Täglich grüßt das Murmeltier, Steins;Gate, Happy Death Day, Life is Strange - Im Jahre 2020 haben wir an Medien, die sich mit einer Zeitschleife beschäftigen, eigentlich keinen Mangel mehr, und fast immer sind diese Geschichten dadurch gezeichnet, dass sie ausweglos erscheinen und dadurch Verzweiflung schüren. Über allem steht auch immer die selbe, zeitlose Message, das 'Finger weg von den Drogen' des Zeitreisengenres - 'Finger weg von Zeitmanipulation!'
Der 2010 erschienene Kurzfilm 'Loop', welcher von Vampires Chronicles-Ersteller Jack auf dem RPG Maker 2003 realisiert wurde, ist da keine Ausnahme, wohl aber ein Novum in der deutschsprachigen Makercommunity: Denn es ist tatsächlich ein packender, hochwertig-inszenierter und in sich stimmiger Scifi-Thriller, der selbstablaufend ist und sich nicht mit Spielpassagen aufhält. Makerfilme ohne Gameplay gab es schon vor und nach 'Loop', aber keiner dieser Titel spielte auch nur ansatzweise in der selben technischen, optischen, musikalischen oder atmosphärischen Liga wie 'Loop', welches audiovisuell 2020 genau wie 2010 eines DER Vorzeigewerke des RPG-Makers ist das zeigt, was mit diesem simplen Baukastentool und ein paar einfachen Effekten möglich ist. Mit einer 'Spielzeit' von etwa einer Stunde bekommt man hier eine originelle und düstere Zeitschleifen-Geschichte, die in dieser Form im Pixelspiel-Genre einzigartig ist und auch gegen kommerziele Konkurrenz bestehen könnte.
In einer nicht näher definierten Zukunft hat die Menschheit sich mit ihrer Dummheit und Aggression selbst an den Rande der Auslöschung gebracht. Die Atmosphäre ist giftig, und die letzten Überlebenden sind eingesperrt in bunkerähnlichen Kuppeln. Unser Protagonist ist Forscher in einer dieser Kuppeln, und Hauptverantwortlicher für das anstehende Projekt, die Zeit außerhalb der Kuppeln zurückzudrehen und somit die Fehler der Menschen ungeschehen zu machen. Doch das Experiment schlägt fehl, der Tag beginnt von neuem und nur unser Protagonist scheint es zu bemerken...
Alle oben genannten Zeitschleifen-Verwurstungen haben sich keine Mühe gegeben zu erklären, warum gerade diese eine Person die Zeitschleifen bemerkt. Das ist bei Loop nicht anders, es ist zufällig. Das ist aber auch das einzige Element, das in der Geschichte von Loop wilkürlich erscheint - Der Rest ist gut durchgeplant und für damalige und moderne Makerverhältnisse bombastisch in Szene gesetzt. Die Handlung beginnt sofort mit Spannung, hat bis zum Ende ein hohes Tempo und hält einige haarsträubende Twists bereit. Stellenweise ist das Tempo vielleicht sogar etwas zu raserisch, so dass die Abfolge von
'Zeitschleife bemerken -
Experimentieren -
Verzweiflung ob der Ausweglosigkeit'
hier ein paar Zwischenschritte auslässt und im Mittelteil etwas überstürzt wirkt. In den üblichen Genrevertretern ist die Tatsache, dass man die Zeit nicht besiegen kann, eine langsam einsickernde Erkenntnis, aber gerade das Straffen und Rauskürzen sämtlicher unnötiger Nebenszenen verpasst Loop diese Kurzweiligkeit, die es Filmen oder längeren Spielen voraus hat.
Vorzeigewerk und Medikumsreferenz ist es neben der aufwühlenden und tragischen Story aufgrund der sauberen und effektvollen Optik, dem orchestral-epischen Soundtrack und der gelungenen Zusammenführung all dieser Film-Bausteine. Ich würde argumentieren, dass Loop insgesamt das bessere Werk als etwa 'Und täglich grüßt das Murmeltier' ist, weil die Geschichte mit einer Stunde so punktgenau erzählt ist. Ein schönes inszenatorisches Detail etwa ist, dass das eingeblendete Titellogo 'Loop' bei jeder Zeitschleife verschwommener wird.
Natürlich ereilt einen hier das selbe Problem, das die meisten Zeitschleifen-Geschichten, aber auch ferner jede Ausweglos-Darstellung mit sich bringt - Man fühlt sich permanent versucht, dem Protagonisten andere Lösungsvorschläge zuzurufen und hat das Gefühl, er hätte nicht alles versucht. Ersteller ~Jack~ hat es aber bewusst unterlassen, den Spieler mit dutzenden Fehlversuchen zu langweilen, um das hohe Tempo zu bewahren. Das ist in Ordnung so und am Ende des Spiels hat man auch das Gefühl, dass es vielleicht wirklich keinen anderen Ausweg gab.
