Sonntag, 5. Januar 2020

Denkbloggade 2019 - Ein Rückblick & Denkbloggade 2020




Schon seit vielen Jahren möchte ich mich irgendwie selbst ausdrücken. Kreativ, aber vor allem schreiberisch. Für dieses Bedürfnis habe ich mir immer die verschiedensten Ventile gesucht - Kleine Kurzgeschichten, experimentierfreudige Schulaufgaben, Reviews in verschiedenen Foren. Aber das reichte mir nicht, denn diese Auswüchse meines Dranges mich zu entfalten waren unbeständig und verschwendet. 

Irgendwann Ende 2018 hatte ich erstmals die Idee, einen Online-Blog zu eröffnen - Das ist doch kostenlos und simpel, und theoretisch auch öffentlich - Wie ein cooles Tagebuch. Zuvor hatte ich lange Zeit lediglich den Gedanken eines eigenen Youtube-Channels, auf dem ich so manchen Inhalt ausbreiten und so vielleicht andere Menschen erreichen könnte. Das scheiterte jedoch immer und immer wieder an Punkten wie meinem fehlenden Aufnahme-Equpiment, meinem Unwillen mich vor Kameras zu setzen oder auch dem Überangebot auf Youtube in fast jedem Themengebiet, das mich interessierte. Aber ein Blog? Das erschien simpel. Dafür musste ich keine große Motivation aufbringen, die bei mir ohnehin in jeder Lebenslage Mangelware ist.

Bis zum Juli 2019 aber hat es dann doch gedauert, bis ich das Vorhaben in die Tat umsetzte. In den Monaten zuvor war mir der Gedanke immer wieder durch die Synapsen gewandert, aber ich schob ihn vermehrt lediglich mit 'Mach ich demnächst irgendwann' beiseite. Aber mein 25. Geburtstag nahte, ein ziemlich einschneidendes Alter für einen noch 'Jungen Erwachsenen', der in seinem bisherigen Leben nichts, aber auch gar nichts von dem erreicht hat, was er wöllte und vielleicht könnte. Also recherchierte ich etwas und kam auf Blogger, den Service der mir bot, was ich damals brauchte:

Einen einfachen Baukasten, ohne große Barrieren oder Lernkurven, mit dem ich sofort loslegen und tun konnte, was mir am meisten lag: Schreiben. So ziemlich jeder Online-Ratgeber riet mir von den Blogger-Services ab - Es lohne sich vor allem auf lange Sicht, seine eigene Website aufzusetzen und zu programmieren. Das koste zwar etwas und sei aufwändiger aber weniger beschränkt. Während ich an einem solchen Berg an Arbeit damals wie heute genau so wenig Interesse habe wie an Kosten für etwas, das mir noch auf absehbare Zeit keinen Pfennig einbringen wird, fehlt mir schlichtweg auch das nötige Know-how für eine eigene Website. Oder die Zeit, mich damit auseinanderzusetzen.

Googles Blogger erschien mir wie ein guter Kompromiss, auch wenn ich leider mittlerweile schon zu genüge die Nachteile eines so veralteten, nicht mehr ganz zeitgemäßen Services festgestellt habe: Die Möglichkeiten zur Einrichtung und Gestaltung meines Blogs waren und sind extrem begrenzt. Ich kann nicht so einfach ein ansprechendes Design entwerfen, es gibt keinerlei Möglichkeit, mich per E-Mail informieren zu lassen wenn unter irgendeinem Artikel ein Kommentar gepostet wird, von individuellen Klickzahlen pro Artikel wollen wir gar nicht sprechen und mein Maskottchen da so halbwegs passend in den Banner zu bekommen war ein einziger Krampf. Allgemein musste ich feststellen, dass Blogger nunmal nicht für Webseiten gedacht ist, sondern für, nun ja, kleine Tagebücher. Also musste ich viel tricksen, um alles irgendwie anzupassen - Eigentlich selbstverständliche Sparten wie die Themenkategorien/Ein Ordnungssystem, ein Steckbrief, eine Startseite und dergleichen gibt es nicht, also habe ich daraus einfach neue Artikel gemacht und diese Mittels Blogger als verlinkte Seiten oben eingebunden. Die Suchfunktion ist schrecklich rudimentär und war schon Anno 2008 heillos überholt, die Tatsache, dass ich nicht mehr und freier Bilder oder Farben ins Design einbinden kann ist frustrierend und allgemein merkt man denke ich doch an allen Ecken und Kanten, dass Denkbloggade wie ein Baumhaus notdürftig und mit vielen unsauberen Stellen zusammengezimmert ist. Aber es ist für mich derzeit immer noch die Beste (Und Einzige) Möglichkeit einer barrielosen und ungezwungenen Plattform. Sollte ich jemals irgendwie etwas Eigenes aufziehen können, wird der Aufwand alle Artikel zu übertragen biblisch sein, aber bis dahin vergeht auch nochmal eine lange Zeit, wenn überhaupt.

