Mittwoch, 17. Juli 2019

Kurzgeschichte - Her Moon




Her Moon




Sie ist einfach nicht zu kontrollieren. 
Egal was ich sage, tue, oder denke. 
Am Ende ist es doch wieder ihr Wille, der geschehe. 
Und eine biblische Konnotation ist nicht mal unbedingt übertrieben, wenn man bedenkt, wie sie mich fasziniert, inspiriert, ruiniert. 
Sie ruiniert mich jeden Tag. Und das Schlimmste ist, dass sie es weiß. Sie weiß, dass sie mich ruinieren soll. Jeden Tag. Ich möchte weiter von ihr ruiniert werden. 


Melanie tobt auf dem Spielplatz herum, als wäre er ihr Königreich. Ihr Palast, in dem nur sie das Recht hat, zu flanieren. Die Kinder, für die er eigentlich gebaut wurde, werfen ihr erst irritierte, dann interessierte und schließlich amüsierte Blicke zu. Auch das ist jedes Mal das Gleiche. Sie fangen an, mit ihr zu spielen, bemühen sich, mit ihr Schritt zu halten auf Drehrad, Schaukel und Klettergerüst. Keine leichte Aufgabe, mit einer tobenden, ausgelassenen Siebzehnjährigen Schritt zu halten. Nicht für die Kinder, und nicht für mich. Aber wenn meine Freundin auf einem Spielplatz spielen will, dann tun wir eben genau das. Sie lächelt. Und das wiederum bringt mich zum Lächeln. Ich kann nicht anders, als die empörten Blicke der umstehenden Eltern zu ignorieren, und zu ihr auf das Gerüst zu springen. Wie könnte ich sie alleine lassen? Wir sind nur meinetwegen hier. Nur, damit ich lächle. Ich kann nicht anders, als ihrer Mühe nachzugeben und mich weiter von ihr ruinieren zu lassen. Ihr Wille geschehe. 


Wir drehen uns. Ich höre, sehe, spüre sie lachen, sehe in ihre grüngrauen Augen, und habe für einen ekstasischen, verschwommenen Moment vergessen, dass ich auf dieser Welt nichts verloren habe. Sie sieht mir in die Augen, und ich glaube, ihre Finger in meinen Haaren zu spüren. Wird sie mich mit ihren Lippen ruinieren? Oder wird sie mich gewähren lassen? Ich war doch fast so weit. Mein Unterarm pulsiert. Ihr Gesicht ist ganz nah an meinem. Mein Unterarm pulsiert. Ich spüre ihren warmen Atem. Mein Unterarm pulsi


“...t me play among the stars
Let me see what spring is like 
On Jupiter and Mar-”


Meine Hand schnellt zu meinem Smartphone, um den Klingelton zu muten. Dann lange nichts. Das erste, was ich spüre, ist mein dröhnender Kopf. Und Schweiß. Ich bin wieder völlig verschwitzt. Und natürlich… pulsiert mein Arm. 
Als ich schließlich endlich die Kraft finde, die Augenlider zu öffnen, ist es stockdunkel. 


... Maaann… es muss noch mitten in der Nach’ sein… wer zum Teufel ruft mich denn jetz’ an… ?!”


Mir ist speiübel und ich habe das dringende Bedürfnis, mich für die nächsten Stunden über die Klobrille zu hängen, um alles rauszuschmeißen, was mir in Magen und Kopf rumschwirrt. Vielleicht kann ich dann eine Nacht ruhig schlafen. Nach kurzem Überlegen verwerfe ich den Gedanken und greife zum Handy. 


