Donnerstag, 6. Februar 2020

Durchgelesen - Friendship is Magic Comicserie Volume 9





Als langjähriger Fan von Friendship is Magic und als Brony war es mir nie ein Geheimnis, dass die Comicserie, welche sich dem Kanon der Serie (Zum Glück) widersetzt und My little Pony für die 'älteren' Fans darstellt, mit komplexeren, düstereren und oftmals auch qualitativ hochwertigeren Geschichten. Einmal abgesehen von den zumeist wunderbaren Zeichenstilen. Die ersten paar Volumes waren vor Denkbloggade und die werde ich auch nicht mehr reviewen, aber Band 9, den ich übrigens nach Band 11 gelesen habe, lockte mit seinem besonderen Cover und einer etwas größeren, bandüberspannenden Geschichte. Während die meisten Comics sich auch für Neueinsteiger eignen, würde ich grundsätzlich empfehlen, zuerst die Serie möglichst weit zu konsumieren.Vor diesem Band ist zudem 'Feindschaft ist Magie' fast zwingend zu genießen, da er inhaltlich auf diesem aufbaut.

Der ganze neunte Band ist gefüllt von einer Geschichte, wie man sie in der Serie als Staffelfinale bezeichnen würde - Ohne die Oberflächlichkeit des Fernsehformates mitzubringen. Es ist eine Non-Canon-Alternativerzählung um den Charakter Sombre, die gut aufzeigt, warum die Comics alles in allem eigentlich das überlegene Friendship is Magic-Medium sind. Der Band ist einer der Stärksten der Serie für mich und fabelhafte Fantasy-Konkurrenz. Ein wichtiger aspek dafür ist natürlich, dass die Zeichnungn von Le Andy Price stammen. 

Die Stärke und Tiefe dieses außergewöhnlichen Bandes trat bei mir noch deutlicher zu Tage, weil ich sie wenige Tage vor dem Serienfinale gesehen habe und beide Handlungen ähnlich aufgebaut sind und funktionieren. 

Sombres Charakter hat in 'Friendship is Magic - TV' nie existiert - Bei seinem ersten Auftritt in Staffel 3 war er buchstäblich nur eine grenzdebile Lache, bei seinem (unnötigen) Revival in Staffel 9 ein stereotyper Bösewicht mit Machtfetisch. In den Comics war das anders - Da gab man ihm (verschiedene) komplexe Hintergrundgeschichten,von denen die potenteste aussagt, dass er ein Mitglied der sogenannten Umbrum, einem alten, unheilbringenden Volk von Schattenponies ist. Hier ist sein Charakter gut aufgebaut gewesen, sowohl in Feindchaft ist Magie als auch nun in Band 9 der Hauptserie. 

Wie in Staffel 9 des Cartoons sammelte Sombre bzw. seine Kindheitsfreundin Radiant Hope verschiedene 'Ex-Schurken' zusammen, um mit ihnen einen gemeinsamen Angriff auf das Kristallkönigreich zu starten. So seltsam ich die Auswahl der Villains abgesehen von Chrysalis auch fand so sehr schätzte ich diese B-Liga der bösen Nebencharaktere. Bei Chrysalis merkte man auch einfach wieder deutlich, dass sie der intelligente Kopf des Ensambles ist und Sombra die Stirn bieten kann - Entsprechend hat es mich gefreut, dass sie über die Umbra Bescheid wusste und am Ende rechtzeitig Leine gezogen hat - Ihr Arc im Comic bleibt also für meinen Stand weiterhin offen und ich bin gespannt, wie es da weitergeht.

Die ganze Beziehung von Sombra und Radiant Hope ist auf so vielen Ebenen unheimlich schön - Sie ist ein nachvollziehbar geschriebener Charakter, der endlich auch mal kompromisslos zu ihrem Freund hält, auch wenn dieser eben ein böses Monster ist - Ich fand es war wirklich viel wert, dass Radiant Hope Sombra nicht bei seinen ersten Missetaten schockiert den Rücken kehrt, sondern einfach die Schultern zuckt - Versteinert er die Prinzessinnen eben. Sperrt er die Mane Six eben ein. Er ist böse, na und? Er ist trotzdem ihr Freund, und sie untersützt ihn, auch wenn sie nicht alles gut findet, was er tut. Das ist eine moralische Grauzone die so schwer darzustellen ist, und dann auch noch in diesem Kontext, dass mir das durchaus Respekt abgerungen hat. Und am Ende? Da ändert sich Radiant Hopes Einstellung natürlich und sie rüttelt Sombra wach - Sie gibt ihn nicht auf sondern wäscht ihm so lange den Kopf, bis dieser zu sich kommt und tatsächlich sinnvoll reformiert und begnadigt wird - Mit ebenso sinniger neuer Quest um einen Quasi-Kill ungeschehen zu machen. So geht man respektvoll mit einem Antagonisten um, der mehr Beweggründe als HURRDURRMACHT hat, so kann man ihn reformieren und so kann man seine Geschichte abschließen. Und in der Serie? Da wird er von den Atomar Six in winzig kleine Fetzen zerstrahlt. Glorreich. 

Die Umbra waren vor allem zeichnerisch sehr cool und erfrischend - Ein Kritzeltusche-Aquarell-Look, der einen harten Kontrast zum Pastell-Pony-Universum darstellt und sich effektiv einprägt. Am Anfang wurden die Umbra so sehr süß, am Ende unheimlich verstörend dargestellt - Viel zu krass für eine Kinderserie. Herausstehende Zähne, dürre Gliedmaßen, keine Chance. Gut, dass wir den Comic haben, in der Serie wäre so etwas nicht möglich, da Kinder noch Jahre später Albträume davon hätten.

Ihr Schicksal und ihre Hintergrundgeschichtesind besser und durchdachter, als es irgendeine Geschichte innerhalb der Fernsehserie war - Stellten sich ihre Motivationen auch nicht schrecklich kreativ dar, so wurde am Ende doch auf eine lebenswürdige Art und Weise mit ihnen umgegangen - Sie wollen nur schaden, also sperrt man sie wieder alle zusammen in ihr altes 'Zuhause'. Kann man verantworten. 
Und was machen Prinzessin Celestia, Luna und Discord im Finale der Cartoonserie mit Hauptzielgruppe Mädchen 4 - 10? Versteinern ihre drei Antagonisten bis in alle Ewigkeit mit einem Lächeln. Hach ja, Vergleichswerte. 

+ Extrapunkte für eine weitere, gelungene Pinkie Pie-Pennywise-Anspielung, die man mittlerweile auch schon fast mit zwei Händen zählen kann.
+ Extrapunkte dafür, wie auch hier genau wie im Finale der Serie viele Nebencharaktere zusammengebracht wurden, um dem Bösen zu trotzen
+ Die Zeichnungen, so muss ich nochmal erwähnen, warenden ganzen Band über auf höchstem Top-Niveau, detaillierte Charaktere, facettenreiche Emotionen und die Umbra. Priceless, Andy Price.

Fazit
Band 9 eignet sich, leider erst nach Feindschaft ist Magie 1, definitiv als Einstieg in die Comicserie - Man bleibt hier verschont von schlechteren Zeichnern, irrelevanten Alltagsanekdoten und undurchdachten Episodenplots, stattdessen bekommt man auf 40 - 50 Seiten eine solide und tiefergehende Fantasygeschichte geboten, die für Freunde von Friendship is Magic kaum einen Wunsch offen lässt. Mit vielen Fan-Favoriten. War toll. Gerne wieder. Top Ebayer.


8/10 Freundschaftsbücher für Freundschaft ist Magie 9
 

- Yoraiko














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