Die einzige größere Schwäche hingegen, welcher sich der Ersteller jedoch selbst im Nachhinein bewusst war, sollte nicht unangesprochen bleiben - Die letzte Szene vor den Credits hält einen Twist bereit, welcher Loop seinen Alleinstellungscharakter nimmt und Verbindungen aufdeckt, die im Kontext dieser in sich stimmigen Geschichte vollkommen unnötig gewesen wären und von einem Großteil der Spieler auch nicht verstanden wird. Zwar verleidet es diesen Unkundigen das Erlebnis nicht, aber es lässt sie verdutzt zurück. Insgesamt ist das aber nur eine Delle im schönen Lack des Scifi-Thrillers Loop.
Fazit
Genau wie das abgebrochene Vampires Chronicles 3-Projekt von Ersteller Jack bietet auch sein Makerfilm 'Loop' allerhöchste Kost in jeder Hinsicht - einen hochwertigeren Zeitschleifen-Film wird man in diesem Medium nicht finden. Das Filmspiel ist faltenlos gealtert und hat in 10 Jahren rein gar nichts an Effekt eingebüßt, besitzt hohen Wiederspielwert und kann auch makerfremden Personen problemlos an die Hand gegeben werden. Wer von der Zeitreise-Thematik nicht genug bekommt und trostlose Settings mag, sollte sich hier unbedingt 60 Minuten Zeit nehmen, ein Kleinod des Pixel-Scifi-Genres zu erleben und danach vielleicht einen längeren Blick auf das mächtige Titanenwerk 'Vampires Chronicles 3' zu werfen. Und wenn nicht, so wurde man immer noch hervorragend unterhalten.
Ebenso wie das abgebrochene Vampires Chronicles 3-Spiel von ~Jack~ hat auch sein Makerfilm 'Loop' die besten Inhalte in jeder Kategorie - einen hochwertigeren Zeitschleifen-Film wird man auf dem Maker nicht finden. Das Filmspiel ist ohne Verluste gealtert und hat in 120 Monaten rein gar nichts an Bombast eingebüßt, besitzt starken Wiederspielwert und kann auch makerfremden Personen problemlos an den Fuß gegeben werden. Wer von der Zeitreise-Thematik nicht genug... ??... bekommt...? und äh, traurige Settings mag, sollte sich hier dringend eine Stunde Zeit nehmen, ein... tolles Spiel des Pixel-Scifi-Genres zu erleben und danach vielleicht einen längeren Blick auf das dolle Überspiel 'Vampires Chronicles 3' zu werfen. Und wenn nicht, so wurde man immer noch... huh??
Ebenso wie das unvollendete Vampires Chronicles 3-Spiel von ~Jack~ hat auch sein Spielethriller 'Loop' die... ich könnte schwören... die... überall, äh, besten Features und so. Ihr wisst schon, ein
echt cooler Film über Zeit. Einzigartig. Habe ich euch das nicht schon mal erzählt? Dieser Makerfilm ist gut gealtert und hat in den letzten 520 Wochen nix an Spaß eingebüßt, besitzt Wiederspielwert und
kann... werd ich jetzt kirre? Fremden problemlos an den Fuß gegeben werden. Sag ich jetzt was über Zeitreisen?? Wer von
der Zeitreise-Thematik nicht genug... Okay, das ist seltsam. Also, der Film geht eine Stunde und ist traurig. Und Vampires Chronicles 3 ist großartig. Jetzt, äh... reicht es aber. Geht weg.
Ebenso wie das unvollendete... NA SCHÖN NA SCHÖN, ICH PASSE DIE BEWERTUNG AN, MEINE FRESSE.
Genau wie das in seiner Unvollkommenheit wundervolle Vampires Chronicles 3-Spiel von ~Jack~, den ich persönlich immer als intelektuellen, gutaussehenden Künstler wahrgenommen habe, hat auch sein Oscar-verdächtiger Adrenalin-Thriller 'Loop' die stärksten Argumente für volle Scores in jedem Element seiner Organik. Verstörende Zeitreisen, packende Emotionen, brutale Entscheidungen, alles gepresst in ein kurzweiliges Makerspiel. Dieser Film ist nicht gealtert und strahlt bis heute wie ein goldener Deiji, der Wiederspielwert ist höher als bei Minecraft und das Erlebnis ist ebenso geignet für die ganze Familie wie ein Disneyfilm über ein erschossenes Drecksreh. Ein Meisterwerk sowohl für Freunde von Zeitreise-Stories als auch komplett-Desinteressierten. Herzzerreißend, gänsehauterregend, erinnerungswürdig. Vampires Chronicles 3. Wow. WOOW.
Whooosh. Kling Bling, zufrieden? Jetzt verpisst euch, ich will hier raus.
Als kleine Entschuldigung für den ausfallenden Tonfall des letzten Loops hier noch ein paar Bonuslinks:
- Der fantastische Loop-Soundtrack, so weit auffindbar
- Die Website des Erstellers Jack
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