3 verpasste Anrufe von Lilly

Dass meine kleine Schwester mich aus ihrer als Liebe getarnten Überfürsorglichkeit ständig anruft, um sich zu erkundigen wie es mir geht und ob ich in Ordnung bin, ist nichts Neues, diese Uhrzeit aber schon. Habe ich jetzt nicht mal mehr nachts vor anderen Menschen meine Ruhe?! Lilly kam nicht durch, also hat sie mir eine SMS geschickt. SMS… sowas nutzt auch nur noch sie zum Kommunizieren. Ich nehme mir vor, sie kurz zu lesen, nicht darauf zu antworten und es dann nochmal mit Schlaf zu probieren.


nathan siehdir auf keinefall den mondan


Nur diese eine Zeile. Das wars. Und selbst die sieht nicht nach Lilly aus. Die achtet doch immer strengstens auf Groß- und Kleinschreibung. Den Mond? Warum in aller Welt sollte ich mir um drei Uhr morgens den verdammten Mond ansehen?! Hat sie was getrunken? Nein quatsch, Lilly trinkt nicht…


Gerade, als ich das Ganze als dummen Streich abtun will, merke ich, dass mein Spamfilter eine Zahl zeigt. Ich traue meinen Augen nicht. Steht da wirklich eine 738? 738 Nachrichten?! Ich sehe kurz herein um mich zu vergewissern, dass es sich um einen Bug handelt, aber statt einem Bug finde ich zahllose Handynummern, die ich noch nie zuvor gesehen habe. SMS. 738 Leute haben mir eine SMS geschrieben. Ist das eine neue Art Werbespam? Mit diesem Gedanken im Hinterkopf öffne ich eine der Nachrichten.


Die Nacht ist wunderschön. Sieh hinaus!


Die zweite Nachricht sagt das Gleiche. Die Dritte auch. Die Vierte und Fünfte. Ich bin mir unsicher, was dieser Spam bezweckt, bis mir Lillys SMS wieder einfällt. Verstehe. Das Ganze muss irgendein raffinierter Witz sein, um mich aufzuheitern. Sie hatte schon eine Menge dummer Ideen, aber das toppt es. Um drei Uhr Nachts. Dafür werde ich ihr morgen was


“... Fly me to the Moon
Let me play among the stars
Let me see what spring is like”


Diesmal gehe ich ran.


“Sag mal bist du noch ganz dicht, mich mitten in der-”


“DU DARFST AUF KEINEN FALL RAUSGEHEN, NATHAN!!”


“Was?! Wovon redest”


“ES IST NICHT ECHT, HÖRST DU?! IRGENDETWAS PASSIERT HIER, SIE WISSEN NICHT GENAU WAS, ABER ÜBER ZWEIMILLIARD-”


Der Kontakt bricht ab. Lilly klang verheult, sie hat schwer geatmet, als würde sie gerade einen Hundertmetersprint absolvieren, und da waren noch andere Stimmen, glaube ich zumindest. 


“Das ist NICHT witzig, verdammt!!” 

Was soll dieser Mist?! Ich versuche, meine Schwester zurückzurufen. 


Der gewünschte Teilnehmer ist im Moment nicht verfügbar.


Großartig. Schlafen kann ich jetzt vergessen. Ich ziehe mich an und entscheide mich dazu, kurz rüber zum Späti zu gehen. Ein paar eisgekühlte Getränke und ein überteuertes, belegtes Brötchen sind jetzt das, was ich brauche, und währenddessen werde ich mal versuchen, Lillys Freund oder ihre Mitbewohnerin anzurufen, auch wenn ich mir ordentlich was anhören werden darf. Immerhin hilft mir diese Sache gerade, den nächtlichen Schrecken zu verdrängen…


Ich habe kaum das Haus verlassen, da merke ich, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich wohne mitten an der Haupstrasse, da ist es nicht ungewöhnlich, dass um drei Uhr morgens noch Leute zu sehen sind, aber üblicherweise sind sie sturzbesoffen oder mindestens angeheitert. Die… zehn? zwölf?? Leute, die ich spontan ausmachen kann, stehen einfach nur da und starren zum Himmel. Als wären sie in Trance. Unheimlich. Wie immer halte ich es für besser, jedweder Art von Mensch aus dem Weg zu gehen, und trample einfach an den Schaufensterpuppen vorbei. Eigentlich sehe ich Menschen nie ins Gesicht, und schon gar nicht in die Augen, da meine eigenen stets am Boden haften, aber irgendetwas lässt mich aufblicken, als ich an einer jungen Frau vorbeigehe. Mir jagt es ein Gänsehaut über den Rücken. Sie lächelt ganz verträumt. Nicht die Art lächeln die man zu sehen bekommt wenn man sich höflich vorstellt, die Art, die man sehen kann, wenn eine Mutter ihr Neugeborenes in den Armen hält. Nicht, dass ich davon was verstünde, aber die Gesichter der Personen, die überall mitten auf der Straße stehen, sehen aus, als waren sie nie glücklicher. Aber ihre Mienen sind gefroren. Da ist nicht die allerkleinste Regung. Alle starren sie zum Himmel. Ich bin gerade im Begriff, mich umzudrehen, um mal zu sehen, was denn da oben so interessant ist, als ich von einem Rauschen unterbrochen werde. Der kleine Röhrenfernseher, der beim Späti immer neben der Eingangstür steht, läuft und bei dieser Stille hört man den natürlich überdeutlich. 


