stay Night, Tsukihime, u.a.) die optisch und musikalisch mehr einem hochwertigen Kunstband ähnelt als die meisten anderen Visual Novels die ich erlebt habe. Der Zeichenstil und die Hintergründe von Mahoyo sind so sauber und weich, dass auch dieses einfache Plakat mit den drei Hauptcharakteren ohne jeden unnötigen Firefanz stark heraussticht.



 Steins;Gate & Steins;Gate 0


Selbstverständlich kommen so einige Titel in dieser Liste wieder aus Japan, da kommt man eben nicht drumrum, wenn man optisch außergewöhnliche Spielecover sammelt. Die Sci-fi-Zeitreisenovel Steins;Gate konnte den bekannten Zeichner huke für sich gewinnen, und damit auch seinen absolut unverwechselbaren optischen Stil mit klaren kannten, starken Farben und weißen Augen. Das glühend-rote Cover von Steins;Gate Zero finde ich besonders ausdrucksstark.

 

 

 Mirrors Edge Catalyst 

Es war wirklich ein Jammer, wie seelenlos sich der zweite Teil spielte, denn das neue Design von Faith, die Filmsequenzen, die offene Welt, die Grafik und viele Kleinigkeiten waren um so vieles verbessert wurden. Doch der Funke wollte nicht überspringen. Bei einem so starken Cover jedoch springt bei mir ein ganzer Motohr an, breitgezogen, einprägsam, aussagekräftig. 



Journey


Journeys Cover versinnbildlicht des Sinn des gesamten Indie-Spiels: Es gibt nur ein Ziel, nur einen Orientierungspunt, nur eine signifikante Stelle: Das Licht auf dem Berg in der Ferne.




Catherine


Wer auf der Suche nach kuriosem Japano-Quatsch gemixt mit sexueller Brisanz und grotesker Kreativität in seinem Videospiel ist, der geht zu Catherine, die liefert, was sie auf allen Covern verspricht.



God of War III


Minimalismus, stark rangezoomt, klare Farben. Nicht vergessen. Es funktionert.




Transistor


Dieser wundervolle Indie-Hit nennt einen außerordentlich eigenständigen Stil sein eigen, der zusammen mit der Dramaturgie und dem herbstlichen Farbspiel auf dem Cover zur Blüte gebracht wird. Ich liebe Transistors Optik, welche geradewegs aus einem hochwertigen US-Comic stammen könnte.



Child of Light

Child of Light hat optisch vor allem mit kalten Pastelltönen von sich reden gemacht, und keiner hat je bezweifelt, dass das Spiel eine Augenweide ist. Dieses Cover schickt sich an, wie auch der Rest des Spiels, ein Bilderbuch zu imitieren, und das funktioniert ganz fabelhaft.



Far Cry 5


Far Cry hst sich immer, trotz der inhaltlichen flachheit, etwas mehr Mühe mit seinen Covern und den durchgeknallten gegenspielern darauf gegeben. Und während ich den fünften Teil noch nicht einmal gespielt habe(!!) empfinde ich diese 'Das letzte Abendmahl'-Referenz als grandios. Dieses biblische Motiv zu zitieren geht eigentlich nie schief.




Horizon: Zero Dawn

Dies' Cover gefällt mir deutlich besser als das Standard-Cover, es erinnert mich an das True-Detectives-Intro, rückt die Mecha-Saurier in den Fokus und verbindet dennoch Protagonistin Aloy mit einem bildschönen Hintergrund.


Dark Souls III

Ein sehr spezielles Dark Souls III-Cover, das auch nur hier ist, weil die tiefere Bedeutung im Bezug auf das Ende des Spiels so befriedigend ist.



Nier: Automata

Die Nier Automata-Plakate haben finde ich das Problem, dass LoU2, GoWIII oder auch Beyond Two Souls eben nicht haben: Sie sind zu weit herausgezoomt und lassen das Bild so weniger kräftig und prachtvoll wirken. Der Zeichenstil ist nicht ganz meins, dennoch sind die Motive ikonisch und heben sich von der Masse ab. 



Injustice 2

Schwarzgoldene Götter unter uns.









Ehren-Erwähnungen:

 

Life is Strange

Max mag hier irritierenderweise vollkommen anders aussehen als im Spiel, aber die Idee mit dem Foto hat damals großen Eindruck gemacht. Außerdem scheint die Notizbuch-Ästhetik des Spiels durch.



Pokemon Gelbe Edition

Name a more iconic gaming cover.






Doki Doki Literature Club

Hier kommen wir schnell in Spoilerterritorium, aber sagen wir einfach, dass dieses Cover weniger wegen seinem Aussehen, sondern mehr wegen seiner wirkungsweise im Spiel hier ist. Hihi.




Fire Emblem: Fates

Alle Charaktere so stimmig auf ein Cover zu bekommen ist für ein Fire Emblem-Spiel sicher keine leichte Aufgabe. Schade, dass es dadurch so breitgezogen ist und deswegen auf kein Cover wirklich drauf passte.








Das waren meine Picks. Sollte ich in ein paar Jahren genug neue Covcer haben, schreibe ich sicher auch wieder einen neuen Beitrag. Und nun auf, auf zu den Bildern des Anime-Segments aus Fernost! 



- Yoraiko












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