Donnerstag, 18. Juli 2019

Anime-Review - Kannagi


 



Ich war von Anfang an überaus positiv überrascht von Kannagi, und das ist bis zur letzten Folge so geblieben, eher noch gestiegen. Dazu muss ich sagen, dass ich auch mit sehr niedrigen Erwartungen herangegangen bin, weil der Anime fünf Meilen gegen den Wind nach 0815-Comedy-Slice of Life-Liebchen riecht. Und dagegen bin ich bei Anime etwas allergisch. Und genau das ist Kannagi dann auch, nur mit dem Unterschied, dass es sämtliche Klischees und Nervigkeiten dieses Formats entweder ganz weglässt oder geschickt einsetzt. Die Serie ging mir kaum auf die Nerven, ein Umstand, den ich bei diesem Medium als achtes Weltwunder glorifiziere.

Das fängt mit den Charakteren an: Der Protagonist ist, ich kann nicht glauben, dass ich das gerade schreibe, nicht nervig, nicht so daddeldämlich wie ein Stück Giraffenreste, nicht so unsympathisch und asozial wie ein läufiger Gorilla. Das sind schonmal drei Dinge, die ihn von den meisten Hauptcharakteren ähnlicher Anime unterscheiden.
Er ist unauffällig und weist keine besonderen Eigenschaften auf, ja, aber er geht mir konstant nicht auf den Kranz, und mehr verlange ich nicht. Auch ansonsten kaum Stereotypen. Kannagi ist lustig und sympathisch, auf den obligatorischen Kindheitsfreund trifft - und das ist ebenso erstaunlich - alles zu, was ich zum Protagonisten auch schon schrieb; ich hasse den Kindheitsfreund-Stereotyp eigentlich, weil er in der Regel furchtbar, unerträglich und zum Abschalten nervig ist, aber hier ist nichts davon der Fall, stattdessen hat man bodenständige Zuneigung.

Der Humor ist, mal mehr mal weniger, nicht zu dick und stumpf aufgetragen wie in ähnlichen Serien, sondern macht das, was er machen soll und bringt mich zum Lachen. Mein persöhnliches Highlight der Serie: Wie Protagonist Jin minutenlang vor dem Schrank sitzt, sein Liebesgeständnis übt, und zwei Sekunden später Kannagi kauend ins Zimmer kommt und sie sich minutenlang anstarren. Herrlich, wunderbar, so geht Situationskomik.

Also, um mal auf den Punkt zu kommen: Kannagi hat als Anime drei große Stärken, wegen denen ich ihn als eine starke Slice of Life-Serie bezeichne:

1.Sympathische und erfrischende Charaktere
2.Umgehen/Umarbeiten der meisten Klischees&Tropes
3.Wirklich guter, stellenweise absurder Humor, statt dumm, überzogen und holzhämmernd.

(Hallo, Noucome!)

Bei zweitens muss ich nochmal anführen, dass ich sehr glücklich über das Finale war: 

Kannagi ist einer der sehr, sehr wenigen Comedy-Anime, der den "Wir werden ernst und machen Drama um zu zeigen, dass wir mehr als nur Comedy können!"-Plotwechsel tatsächlich glaubwürdig hinbekommt und sich damit nicht komplett in die Sackgasse fährt. Kein Kitsch, kein Out-of-Charakter, kein Hass auf unnötige Blödheit. 
So schön kann das gehen. In der letzten Folge war es zwar teilweise schon hart an der Grenze, aber die Macher haben hier eben auch spät genug mit dem Umschwung angefangen, so dass es passte. Das verdient Unmengen an Respekt.
Und nicht zuletzt wegen diesem unvergleichlichen Meisterwerk ist Kannagi bester Anime wo je gemacht wurde:



UND JETZT ALLE:
The fish is lively
The meat is shiny
Natural vegatables, Shirigeya
Wives smiling everywhere
Husbands happy between the shelves
Everyone, go to Shirigeya~
A happy shop filled with smiles
Your town's paradise
Shirigeya Shirigeya
General Supermarket Shirigeya
Shirigeya Shirigeya
A dream Supermarket Shirigeya
Shirigeya (Shirigeya)
Shirigeya (Shirigeya)
General Supermarket Shirigeya
Shirigeya (Shirigeya)
Shirigeya (Shirigeya)
A dream Supermarket Shirigeya.

AB HEUTE KAUFE ICH NUR NOCH BEI SHIRIGEYA. Denn da ist das Fleisch shiny und die Husbandos sind happy!
 

Alles in allem bekommt Kannagi also vor allem für sein an ein Wunder grenzendes Nichtvorhandensein von Nervigkeit und dem für das Genre exzellenten Humor viel Liebe. Definitiv kein Must-see, aber wenn ihr einen entspannten Klassiker sucht, ist sowas nicht das Schlechteste.

6/10 Fische für Kannagi

Yoraiko 

 

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