Ich setze meinen Weg fort, betrete das kleine, etwas schmierige Geschäft und suche eigentlich nach Alberts gelangweilt dreinblickender Visage. Stattdessen finde ich ihn hinter dem Schaufenster, die Augen bis zum Anschlag geweitet, den Mund zu einem clownsartigen Grienen geöffnet und seine Zunge leicht heraushängend. So langsam beschleicht mich das unangenehme Gefühl, dass hier wirklich irgendetwas nicht stimmt. Um meinen Gedanken zu überprüfen, gehe ich zum Regal neben Albert, nehme mir ein paar Weinflaschen heraus und drehe mich zum Gehen. Nichts.


Hey, Blödmann! Läuft der Schuppen jetzt so gut, dass du Ware verschenkst?!” 


Scheiße, das hat man über die halbe Straße gehört. Am Ende locke ich noch irgendwelche besoffenen Proleten an. 


Nein. Nichts. Abgesehen vom rauschenden Fernseher ist es totenstill. Albert steht da wie eine Salzsäule. Der Anblick hat etwas Hypnotisches, einerseits bin ich verstört, andererseits auch fasziniert. Das Vibrieren in meiner Hosentasche reißt mich glücklicherweise aus meiner Trance. Sonst wäre ich noch so geendet wie Albert. 


Neben mittlerweile 1123 Nachrichten, die sich in meinem Spamfilter gesammelt haben und die alle das Gleiche beinhalten, habe ich eine weitere Nachricht von Lilly.


binauf dem weg. sieh nicht zum mond niczummondnathan libedicjh 


Was hat sie denn nur mit dem Mond? 
Warte… Moment. Ich bin ja nicht der Schnellste, aber kann es sein, dass Albert und diese Spinner da draußen zum Mond starren? Was denn, ist heute eine Mondfinsternis oder so? Na schönen Dank, Lilly… als ob ich nicht wüsste, dass man da nicht direkt reingucken darf. Aber macht einen das so seltsam


Meine Schwester ist auf dem Weg hierher, irgendetwas ist mit ihr nicht in Ordnung und irgendetwas ist mit denen da ganz und gar nicht in Ordnung. Und diese Nachrichten… das ist nicht normal. Mir wird heiß und kalt. Mein Arm pulsiert. Besser erst mal in die Wohnung zurück. Ich habe den Laden gerade verlassen, da kommt mir eine Idee. Ich knie mich zu dem Röhrenfernseher runter und drehe ein bisschen daran herum. 


“... Schneesturm. Ameisenkrieg… ah!”


Es dauert etwas, aber ich hab ein Bild reinbekommen. Spätnachrichten, na bitte! Wenn es irgendein besonderes Naturphänomen gibt, berichtet immer jeder Nachrichtensender wochenlang darüber, als wäre es der Untergang der Welt…
Der Empfang ist nach wie vor alles andere als ideal, aller paar Sekunden fällt das Bild aus und ein lautes Rauschen ertönt. Bis gestern lief die Kiste doch noch einwandfrei…


... st zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar… glicherweise ein erster kont… 
f keinen fall das haus… ond…


So bringt das irgendwie nichts. Neben dem Nachrichtensprecher, der eine lange Nacht gehabt zu haben schien, konnte ich nur ein Bild vom Mond und ein paar Wortfetzen erkennen. Ist wohl wirklich ein große Sache. Na, einmal kurz schielen wird schon nicht so schlimm-