Thema Monetarisierung/Werbung: 
Idealerweise würde ich mit diesem Blog auch noch ein paar Kröten verdienen, und sein es nur vier oder fünf im Monat bei den derzeitigen, noch mageren Aufrufszahlen. Das geht idealerweise etwa mit geschalteter Werbung links und rechts, und das habe ich auch probiert, aber Google ist da sehr fummelig - Ich habe es ein paar Mal versucht, ohne Erfolg, teilweise sagte man mir meine Seite wäre nicht für eine Monetarisierung geeignet, teilweise funktionierte es einfach nicht. Bis ich keine Lust mehr hatte und es aufgab. Zunächst war ja erst einmal wichtig, ein Fundament aufzubauen. Ich denke, dieses Fundament steht so langsam, und so werde ich die Monetarisierung 2020 nochmal in Angriff nehmen. 

Thema Bildrechte:  
Vielen in meinem Bekanntenkreis ist das vielleicht gar nicht so bewusst, aber mein Blog ist rechtlich wohl leider nicht einwandfrei - Die Bilder, die ich stets in vielen Artikeln wie Reviews einfüge, weil man das einfach machen muss wenn man einen ordentlichen Artikel mit Anschauungsmaterial haben will, sind natürlich nicht genehmigt - Es ist eine rechtliche Grauzone und in dem Ausmaß wie ich es praktiziere höchst bedenklich, SOLLTE ich monetarisieren. Zumindest glaube ich das. Wie ich mit Verlinkungen, Bildrecht und ähnlichen Themen 2020 umgehe wird sich bald zeigen, wenn ich mich nochmal eingehend in das Thema eingelesen habe. 

 Rückblick:
Im Juli habe ich 40 Artikel veröffentlicht, wow. Das sind etwa 1,3 Artikel pro Tag. Im August waren es immerhin noch 32 und im September ging es dann mit 16 deutlich runter. Das liegt aber nicht unbedingt an meiner gesunkenen Motivation: Sondern daran, dass ich im Juli und im August diverse alte Beiträge, Texte und Reviews aus den verschiedensten Quellen recycelt und in Denkbloggade gepostet hatte. Dieser Vorrat war eben irgendwann aus. Mittlerweile bin ich so bei +- 15 Beiträgen im Monat, und das ist im Grunde auch ausreichend wenn man bedenkt, dass das ein Beitrag aller zwei Tage ist. Für Blogstandards habe ich ohnehin exorbitant viele Beiträge, was aber eher daran liegt, dass ich meinen Blog anders nutze als die Meisten.

Dass ich nicht noch mehr schreibe liegt nicht daran, dass ich nichts zu sagen hätte - Ganz im Gegenteil. Es ist ein wenig frustrierend zuzugeben, dass in meinem Archiv allein jetzt noch etwa 30 - 40 Artikelthemen rumliegen die darauf warten geschrieben zu werden und über die ich sprechen möchte - An die ich mich aus Motivations-, Zeit-, oder Konzentrationsmangel aber noch nicht herantraue. Und die Tatsache, dass ich alleine mit zeitaktuellen Themen wie Reviews von Dingen die ich konsumiere schon den Blog füllen könnte macht es noch schwerer, Zeit für die 'älteren' Themen freizuräumen. Allgemein wiegen die Reviews und popkulturellen Themen mittlerweile die ernsten und nachdenklicheren Dinge weit aus. Ein Freund sagte mir, ich solle mich auf Letztere konzentrieren, weil die ein Alleinstellungsmerkmal wäre, wohingegen Reviews einfach jeder schreiben könne. Da gebe ich ihm recht. Aber etwas Anderes ist auch wahr - Diese ernsten, ausgedehnten und wohlformulierten Gedanken kosten enorme Zeit, Kraft und Konzentration. Ressourcen, die ich neben einem Vollzeitjob, mittlerweile gekündigtem Nebenjob, Freunden und meiner raren Freizeit nicht immer habe. Da mal ein kurzes Review von irgendetwas zu verfassen oder über ein Videospiel zu reden geht schneller, wenn man den Blog unbedingt weiter befüllen will.

Es ist eine ungesunde und billige Einstellung, Masse über Klasse zu stellen, ich weiß, aber auch das ist etwas, das ich 2020 zunehmend angehen will. 

Meine Freizeit ist insofern ein gutes Stichwort, als dass sie seit Juli 2019 zu erheblichen Teilen in diesen Blog fließt. Immer weniger Zeit finde ich für meinen Konsum, der mich früher ausgemacht hat - Videospiele, Anime, Cartoons, Filme, Bücher. Ich will nicht unproduktiv sein. Ich muss immer irgendetwas machen. Und wenn ich dann dochmal was konsumiere, muss danach ein Review her. Es ist ein Teufelskreis. 





Lohnt sich Denkbloggade? - Ein Zwischenfazit
Aber ist es das wert? Nach einem halben Jahr Denkbloggade ziehe ich ein erstes Resume und antworte: Jain. Denkbloggade hat nun, nach sechs Monaten, 5400 Klicks. Das ist absolut gar nichts, vor allem da viele davon von mir und meinen Bekannten stammen. Niemand kennt den Blog. Niemand liest den Blog. Was normal ist - Ich habe noch keine große Werbung dafür gemacht. Aber wo sollte ich das auch tun, so ganz ohne Reichweite? Wäre ich eine Person des öffentlichen Lebens, ein Youtuber oder könnte irgendetwas ganz Tolles, könnte ich den Blog im nu promoten. Aber als niemand ist das schwer, vor allem wenn man so themenbreit aufgestellt ist.