“NICHT, NATHAN!!
Ich erstarre, als hätte mir jemand eine gescheuert. 
Lilly. Sie hat über die halbe Straße gebrüllt. Normalerweise würde sich jetzt einer der Anwohner aus dem Fenster gröhlend beschweren, stattdessen höre ich bis hierhin ihr Keuchen. Zwischen mir und ihr stehen über zwei dutzend Leute, und alle starren sie ekstasisch zum Himmel. Meine kleine Schwester aber ist ein Elendsbild. Mit ihren nur sechzehn Jahren sieht sie aus wie dreissig, sie trieft vor Schweiß und hat tiefe Augenringe. Außerdem ist sie wirklich verheult. 


“Was… Lilly, was zum”
Weiter komme ich nicht, bevor sie zu mir stürmt und mir schließlich um den Hals fällt. 


“Hey, ist ja gut… schon gut…”


“Gottseidank war ich rechtzeitig… Nathan… Gottseidank, Nathan…”
Lilly, die Lilly, aus der nicht mal Hachiko ein Tränchen rausbekommen hat, schluchzt wie ein kleines Kind. Ich streichle ihre Haare und merke, dass sie zerzaust sind und… Blut daran klebt. 


“Sag mir, was hier los ist. Was ist mit dir passiert, und warum hast du Blut”


“DER MOND!”
Unterbricht Lilly mich. Sie löst sich von mir, aber ihre Finger krampfen sich tief in meine Schultern, als sie zu mir aufsieht. 


“Vor ein paar Stunden ging es los. Sie wissen noch nicht, was es auslöst… aber über zwei Milliarden sind schon betroffen, und es werden minütlich mehr. Nicht alle starren… manche werden aggressiv, und-”


“Langsam, langsam!!


Sie bekommt kaum zwei Worte raus ohne zu schluchzen oder stottern.


“Was WAS auslöst?! Wohin starren diese Typen? Was ist mit dem Mond?! Bitte versuch mal, es mir ruhig zu erklären…”


Mit dem letzten Satz schien ich ihren kühlen Kopf reaktiviert zu haben. Sie sah mich ein paar Sekunden lang an, atmete drei mal tief durch und wusch sich das Gesicht mit dem Handrücken provisorisch sauber, ehe sie erneut Blickkontakt suchte.


“Es ist der Mond, Nathan. Irgendetwas macht er. Er macht… das,” sie deutet mit der Hand grob in die Richtung der Starrenden, ”mit ihnen, oder… Schlimmeres.”


“... Das heißt… man wird so… nur, indem man den Mond ansieht?”


Sie schnauft, ehe ihr Gesicht eine Mischung aus Ratlosigkeit, Amüsanz und Angst offenbart.


“Ja, keine Ahnung, es scheint so… aber wie das sein kann... ich weiß nicht… 
das ist total bescheuert!”
Sie lacht, oder schluchzt, es ist nicht zu unterscheiden. Ich sehe die Starrer an, sehe in ihre Gesichter, und stelle fest, dass ich noch niemals zuvor so glückliche Menschen gesehen habe. Doch, einmal… nur einmal.


“Was… sehen die…?”


Lilly zuckt mit den Schultern, und sieht ebenfalls zu ihnen herüber.


“Woher soll ich das wissen? Wahrscheinlich was Schönes, oder? Es muss etwas sein, das sie wie Motten anzieht… vielleicht ein Traum, oder ein Wunsch, oder… oder…”


“Eine Sehnsucht.”
Entweicht es mir hölzern. Lilly hat meinen hohlen Unterton sofort bemerkt, natürlich, sie ist ja auch meine Schwester. Jetzt ist sie es, die mit dem Kopf zusammenzuckt, als hätte ich ihr ins Ohr gebrüllt. Ihre Augen weiten sich und ich kenne die Emotion darin noch aus unserer Kindheit, als sie Angst vor dem Schrankmonster hatte - Panik.


“Nathan. Nein, Nathan… Nathan, sieh mich an. Nathan. 
Sieh mich an. 
NATHAN, SIEH MICH VERDAMMTNOCHMAL AN!!