Es gab eine Fixpunkte, an denen Denkbloggade etwas mehr Aufmerksamkeit bekam - Da war zuerst das Animagic 2019-Feature, das ich auch mit einigen Cosplayern geteilt hatte, welche den Link wiederum mit ihren Followern teilten. Ein plötzliches Plus von 1000 Klicks und ein erstes In-Erscheinung-Treten im sehr, sehr kleinen Rahmen. Nicht ganz so 'hohe' Wellen, dafür deutlich härter ein schlug ein weiterer Messebeitrag, der Bericht über die CGC Leipzig, wenn auch eher, weil die wenig sympathischen Verantwortlichen öffentlich auf Facebook mit einer unglaublichen Ignoranz ihrer Außenwirkung gegenüber und einer beeindruckenden Starrsinnigkeit meine Verwendung ihres wundervollen Paint-Logos strafrechtlich verfolgen wollten - Und dafür ungewollt die bestmögliche Werbung für Denkbloggade machten. Der Witz ging wohl auf sie.

Ansonsten konnte ich in jüngerer Vergangenheit ein erhöhtes Interesse mit englischen Artikeln verbuchen, die ich über vielbelebte Plattformen wie Reddit geteilt habe. Da liegt denke ich auch die Zukunft von Denkbloggade, wenn ich es zu etwas bringen will - Zweisprachigkeit. 

Es bleibt dabei: Viel Werbung oder Aufsehen habe ich bisher nicht erregt, weil es mir weder möglich noch ich besonders versessen darauf war. Zuerst musste das Grundsetting stimmen. Ich habe Beiträge in Foren und auf Seiten wie Facebook geteilt. Dass Denkbloggade bisher quasi keine (neuen) Leser generiert ist für mich aber (noch) in Ordnung, weil die Seite für mich vor allem ein Archiv meines Geschriebenen sein soll, und ich die Artikel wie Gesprächs-Abkürzungen an Freunde und Bekannte schicken kann.
'Hey, was sagst du eigentlich zu Film X?'
'Hier, lies es dir durch.'

Dennoch, 2020 wird das Jahr von Denkbloggade, zumindest hoffe ich das - Ich werde deutlich offensivere Anstrengungen unternehmen, den Blog zu promoten und in die Öffentlichkeit zu ziehen. Neben dem anstehenden Druck von Visitenkarten, einer stärkeren Orientierung hin zur englischen Zielgruppe und einem verbesserten Layout auf das ich gleich nochmal eingehe sehe ich vor allem gespannt auf eine Kooperation mit dem Berufsbildungswerk Leipzig, die schon im Dezember hätte stattfinden sollen, jetzt aber Anfang 2020 in die Tat umgesetzt wird. Die Wellen, die das schlagen könnte sind beträchtlich, und das ist offen gestanden wohl auch die größte Chance die ich für eine lange Zeit bekommen werde. Aber da heißt es Abwarten und Tee trinken. 

Dieses Event möchte neben der Zweisprachigkeit und einer besseren Werbewirkung von Denkbloggade gut vorbereitet werden - Und dafür muss vor allem das behelfsmäßige Layout weiter verbessert werden. 

Denkbloggade soll ein neues Gesicht bekommen - Oder besser gesagt eine verbesserte Formatierung. Damit habe ich unter anderem schon angefangen, indem ich die Kategorien alphabetisch geordnet und den Reiter 'Themengebiete' hinzugefügt habe. Es wird bald noch eine richtige Startseite folgen und die Orientierung für englische Besucher soll angepasst werden. Es steht mir denke ich noch ein weiter Weg bevor ehe ich dort bin, wo ich hin möchte oder gar einmal mehr aus Denkbloggade machen kann als einen Hobby-Zeitfresser, aber ich bleibe dran.

Wenn dieser Blog vor allem eine, große Sache für mich getan hat, dann dass er mir meinen Traum wiedergab - Meinen Traum, mit dem Schreiben irgendwann mal, irgendwie meine Brötchen zu verdienen. 

2019 folgte noch nicht der große Durchbruch, aber ich habe begonnen etwas aufzubauen. Und ich hoffe, dass 2020 ein großer Schritt nach vorne sein kann. Dieses Jahr wird es sich entscheiden - Wenn der Durchbruch bis zu 2021 nicht klappt war es das wohl. Aber auch das werde ich akzeptieren. 

Für jegliches Feedback, ob nun von Fremden oder Freunden, bin ich natürlich dankbar. Dies bitte nicht in die dämliche Kommentarfunktion des Blogs, sondern per Mail an P.ZirkelY@aol.com entrichten.

An dich, ob du nun Freund, Familie, Bekannter, User eines Forums oder  zufälliger Besucher bist und 2019 etwas auf diesem Blog gelesen hast - Hab vielen Dank.

- Yoraiko

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