So hat sie noch nie mit mir gesprochen. Ich kann meine Augen kaum von den glückseligen, erfüllten Mienen der Starrer lösen.


“Es ist nicht echt. Was immer die auch sehen ist nicht echt. Nathan, du willst doch nicht so werden wie die. Du… du bist…”


Was?
Mein Ton ist aggressiver, als ich es vorhatte.
Was bin ich…? Ein einsamer Versager, der Tag für Tag vor sich hinvegetiert und seinen Verlust nicht verarbeiten kann? Ist es das, was ich bin?!”


Sie hat wieder diesen Blick. Ihr Ausdruck zeigt keine Angst mehr, keine Panik oder Erschöpftheit. Nur Mitgefühl. Ich hasse das. 


“Es ist erst zwei Jahre her… Nathan, niemand… niemand erwartet von dir, dass du-”


Jetzt bin ich es, der sie an den Schultern packt.


“Niemand erwartet irgendetwas von mir. Es gibt niemanden, der irgendetwas von mir erwarten könnte. Unsere Eltern sind weg. Melanie ist weg. Ich bin allein. Allein
Ich lebe nicht mehr, ich schlage nur noch Zeit tot. Es ist scheißegal, was mit mir passiert. Niemanden interessierts!”


Meine wunderschöne, wirklich in jeder Lebenslage gut gelaunte und überschwängliche Schwester fängt an zu weinen, mehr als zuvor, bitterer als zuvor. Sie kann kaum sprechen vor hustendem Schluchzen.
Mwich… wüde es inwe.. sieren… Nawan…

Es tut mir weh, sie so zu sehen. Auch wenn ich mir noch so oft sage, dass sie mir egal ist, dass mir alles egal ist, es tut mir weh. Ich schließe sie in eine tiefe Umarmung, die erste seit zwei Jahren, und streichle ihre Haare. Sie erwidert die Umarmung, und ich spüre das Zittern ihrer Hände. Es dauert eine Weile, aber ihr Schluchzen wird leiser, ihre Atmung gleichmäßiger.


“Ich hab dich lieb, Lilly.”

“Ich… ich hab dich auch lieb, Bruderherz…”


Mein Kinn liegt auf ihrer zierlichen Schulter, und ich höre ihr Herz bis hier pochen. Oder… ist das mein Arm? Ich darf Lilly nicht weiter ruinieren. Mein Unterarm pulsiert. Ihr Gesicht ist ganz nah an meinem. Mein Unterarm pulsiert. Ich spüre ihren warmen Atem. Mein Unterarm pulsiert. Meine kleine Schwester liebt mich so sehr… aber sie ist nicht sie.


“Sie… hat mich ruiniert.”


Mein großer Bruder wurde ganz still, und das sanfte Streicheln meiner Haare, das er sich angewöhnt hatte, als wir noch kleine Kinder waren und er mir die Angst vor dem Schrankmonster nehmen wollte, wurde langsamer. Seine Umarmung war fest und innig. Seine Atmung… unhörbar zart. 


Na… than…?”





















Sie ist einfach nicht zu kontrollieren.
Egal was ich sage, tue, oder denke.
Am Ende ist es doch wieder ihr Wille, der geschehe.
Darum ruiniert sie mich auch jetzt wieder so sehr, dass ich weinen muss. Und Lächeln. Vor allem Lächeln.

Wir drehen uns. Ich höre, sehe, spüre sie lachen, sehe in ihre blassblauen Augen, und habe vergessen, dass ich auf dieser Welt nichts verloren habe. Sie sieht mir in die Augen, und ich spüre ihr Finger sanft durch meine Haare streichen. Wird sie mich mit ihren Lippen ruinieren? Oder wird sie mich gewähren lassen? Nein, das wird sie nicht. Nie wieder. Wie könnte ich sie alleine lassen? Wir sind nur wegen mir hier. Ich habe sie hierher gebracht. Ich kann nicht anders, als ihrer Mühe nachzugeben und mich weiter von ihr ruinieren zu lassen. Ihr Wille geschehe.




Link zur originalen Datei: Her Moon

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Lass mich doch wissen, was du denkst!